Band 5 der Conan – Die Original-Erzählungen wartet erneut mit einem Illustratorenwechsel auf.

Conan Die Original-Erzählungen – Band 5
Cover © Festa Verlag

Ein erneuter Zeichnerwechsel

Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Wiederveröffentlichung von Robert E. Howards Conan-Geschichten zu einem Wechsel des Illustrators kommt. Die ersten beiden Ausgaben wurden durch Mark Schulz Zeichnungen verziert, die Ausgaben drei und vier durch die von Gary Gianni. Jetzt übernimmt Gregory Manchess den Zeichenstift.

Zunächst sind seine Werke gewöhnungsbedürftig. In Schwarz/Weiß wirken sie graugewaschen, so als ob Details für den Künstler nicht so wichtig wären. Erst nach und nach stellt man fest, dass die Stärke des Zeichners woanders liegen: Er schafft es, wie sonst keiner seiner Kollegen seine Panels wie Filmszenen wirken zu lassen. Sie sehen dynamisch aus, so als ob hier nur für einen kurzen Moment die Action eingefroren ist. Sobald man das festgestellt hat, sind die anderen angeblichen Schwächen vollkommen egal.

Was den Inhalt angeht, so hat man es in diesem fünften Band mit drei Erzählungen zu tun, die allesamt bereits schon im Rahmen der Conan der Cimmerier-Reihe adaptiert wurden. Jenseits des schwarzen Flusses erzählt von einer Siedlung, die droht, von Pikten überrannt zu werden. In Der Schwarze Fremde holt eine Person die Vergangenheit wieder ein. Und in Die Menschenfresser von Zamboula soll Conan als Nahrung für Kannibalen dienen.

Drei völlig unterschiedliche Stories

Es sind drei Geschichte, die völlig unterschiedlich sind. In den ersten beiden Stories ist Robert E Howards Conan nur eine Randfigur, derweil im Mittelpunkt des Geschehens vollkommen andere Charaktere stehen. Die letzte hingegen ist wieder klassisch, als dass man hier in einer exotischen Stadt ist und es hier eine nackte Schönheit gibt, die den Barbaren um Hilfe bittet.

Doch auch, wenn Jenseits des Schwarzen Flussesund Der Schwarze Fremde beides Erzählungen sind, in denen der Barbar nur am Rande auftaucht, haben sie ansonsten nahezu nichts gemeinsam. Das macht sich ebenfalls in der Qualität bemerkbar.

Die erstgenannte Story ist eine sehr spannende Geschichte. Eine, in der man nicht weiß, was als Nächstes geschieht. Was auch daran liegt, dass mit Balthus ein Protagonist eingeführt wird, dem die Gerissenheit und Kampferfahrung von Conan fehlt. Er ist „zivilisiert“, was ja etwas ist, das in dem Werk Robert E. Howards schon öfters zum Untergang geführt hat. Dennoch ist er ein erfahrener Waldläufer, der sich auch zu wehren weiß. Und dessen finales Schicksal einem zu Herzen geht.

Auch im Original eine schwache Story

Bei Der Schwarze Fremde hatte ich ja bei der Comicadaption bemängelt, dass die Story sich wie ein Kuddelmuddel an verschiedenen Plotelementen anfühlte. Das ist jetzt bei der Vorlage nicht ganz so der Fall. Aber dennoch hat man den Eindruck, dass die Geschichte nicht so recht zum Barbaren passt. Das Setting, das mehr an das 17. oder 18. Jahrhundert erinnert, ist für den Cimmerier fremd. Und so recht weiß die Story nicht, was sie will. Will sie von einem reichen Mann erzählen, den die Vergangenheit einholt? Von einem Streit zwischen Piraten? Und was soll Conan in dieser Erzählung eigentlich machen? Es passt alles nicht so recht zusammen, was sich auch auf die Geschichte auswirkt, die dadurch sich langweilig liest.

Deutlich besser ist natürlich Die Menschenfresser von Zamboula. Das ist wieder Conan, wie man ihn liebt. (Halb)nackte Schönheiten, die sich an Conan klammern, derweil dieser gegen das Böse kämpft. Und dabei gleichzeitig doch seine eigenen Pläne vorantreibt. Es ist eine Erzählung, die Spaß macht zu lesen.

Dennoch ist dies insgesamt gesehen der erste Band der Die Original-Erzählungen, der nicht gefällt.

Infos

Autor: Robert E. Howard
Titel: Conan – Die Original-Erzählungen – Band 5
Originaltitel: The Conquering Sword of Conan
Übersetzer:  Lore Strassl, Andreas Decker
Verlag: Festa Verlag
Erschienen: 09/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 349
ISBN: 978-3-86552-399-0

 


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