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Das Trekdinner Ammersee wird von Tommy Hayes und der USS Ambro Lacus der Fleet 31 organsisiert.

Man sagt, einmal ist immer das erste Mal. Also wurde es auch für mich Zeit ein Fantreffen zu besuchen. Meine Wahl fiel relativ einfach auf das Trekdinner Ammersee, es ist zwar 160 km entfernt von mir, aber mich hatte der Gründer Tommy Hayes einfach überzeugt – außerdem passte es zeitlich genau in den Plan.

Ich habe zwar schon einige Convention Erfahrung, so war ich auf der ComicCon in Stuttgart, auf diversen Eternia- und Grayskull-Conventions (Masters of the Universe) und daraus resultierend auch ein paar kleinere Treffen. Aber obwohl Star Trek meine erste Liebe ist, habe ich es nie auf ein Treffen dieser Art geschafft. Ich war also mega gespannt. Mit Block, Stift und Kamera ausgestattet und im stilechten Warp-Core.de-Shirt gekleidet, machte ich mich also auf den Weg zum vermutlich südlichsten Trekdinner Deutschland, vom vermutlich jüngsten Gründer der Welt.

Ankunft mit Hindernissen

Da ich mich in der Gegend natürlich kein Stück auskannte und mein Navi meinte, ich würde in einer Fußgängerzone enden, parkte ich irgendwo in der Nähe um die Lage auszuspähen. Aha, der Gasthof zur Post hat einen Parkplatz der auch super erreichbar ist. Also erst einmal das WC aufgesucht, nach circa 1,5 Stunden Fahrt und zwei Raktajino daheim war das auch nötig und das Auto umgeparkt.

Da ich vor der Zeit war, habe ich mich noch ein wenig umgesehen und bemerkt, dass der Raum, in dem wir uns treffen wollten, belegt ist. Ich hatte schon leichte Panik, dass ich doch irgendwas falsch gemacht hatte bei der Route im Navi, aber da trudelten bereits Tommy, Thomas und Silvio ein. Da der Raum belegt war, wurden wir kurzerhand in den Konferenzraum verlegt, wo dann relativ einfach alles aufgebaut wurde. So viel Deko war nicht dabei, ein paar Waffen, ein paar Fahnen und zwei Modelle der Voyager – Tommys Lieblingsschiff.

Erstkontakt

Nach dem obligatorischen “Ich bin Marco, ich glaube, ich muss euch nicht sagen, woher ich komme” wurde sich erstmal beschnuppert. Der Großteil der Gruppe kannte sich schon, Tommy und Thomas waren bei jedem bisherigen Treffen dabei, Silvio immerhin auch schon zum zweiten Mal und Dirk, Admin der größten deutschsprachigen Facebookgruppe “Star Trek Fans Deutschland”, war auch kein Neuling mehr.

Nachdem wir die erste Runde Getränke bestellt hatten, kamen wir schnell miteinander ins Gespräch. Die Themen waren dabei aber nicht rein auf Star Trek bezogen. Natürlich kam es vor, aber der Großteil der Gespräche war eher allgemein gehalten. Geschichten aus dem Leben, Autos, der Job – auch persönlicher wurde es, diese Themen gehören hier aber nicht her. Eigentlich war es nichts anderes als jeder andere Stammtisch auch – statt Trikots unseres Vereines wurden hier halt Uniformen getragen. Aber ansonsten alles gleich. Es wurde getrunken, gegessen, gelacht, geredet und am Ende spielten wir eine Runde Poker, mit einem glücklichen Ausgang für mich.

Die Zeit schritt schnell voran und so war es schon nach 23 Uhr bis wir uns verabschiedeten. Bemerkenswert ist tatsächlich die Herkunft der Teilnehmer. War ich zu Beginn noch davon ausgegangen, dass ich, abgesehen von Tommy, den weitesten Weg hatte, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Silvio kommt aus der Gegend von Dresden, war aber bei Thomas zu Besuch, der in Stuttgart wohnt und aus der selben Ecke kommt auch Dirk. Tja, so kann man sich irren.

Familie

Ich fühlte mich schnell richtig aufgenommen und angenommen, es wurde nicht nach dem Gehalt oder was man im Leben erreicht hat gefragt, es zählte einfach nur der gemeinsame Nenner – Star Trek. Und wie bei den Vulkaniern wurde auch hier “Unendliche Vielfalt in unendlichen Kombinationen” gelebt. Es zeigte mir deutlich, dass Star Trek Fans eine große Familie sind oder sein können, wenn sie es nur wollen. Oder wie Tommy selbst sagte “Trotz aller Unterschiede im Hobby vereint”. Das familäre Feeling wurde natürlich noch durch die überschaubare Anzahl an Teilnehmern verstärkt. Das ist aber nicht tragisch, da man so die Gelegenheit hat, sich auch mit jedem wirklich ausgiebig zu unterhalten.

Ein wenig über den Gründer Tommy Hayes

Tommy stand natürlich ganz besonders in meinem Interesse, immerhin ist er der vermutlich jüngste Gründer eines Trekdinners, mit damals gerade einmal 16 Jahren. Zu Star Trek kam er ungefähr im Alter von 8, als er beim Zappen ausgerechnet bei TOS hängenblieb – der ältesten Serie, über die viele jüngere Fans sagen, dass sie heute nicht mehr anschaubar ist.

Die Welt faszinierte ihn und so schaute er, wann immer es ging, bei seiner Oma Star Trek, da seine Eltern die Serie nicht so toll fanden. Als er dann Enterprise sah, blieb er vor allem bei den MACOs hängen. Die Sicherheit war daraufhin sein Gebiet. Als Captain wollte er sich eher an Janeway orientieren, die in seinen Augen eher einen familären und weniger autoritären Kommandostil hat.

Die Liebe zum Kilt entdeckte Tommy auf einer Convention in München, dort war ein anderer Sternenflottenoffizier ebenfalls im Kilt unterwegs. Da Scotty (James Doohan) in TOS auch öfters im Kilt zu sehen war, entschloss sich Tommy kurzerhand, es für seinen Charakter zu adaptieren. Sein Charakter ist übrigens seine eigene Kreation und kein bestehender Charakter im Star-Trek-Universum. Neben Trek cosplayed er auch Matrix, Avengers (im Zusammenspiel mit seiner Schwester) und Titanic. In seinem Schrank befinden sich 7 Starfleet-Uniformen.

Die Geschichte des Trekdinners

Tommy hatte die Idee zum Trekdinner mit ein paar Freunden im Skype. Videochat war langweilig, also lieber mal real treffen und der Abend war so gelungen, dass es regelmäßig werden sollte. Das erste Treffen war am 11.11.2017. die Teilnehmerzahlen schwankten zwischen zwei und zehn Teilnehmern hin und her. Die familiäre Atmosphäre ist Tommy sehr wichtig, die dreimonatigen Termine sollen dazu beitragen, dass Interessenten und Teilnehmer eher Zeit haben.

Tommy hat aus dem Trekdinner auch noch mehr gemacht. Das Trekdinner ist Teil der “Fleet 31” die den Geist von Star Trek leben und z.B. wohltätige Organisationen unterstützen.

Die Lokalität “Gasthof Hotel zur Post”

Zu einem gelungenen Treffen gehört auch eine gute Lokalität. Der Gasthof Hotel zur Post ist eine urige Gaststätte mit leckerem Essen für jeden Geschmack und freundlichem Personal. Mit dem Buchungsproblem zu Beginn des Abends wurde sich schnell auseinandergesetzt und schnell war es auch verschwunden. Die Bedienung war nicht überfürsorglich, aber man wartete auch nicht ewig auf sie. Ideal für ein kleines Treffen unter Freunden.

Das nächste Trekdinner findet am 11.05.2019 statt. Und ich werde sehr wahrscheinlich wieder dabei sein.

In unserer kleinen Fotostrecke bekommt ihr ein paar Eindrücke von diesem und anderen Trekdinnern am Ammersee.

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Marco Golüke

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