Einmal mehr zeigt sich die Serie von ihrer kreativen Seite, als sie eine Folge komplett über Appa macht.
Ist es schon so lange her?
Rückblick: Appa wurde von Sandbändigerbanditen entführt. Diese verscherbeln ihn an Händler, die ihn bei einem Ausbruchsversuch betäuben und an einen Zirkus der Feuernation verkaufen. Dort wird er von dem Dompteur gequält, bis er dank der Ermutigung eines kleinen Jungen fliehen kann.
Doch in der Wildnis ist das Überleben schwierig. Er gerät mit anderen Tieren aneinander und verwildert zusehends. Bis eines Tages Suki (Jennie Kwan) und die Kyoshi-Kriegerinnen auf ihn stoßen und sich um ihn kümmern wollen.
Kaum zu glauben, dass es jetzt schon sechs Episoden her ist, seit dem Appa am Ende von Wissen ist Macht entführt wurde und Toph dies hilflos miterleben musste. Seitdem ist einiges geschehen. Und dabei hat die Reihe Aangs Luftbison nie vergessen.
Eine Episode ohne menschlich sprechenden Protagonisten
So wurde thematisiert, wie sehr der Avatar sein Reittier und besten Kumpel vermisste. Wie er mit dem Verlust umging. Und dann wurde in Geschichten aus Bar Sing Se in Momos Erzählung ein eindeutiger Hinweis darauf eingebaut, dass Appa sich wirklich in der Stadt aufhält. Nur wie er dorthin gekommen ist, wo er sich aufhält und was mit ihm geschehen ist, das blieb unklar. Mit Armer Appa erhält man darauf endlich eine Antwort.
Natürlich besteht die Herausforderung darin, eine packende Geschichte zu erzählen, wenn der Protagonist nicht sprechen kann. Doch das wurde in diesem Fall clever gelöst. Denn man lässt andere zu Wort kommen und zeigt einfach nur die Reaktionen des Luftbisons darauf.
Wobei dies nicht für die ganze Episode gilt. Denn ein anderer Teil hat keine Menschen. Stattdessen sieht man „nur“ wie Appa mit der Tierwelt interagiert.
Ein wichtiger Auftritt
Im Laufe der Folge sieht man, wie er immer mehr verwildert. Wie sein Fell immer dreckiger wird, wie er zahlreiche Wunden erhält und gegenüber Menschen extrem misstrauisch wird. Aus gutem Grunde, da allen, denen er begegnet, ihn dreckig behandeln. Der Feuerbändigerdompteur zwingt ihn, durch brennende Reifen zu fliegen, derweil erschreckte Bauern ihn mit Fackeln und Mistgabeln verjagen. Seine Begegnung mit der Tierwelt ist da nicht viel besser: Er kämpft mit Bienen oder einem Stachelwarzenschwein, nur um an Nahrung zu kommen oder seine Ruhe zu haben.
Und deshalb ist der Auftritt von Suki und den Kyoshi-Kriegerinnen auch so essenziell wichtig. Sie sind es nämlich, die sich zum ersten Mal seit Langem wieder um ihn kümmern, ihn pflegen und ebenfalls füttern. Wodurch, vermutlich, sein Glaube an die Menschen wiederhergestellt wird.
Doch dann tauchen drei bekannte Antagonisten auf und sorgen wieder für Chaos. Azula und ihre beiden „Freundinnen“ sind an Appa interessiert. Und die Kyoshi-Kriegerinnen sind für sie keine Chance, trotz erbitterter Gegenwehr. Suki verscheucht Appa, womit deren Schicksal offenbleibt, er aber in Sicherheit ist.
Eine Falle
Im letzten Akt der Folge geschehen dann noch zwei interessante Dinge. Zum einen trifft der Luftbison in einem verlassenen Lufttempel auf jemanden, der eine Nachricht für Aang hat. Und zuguterletzt gelangt Appa nach Bar Sing Se, nur um dort sofort in eine Falle gelockt zu werden. Am Ende hinterlässt er den Fußabdruck, in dem Momo in der letzten Episode eingeschlafen ist.
Das Ende der Folge ist natürlich wieder großartig, genauso wie die ganze Folge fantastisch geworden ist. Es lässt dabei eine bestimmte Person wieder sehr perfide wirken. Und ob und wie sich der Luftbison und Aang wieder treffen werden, bleibt damit offen.
Es ist einfach nur großartig, wie mit einem nicht menschlichen Protagonisten eine emotional so nahegehende Story erzählt wird. Und damit hat die Avatar – Herr der Elemente-Reihe einen Lauf, der wirklich fantastisch ist. Erstklassiges und qualitativ hochwertiges Storytelling über mehrere Episoden am Stück ist nicht selbstverständlich!
Info
Regie: Giancarlo Volpe
Drehbuch: Elizabeth Welch
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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Warpskala
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