Wer sich schon immer wunderte, warum Aang im Eisberg landete oder woher Zuko seine Narbe hat, für den ist diese Episode etwas.
Dramatisch
Ein Sturm zieht auf, doch da Aang (Zach Tyler Eisen) und seine Freunde nichts zu essen haben, beschließt Sokka (Jack DeSena) mit auf Fischfahrt zu gehen. Der Fischer erkennt allerdings Aang und will von ihm wissen, wo er die letzten 100 Jahre geblieben ist. Verängstigt flieht der Avatar, bis Katara ihn einholen kann. Ihr erzählt er, was damals geschehen ist.
Prinz Zuko (Dante Basco) will durch den Sturm hindurch. Er nimmt auf seine Mannschaft keine Rücksicht, sehr zu deren Verdruss. Erst sein Onkel Iroh (Mako) kann die Wogen glätten, indem er erläutert, wieso der Sohn des Feuerlords so sehr darauf aus ist, den Avatar um jeden Preis zu erwischen.
Ein Sturm wurde in vielen Geschichten schon als Metapher für einen Konflikt ausgewählt. Häufig war es so, dass je heftiger dieses Unwetter tobte, der Zwist desto größer war, der unterdessen geschah. In Der Sturm sind die Dinge nicht ganz so drastisch, aber immer noch dramatisch genug.
Mitleid ist gefragt
Im Prinzip beantwortet diese Episode zwei Fragen, die sich dem neugierigen Zuschauer schon von Anfang an gestellt haben. Da wäre zum einen die Frage, wieso Aang im Eisberg gelandet ist, weitab von den Lufttempeln seiner Heimat. Und zum anderen wollte man wissen, woher Zuko seine markante Narbe im Gesicht hat. Zu beiden Aspekten werden Antworten geliefert.
In beiden Fällen kriegt man Mitleid mit den Jungs. Was insbesondere bei Zuko überrascht. Der wurde zwar ungewöhnlich differenziert dargestellt, aber er war eben immer noch der primäre Antagonist.
Bei dem Feuerprinzen zeigt es sich, dass er am Ende dafür bestraft wurde, weil er nicht geschwiegen, sondern seine Meinung geäußert hat. Das Schlimme ist, dass ihm die Narbe von seinem eigenen Vater zugefügt wurde. Was sehr darauf hindeutet, dass dieser ein unbarmherziger Mensch ist. Jemand, dem das Schicksal seines eigenen Fleisch und Bluts egal ist. Das einzige Zugeständnis, das er diesem macht, ist eben die Tatsache, dass er ihn auf die Mission geschickt hat, den Avatar zu jagen. Was eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen war, bis eben Aang wieder auftauchte.
Eine interessante Szene
Interessant ist die Szene, in der ihm die Brandnarbe verpasst wird. Man sieht den Vorgang nicht direkt, sondern nur die Reaktionen der Zuschauer. Dabei stechen vor allem drei hervor. Iroh kann sich das Geschehen nicht angucken und schaut weg, derweil Commander Zhao mit Wohlwollen zuschaut. Doch am interessantesten ist die dritte Figur: Ein junges Mädchen, ungefähr gleich alt mit Zuko, sieht das Geschehen mit einer ähnlichen Begeisterung wie Zhao. Und das prägt sich ein. Wer auch immer dieser Charakter ist, sie wurde nicht zufällig gezeigt, sondern wird garantiert später noch für Ärger sorgen.
Bei Aang sind die Verhältnisse anders. Man erfährt, dass die Luftmönche ihm vor der eigentlich üblichen Zeit von seinem Status als Avatar erzählen. Und man erfährt die Konsequenzen davon, zum Beispiel dass ihn von da an die gleichaltrigen Kinder geschnitten haben, derweil die Mönche mit der Erziehungsmethode von Gyatso nicht einverstanden sind und deshalb vor haben, ihm Aang wegzunehmen. Was am Ende dazu führte, dass der Junge weglief, in den Sturm geriet und im Eisberg landete.
Die Gewissensbisse, die Aang deswegen hat, sind in Der Sturm nachvollziehbar. Was aber auch in der Rahmenhandlung das einzige Positive ist. Denn ansonsten bleibt diese schwach.
Wenn die Rahmenhandlung nicht mithalten kann
Die Konflikte dienen viel zu offensichtlich dem Zweck, damit die Zuschauer erfahren, was mit den beiden Jungen geschehen ist. Und am Ende lösen sie sich natürlich in Friede, Freude, Eierkuchen auf. Weil Zuko dann am Ende doch noch das Leben der von ihm verachteten Mannschaft rettet. Genauso wie Aang den Fischer und Sukko vor dem Ertrinken errettet. Das wirkt sehr forciert und nicht sonderlich überzeugend, bleibt allerdings wohl der Tatsache geschuldet, dass dies eben eine Einzelepisode ist, deren Laufzeit sich nicht einfach so verlängern lässt.
Trotzdem ist Der Sturm eine für die Serie äußerst wichtige Folge.
Info
Regie: Lauren MacMullan
Drehbuch: Aaron Ehasz
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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