Lesezeit circa: 5 Minuten

Spock steht vor dem Kriegsgericht. Was wird ihn erwarten?

Staffel 1, Folge 12 – Sternzeit 3013,1 – 3013,2
„Talos IV Tabu, Teil 2“ – „The Menagerie Part 2“

Handlung von „Talos IV Tabu, Teil 2“

Die Gerichtsverhandlung geht weiter und die Enterprise befindet sich immer noch auf automatisiertem Kurs auf Talos IV. Spock zeigt fortwährend die Filmaufnahmen der ehemaligen Mission unter Captain Pike. Die Talosianer versuchten damals Pike gefügig zu machen und nutzten Vina, um ihn zu verführen. Diese erschien in mehreren aufregenden Gestalten, um Pikes Willen zu brechen. Ihr Ziel war es, eine Art Menschenzucht aufzubauen und daraus eine Sklavenrasse zu schaffen.

Als der Bildschirm die erfolgreiche Flucht von Pike und Vina zeigt, brechen die Aufnahmen ab. Die Enterprise erreicht Talos IV und Commodore Mendez drängt zur Urteilsfindung. Dann verschwindet er plötzlich.

Es stellt sich heraus, dass nahezu alles einer Illusion der geheimnisvollen Talosianer zuzuschreiben ist. Aus diesem Grund ist das Kriegsgericht nichtig. Denn da Mendez nie an Bord gewesen war, wurde die Vorschrift, dass drei hohe Führungsoffiziere anwesend sein müssen, nicht erfüllt.

Pike wird auf eigenen Wunsch von den Talosianern aufgenommen. Sie bieten ihm durch ihre Illusionen die Möglichkeit, zu agieren und zu sprechen wie vor seinem Unfall.

Der echte Mendez schickt derweil von M11 aus eine Ausnahmegenehmigung, so dass Pike Talos IV tatsächlich betreten darf, denn eigentlich ist dies bei Todesstrafe verboten.

Talos IV Tabu Teil 2

Kritik

„Talos IV Tabu, Teil 2“ bietet natürlich die Auflösung der etwas rätselhaften Ereignisse. Dabei beinhaltet diese Episode ein sehr gutes Konstrukt um Spock und Pike den Planeten Talos erreichen zu lassen. Dabei spielt sie auch mit der entstehenden Verwirrung der Zuschauer, als klar wird, dass vieles nur Illusion war. Man darf nämlich nicht vergessen, dass die damaligen Zuschauer „The Cage“ nicht kannten.
Der Clou mit den Illusionen ist eine schöne Lösung, denn zunächst sieht es so aus, als führten die Geschehnisse Spock in eine Sackgasse. Am Ende des Kriegsgerichtes würde ihn die Todesstrafe erwarten. Stattdessen löst sich die Situation buchstäblich wie von selbst.

Hier stellt sich die Frage, inwieweit Spock dies alles geplant hatte. Oder besser gesagt, hat er durch logische Schlussfolgerungen mehr oder weniger gewusst, wie sich die Dinge entwickeln würden? Zumindest würde dies seine relative Gelassenheit bei der Verhandlung erklären. Das einzige, was er schaffen musste, war Zeit zu schinden bis die Enterprise Talos IV erreichen würde.

Zu Beginn von Teil 1 verneint Pike Spocks Plan. Er will seinen ehemaligen Zweiten Offizier schützen, denn eigentlich muss er von der Idee recht angetan sein, wie sich zum Schluss herausstellt. Allerdings steht Talos IV unter einem Tabu. Der Besuch, oder auch der Kontakt zu den Talosianern ist bei Strafe verboten. Pike weiß dies natürlich, ebenso wie Spock.

Die Talosianer scheinen im Gegensatz zu ihrem ersten Erscheinen in „The Cage“ erstaunlich sozial. Sie bieten Pike sofort ein Leben in einer Illusion, frei von seiner Behinderung. Vielleicht wollen sie damit etwas wieder gutmachen.

Spocks Handlung mutet überstürzt an, ist jedoch sehr genau durchdacht. Der einzige unklare Punkt müssen dennoch die Talosianer gewesen sein. Nicht einmal Spock kann fest damit rechnen, dass sie mitspielen würden. Daraus schlussfolgere ich, dass ein guter Teil verborgener Emotionen zu seinem Plan beigetragen haben muss. Er beharrt zwar schlussendlich darauf, allein der Logik gefolgt zu sein, aber Kirk nimmt ihm das nicht ab, ebenso wenig wie ich. Eine Konstante in seinem Konstrukt war nämlich fragwürdig: die Talosioaner selbst. Das Spiel hätte auch anders ausgehen können, indem ein echtes Kriegsgericht ihn für schuldig befunden hätte.

Ist es logisch, sich willentlich für eine bestimmte Person zu opfern und dabei sein Leben aufs Spiel zu setzen? Möglicherweise. Ist es emotional? Eindeutig.

Fazit: Es handelt sich um eine etwas untypische, aber im wahrsten Sinne des Wortes sehr faszinierende Folge. Mit ihrem guten Spiel mit Schein und Sein, sowie der sich aufbauenden Spannung während der Verhandlungen reißt sie sofort mit. Besonders gelungen finde ich die Einbindung des abgelehnten 1. Pilotfilmes. „The Cage“ war einfach zu gut, um ihn irgendwo unbekannt schlummern zu lassen.

Funfacts

  • Die Talosianer wurden von Frauen gespielt. Man kaschierte die weiblichen Körpermerkmale und synchronisierte sie mit männlichen Stimmen nach.
  • „Talos IV Tabu, 1+2“ ist die einzige Doppelfolge der Serie
  • „The Menagerie“ ist der Arbeitstitel von „The Cage“

Der deutsche Titel

Das Wort „Tabu“ macht es deutlich: Auf Talos IV liegt eine Art Bann. Niemand darf dorthin reisen oder anderweitig Kontakt aufnehmen.
Im Original heißt diese Episode „The Menagerie“. Eine Menagerie ist eine Art Zoo. Der Titel könnte sich auf „The Cage“ beziehen, wo die Talosianer Menschen und andere Wesen in Käfigen halten. Natürlich wird Pike in Wirklichkeit in einem Raum auf Talos IV leben, wahrscheinlich sogar in seinem eigenen ehemaligen Käfig. Allerdings wird er das durch die perfekten Illusionen nicht bemerken.

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Kirsten P.
Ein Gedanke zu „Star Trek TOS 012 – Talos IV – Tabu, Teil 2“
  1. Ich habe mir die Doppelfolge gerade noch einmal angeschaut. Sie ist wirklich gut. Und – wie Du schon geschrieben hast – war das natürlich eine clevere Möglichkeit, das alte Filmmaterial wiederzuverwenden.

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