Diese Folge fühlt sich weniger wie der Auftakt zu einem weiteren Storydrittel, als vielmehr zum Staffelfinale an.
Kein normaler Handlungsauftakt
Vi (Hailee Steinfeld) und Caitlyn (Katie Leung) wurden von den Firelights gefangen genommen. Es stellt sich heraus, dass deren Anführer der Kindheitsfreund von Vi ist, Ekko (Reed Shannon). Er führt sie durch den Unterschlupf, wo sich seine Gruppe und deren Angehörige verstecken. Und warnt sie ausführlich für Jinx, dass sie nicht mehr die Powder ist, die Vi damals noch kannte.
Unterdessen machen sich die Konsequenzen der Blockade der Unterstadt bemerkbar. In Zaun rumort es gewaltig und es droht ein Aufstand. Doch Jayce (Kevin Alejandro) bleibt hart und unerbittlich. Sehr zum Kummer seines Freundes Viktor (Harry Lloyd). Allerdings erfahren die beiden dann, dass sie, um Piltover besser zu schützen, Waffen bauen sollen, die auf ihrer Hextechnology basieren. Was für beide ein ziemlicher Schock ist.
Die Story von Arcane wird in Dritteln erzählt. Ein jeder großer Handlungsabschnitt umfasst dementsprechend drei Episoden. Und bislang war es mit Beginn eines jeden neuen Abschnitts so, dass im Vergleich zum Vorherigen handlungstechnisch einiges an Zeit vergangen ist. Doch mit Unser aller Erlöser ändert sich das.
Es wird experimentiert
Die Folge knüpft nahtlos an Wer ist Powder? an. Cait und Vi sind Gefangene der Firelights, derweil die Psyche von Jinx immer mehr und mehr fragmentiert. Dabei ist der Beginn der Folge exzellent inszeniert. Denn man sieht das Geschehen aus der Perspektive der beiden Gefangenen, die beide Säcke über dem Kopf haben. Das heißt, man sieht so gut wie nichts, nur Licht und Schatten, wenn auch unterschiedlich koloriert. Und das ist visuell grandios gemacht worden.
Es ist übrigens nicht das letzte Mal, dass diese Episode mit der Darstellung herumexperimentiert. So gibt es zu Beginn eine Art Musikvideo, dass sich stilistisch sehr vom Rest der Folge unterscheidet. Und dieser Stil wird dann auch gegen Ende der Episode wieder aufgegriffen, als es zum Duell zwischen Ekko und Jinx kommt. Doch dazu später mehr.
Das Wiedersehen mit Ekko ist überraschend. Er war im ersten Drittel eher eine Nebenfigur, die mit der Gruppe von Jinx und Vi gemeinsam abhing. Doch als die Katastrophe diese heimsuchte, blieb sein Schicksal offen.
Ein kluger Anführer
Jetzt zeigt sich, dass er die Ereignisse von damals nicht nur überlebt hat. Sondern sich in dem von Silco beherrschten Zaun eine Art Nische für sich und seine Leute erschaffen hat. Die sich deutlich von dem unterscheidet, was man vom restlichen Zaum her kennt. Wo dort Niedergang und Drogen das Geschehen dominieren, präsentieren in dunklen Neonfarben, ist die Heimat von Ekko hell und fröhlich. Wobei die Ereignisse von damals immer noch präsent sind.
Ekko selbst wird als ein kluger Kopf präsentiert, der weiß, wie der Hase läuft. Der auch nicht gutgläubig ist. Trotzdem wird er am Ende von Vi überredet, den Kristall, den Jinx gestohlen hat, zurück in die Oberstadt zu bringen, um so vielleicht für eine Normalisierung der Lage zu sorgen.
Parallel dazu sieht man, wie Viktor von seinem einstigen Mentor eine spezielle Sorte der Droge Shimmer erhält, die er dann auch später nutzt. Derweil sein Freund Jayce die schwere Bürde spürt, die er jetzt als Ratsmitglied trägt. Dennoch bleibt er bei seiner Entscheidung, Zaun abzusperren und äußert sich sogar abfällig über diese. Was gut zeigt, wie sehr er sich gewandelt hat, seitdem er Teil des Rats geworden ist.
Manipulationen überall
Interessant ist die Andeutung, dass seine Geliebte Mel eventuell für jemand anderes arbeitet. Für jemanden, der mit Piltover nichts gutes vorhat. Und in dessen Pläne Waffen, basierend auf Hextechnology eine wichtige Rolle spielen. Vielleicht ist dies auch der Grund, weshalb sie versucht, die beiden Erfinder dazu zu bringen, eben solche zu entwickeln. Wobei beide von der Idee entsetzt sind. Noch, muss man betonen. Denn man konnte ja bereits in den letzten Folgen sehen, wie gut die Ratsherrin Jayce manipulieren konnte.
In der Unterstadt sieht man, wie Silco seine Macht festigt und Jinx wieder manipuliert. Allerdings lügt er sie nicht an. Jedenfalls nicht direkt. Er verbiegt die Wahrheit nur.
Was dann am Ende dazu führt, dass es zur großen Konfrontation auf der Brücke kommt. Jede Menge Explosionen, jede Menge Tote. Und ein großes Duell zwischen Ekko und Jinx, bei dem wieder der Grafikstil vom Anfang der Folge aufgegriffen wird. Dabei zeigt sich, dass Ekko anscheinend die Zeit manipulieren kann, weil er so vorhersehen kann, wie Jinx angreift und entsprechend reagiert.
Als die Credits der Folge laufen, hat man das Gefühl, dass hier ein großes Staffelfinale vorbereitet wird. Die Spannung steigt und man kann es kaum erwarten, bis man erfährt, wie es jetzt mit den verschiedenen Personen und der Situation zwischen Ober- und Unterstadt weitergehen wird. Arcane ist einfach storytechnisch und visuell das Maß aller (Zeichentrick)Dinge, die es in diesen Jahren gibt.
Info
Regie: Pascal Charrue & Arnaud Delord
Drehbuch: Nick Luddington
Showrunner: Christian Linke, Alex Yee
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