Lesezeit circa: 4 Minuten

Die für viele beste “Star Trek”-Serie wird in Romanform fortgesetzt. S. D. Perry schreibt “Deep Space Nine: Offenbarung Buch 1”

Star Trek Deep Space Nine 01: Offenbarung Buch 1
© Cross Cult

Die Fortsetzung des besten “Star Treks”

Als die siebente Staffel von Deep Space Nine mit »Das, was du zurückläßt« endete, war das auch das Finale von einer TV-Serie, die viele als die beste »Star Trek«-Reihe aller Zeiten ansahen. Und anders als die Originale Serie und The Next Generation waren DS9, wie sie auch genannt wurde, keine weiteren Abenteuer in Form von Kinofilmen gegönnt. Immerhin endete die Reihe auf einem versöhnlichen Unterton, da viele Handlungsfäden abgeschlossen wurden. So kehrte zum Beispiel Odo in seine Heimat zurück, um die Gesellschaft der anderen Gestaltwandler von innen heraus zu verändern.

Doch der Abschluss ließ immer noch genügend Möglichkeiten offen, damit jetzt mit »Offenbarung Buch 1« der Auftakt zu einer literarischen 8. Staffel gegeben ist. Den Anfang schreibt dabei S. D. Perry.

Der Name ist kurz für Stephanie Danielle Perry. Sie ist die Tochter des bekannten Fernseh- und SciFi-Autors Steve Perry. Anders als ihr Vater konzentriert sie sich auf Romane zu bereits existierenden Franchises wie Resident Evil oder Aliens. Wohnhaft ist sie mit ihrer Familie in Portland, Oregon, USA.

Nichts bleibt gleich, nichts bleibt unverändert

An Bord von Deep Space Nine versucht man sich mit den Veränderungen der letzten Zeit zurechtzufinden. Viele bekannte Gesichter haben die Raumstation verlassen, neue sind hinzugekommen. Für die Sicherheit ist jetzt Ro Laren verantwortlich, derweil Julian Bashir sich in einer Beziehung mit Ezri Dax befindet, die dadurch verkompliziert wird, weil die Trill die Möglichkeiten ihrer Symbiose austestet. Geleitet wird die Station von Kira Nerys, die immer noch nicht mit dem Weggang von Odo klarkommt.

Doch dann geschehen mehrere Sachen auf ein Mal. Auf der Station wird ein Bajoraner ermordet, der einen religiösen Text mit sich führte, der nicht Teil der bereits etablierten heiligen Texte ist. Dieser Text ist jetzt verschollen. Und als anschließend auch noch ein Schwarm von Jem‘Hadar-Schiffen Deep Space Nine überfallen, stellt sich die Frage, ob der Dominion-Krieg wieder ausgebrochen ist.

Es ist eine vollkommen veränderte Situation, die man in »Offenbarung Buch 1« vorfindet. An allen Ecken und Enden findet man im Vergleich zur TV-Serie unterschiedliche Verhältnisse vor, vermisst man altbekannte Figuren und darf sich gleichzeitig mit neuen Personen anfreunden. Dabei gibt es auch die eine oder andere Überraschung.

Wiedersehen mit einer Bekannten

Mit die Größte ist dabei das Wiedersehen mit Ro Laren. Die Figur war bei der ursprünglichen Konzeption der Deep Space Nine-Serie als festes Crewmitglied vorgesehen, woraus dann allerdings nichts wurde. Die Figur tauchte einige Male in der »The Next Generation«-TV-Serie auf, wo sie bei ihrem letzten Auftreten mit der Föderation brach und Teil des Maquis wurde, jener Widerstandsgruppe, die gegen die Cardissianer kämpften. Sie jetzt an Bord der Raumstation zu sehen, ist eine schöne Überraschung, wobei die Erklärung dafür noch aussteht. Gleichzeitig merkt man ebenfalls, dass sie von ihrem rebellischen Charakter nichts verloren hat. Besonders zwischen ihr und Kira kommt es wiederholt zu einigen Reibereien, weil ihre Persönlichkeiten komplett unterschiedlich sind.

Doch auch die neuen Figuren gefallen. Allen voran Thirishar ch‘Thane sticht dabei hervor. Man hatte zwar schon früher Andorianer in tragenden Rollen gesehen und gelesen. In den häufigsten Fällen waren es allerdings Nebenfiguren, die nur sporadisch oder regelmäßig wiederkehrend auftraten. Einen Vertreter der Spezies jetzt als festen Bestandteil zumindest der Romanserie zu haben, dürfte für viele interessante und vielversprechende Plots sorgen.

Auch sonst bietet »Offenbarung« jede Menge Spannung und überraschende Wendungen. Die neuen Charaktere werden gut eingeführt, weshalb der Leser es kaum erwarten kann zu erfahren, wie es mit ihnen weitergehen wird. Dazu noch der Cliffhanger, mit dem das Buch endet und man hat unterm Strich einen fantastischen Roman, der das Interesse an mehr weckt.

Übrigens heißt der englische Titel »Avatar«, wie die Verkörperung einer göttlichen Macht. Der deutsche Titel »Offenbarung« macht allerdings im Kontext der Handlung wesentlich mehr Sinn. Wieso dem so ist, erfährt man, wenn man das Buch liest.

Bewertung 15/15

Autor: S. D. Perry
Titel: Star Trek – Deep Space Nine 01: Offenbarung Buch 1
Teil/Band der Reihe: Star Trek – Deep Space Nine 01
Originaltitel: Star Trek – Deep Space Nine: Avatar Book 1
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2009
Einband: Taschenbuch
Seiten: 282
ISBN: 978-3-959819-11-4
Sonstige Informationen:
Produktseite

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Götz Piesbergen
Letzte Artikel von Götz Piesbergen (Alle anzeigen)

Kommentar verfassen