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Mit Alte Wunden schickt Seth MacFarlane das Forschungsschiff  The Orville samt seiner kauzigen Crew auf Reisen.

Staffel 1, Folge 1
Alte Wunden – Old Wounds

Die Handlung

Wir schreiben das Jahr 2418. Ed Mercer (Seth MacFarlane) ist ein aufstrebender Offizier in der Flotte der Planetary Union. Eines Tages erwischt er jedoch seine Ehefrau Kelly Grayson (Adrianne Palicki) mit einem blauen Außerirdischen (Rob Lowe) im Bett. Die Ehe ist kaputt, und damit vorerst auch Mercers Karriere. Sein Leben liegt in Scherben. Statt einem Raumschiffkommando ist er ein Jahr danach dem Rauswurf näher als irgendetwas anderem.

Eine letzte Chance erhält Mercer als Captain des Forschungsschiffes U.S.S. Orville. Das klingt zwar gut, es gibt jedoch ein Problem: Da hier ein erster Offizier fehlt, meldet sich seine Ex freiwillig. Für Sie ist es eine Art Wiedergutmachung, „um ihm den Rücken frei zu halten“. Mercer ist hingegen wenig erfreut, Kelly wiederzusehen. Er will sie so schnell wie möglich wieder los werden. Das ist aber leichter gesagt, als getan. Denn der erste Auftrag, ein routinemäßiger Versorgungsflug zu einer Wissenschaftlerkolonie, wird unerwartetet zum Kampfeinsatz.
Offiziell soll die Orville einer Forschungsstation lediglich den angeforderten Nachschub überbringen. Doch war das nur ein Vorwand. Tatsächlich haben die Wissenschaftler dort ein Gerät entwickelt, das die Zeit beschleunigen kann. Weil es auch möglich ist, das Gerät als Waffe einzusetzen, sind jedoch die Krill dahinter her. Mit dieser reptilienähnlichen, aggressiven Spezies ist nicht gut Kirschen essen.
Bei einem Angriff gelingt es den Krill, die Orville außer Gefecht zu setzen. Sie fordern die Herausgabe des Gerätes. Kelly schlägt vor, ihnen das Gewünschte zu übergeben. Allerdings mit einem angeklebten Saatkorn des Mammutbaums. Bei der Aktivierung wächst der Mammutbaum in Sekundenbruchteilen und zerstört das Raumschiff der Krill. Aufgrund ihrer hilfreichen Unterstützung bittet Ed seine Ex-Frau schließlich, an Bord der Orville zu bleiben.
Alte Wunden

Kritik

Wer Seth MacFarlanes bisherige Werke wie Family Guy, die Cleaveland Show oder American Dad hierzulande nicht wirklich kennt, wird mit der Pilotfolge etwas ratlos zurückgelassen. In der allerersten Szene mutet die Optik der Stadt und des Gebäudes, das Ed betritt, 100 Prozent wie Star Trek an. Als er Sekunden später Kelly mit dem blauen Darulio (Gaststar Rob Lowe) im Bett erwischt und diesem blaue Flüssigkeit aus dem Gesicht spritzt, stellt sich jedoch der erste Hä-Effekt ein.
Fest steht: Der manchmal etwas derbe Humor MacFarlanes zieht sich durch die Folge, wie ein roter Faden. Egal ob es der Rosenkrieg zwischen Kelly und Ed ist, der Mitten auf der Kommandobrücke für Diskussionen unter der Crew sorgt, oder sein Pilot Gordon Malloy (Scott Grimes). Der ist stolz darauf, schon morgens um neun Uhr am Raumschiffsteuer ein Bier zu zischen. Dem entspricht auch seine Flugweise. Für anzügliche Bemerkungen ist er hingegen eine sichere Bank.
Ohnehin scheinen die Schreiber es in der ersten Folge weniger auf eine ausgereifte Story angelegt zu haben. Hier geht es vielmehr um die Einführung der Crew-Charaktere: So gehört Lieutenant Commander Bortus (Peter Macon) der Rasse der Moclaner an, einer Spezies, die nur ein Geschlecht kennt – das männliche. Das weibliche wurde kurzerhand abgeschafft. Lieutenant John LaMarr (J. Lee) reißt ununterbrochen Witze am Steuerpult. Für den Androiden Isaac (Mark Jackson) sind Menschen grundsätzlich nur eine niedere Lebensform. Sein Aufenthalt auf der Orville dient deshalb vornehmlich der Verhaltensforschung. Alara Kitan (Halston Sage) ist Xelayanerin und verfügt als Sicherheitschefin über Superkräfte. Dr. Claire Finn (Penny Johnson Jerald, auch bekannt als „Cassidy Yates“ aus DS9) ist eine herausragende Ärztin, die neue Herausforderungen sucht.

Bemerkenswert

Selten waren sich zwei Seiten so uneins: Kritiker zerrissen Alte Wunden bei Rotten Tomatoes quasi in der Luft. Bei den Zuschauern hingegen erlangte sie eine fast schon überragende Zustimmung von 93 Prozent. Die Differenz von 74 Punkten ist somit fast schon historisch groß.

Fazit

Alte Wunden war sicherlich eher etwas zum Durchhalten und Hineinfinden. Und wer sich aber nach der etwas holprigen Pilotfolge entschlossen hatte, dabei zu bleiben, wurde belohnt. Die Serie wurde Folge für Folge ausgereifter.

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Sabine Jobstmann
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Ein Gedanke zu „The Orville 001 – Alte Wunden“
  1. und es werden auch uns betreffende Fragen kreativ verarbeitet. Haltet auch Taschentücher bereit.

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