Es gibt endlich wieder neues Futter mit einem der bekanntesten Barbaren der Literaturgeschichte.

Es lebe Conan
Conan arbeitet als Mitglied der Söldnertruppe Zarallos Freie Gefährten. Eines Tages entdeckt er in einer Taverne Valeria von der roten Bruderschaft. Er lernt sie und ihre selbstbewusste Art sehr zu schätzen kennen, auch wenn sie nicht mit ihm das Bett teilen möchte. Was seinen Respekt noch mehr verstärkt.
Eines Tages erhalten die Söldner einen besonderen Auftrag. Der sie jedoch mit einem verbannten stygischen Adeligen aufeinanderstoßen lässt. Und als ob dies noch nicht genug ist, erregen sie den Zorn eines Priesters des Schlangengottes Set, der sie verflucht.
Robert E. Howard mag schon seit Jahrzehnten tot sein, doch sein Erbe lebt weiter. Noch immer kommen wiederholt neue Geschichten zu seinen Figuren heraus. Und manchmal schaffen es einige dieser Werke auch nach Deutschland.
Ein Sequel, was ein Prequel ist
Beim Cross Cult-Verlag ist jetzt von S. M. Stirling Conan – Das Blut der Schlange herausgekommen. Das Besondere an dieser Geschichte, dass es sich hierbei um ein Prequel handelt. Die Story, vor der sie stattfindet, ist Aus den Katakomben. Dementsprechend wird hier die erste Begegnung zwischen Conan und Valeria geschildert.
S. M. Stirling wurde 1953 in Metz, Frankreich geboren, lebt allerdings jetzt in Kanada. Er ist ein erfolgreicher Schriftsteller, auch wenn der Großteil seiner Werke es nie über den großen Teich geschafft hat. Bekannt ist er vor allem für seine starken Frauenfiguren und seine kontrafaktischen Erzählungen.
Es handelt sich dabei eigentlich um eine typische Conan-Erzählung. Es gibt hier viel Blut, viel Gewalt und jede Menge Geheimnisse. Mysteriöse Wesen, bösartige Götter und ihre nicht minder bösen Priester bevölkern die Geschichte. Und mittendrin der bekannter Cimmerier.
Keine Frau, die klein beigibt
Und doch ist diese Story nicht ganz so wie früher. S. M. Stirling hat die typischen Storyelemente von Conan behutsam angepasst. So sind die Frauenfiguren in diesem Roman nicht mehr häufig nur hilflose Gestalten (Wobei sie das bei Robert E. Howard eher selten waren), sondern eigenständige Charaktere. Was man ganz besonders an Valeria merkt.
Wiederholt macht der Autor klar, dass dies keine Frau ist, die klein beigibt. Wiederholt macht sie Leuten, die mit ihr schlafen wollen, deutlich, dass das keine so gute Idee ist. Sie kann kämpfen und ist hart im Nehmen. Was auch im Verlauf der Geschichte immer wieder wichtig wird.
Dabei ist die Story in drei Teile aufgeteilt. Der erste schildert das Alltagsleben als Söldner, wie sich Conan und einige Kameraden in einem Priester des Set einen Todesfeind machen und endet mit einer Expedition. Bei der im zweiten Teil ein Schatz entdeckt und versteckt wird, ehe sich die Wege der Schatzfinder trennen. Und der dritte Part schildert, wie Conan nach Valeria sucht, die verfolgt wird.
Wenn der finale Akt enttäuscht
Und über große Teile kann Das Blut der Schlange begeistern. Es liest sich wie eine typische Conan-Story, bei der der Barbar wiederholt seine Stärke, Gewitztheit aber auch Intelligenz beweisen darf. Interessant sind dabei die Momente, in denen er sich an seine Heimat Cimmeria erinnert und erzählt, wieso es dort beispielsweise so wenig Pferde gab. Ebenso führt S. M. Stirling cimmerische zwei Flussgottheiten ein, die Conan, untypischerweise, kurzfristig anruft. Das beißt sich dann mit den früheren Romanen, wo der Barbar nur von Crom als den Gott seiner Heimat redet.
Doch ausgerechnet im dritten Teil fängt die Geschichte an, auseinanderzufallen. Der Autor schildert, wie Conan versucht, Valeria zu finden, ehe es ihre Feinde tun. Allerdings schweift er dann ab und es werden neue und andere Handlungselemente eingeführt. Am Ende hat man das Gefühl, dass der Schriftsteller sich hier verzettelt hat. Denn das Finale wirkt ziemlich abrupt und übers Knie gebrochen. Was wohl eine Konsequenz davon ist, dass er mit seiner Erzählung an den Anfang von Aus den Katakomben anschließen musste. Das hätte er sicherlich besser lösen können.
Übrigens gibt es in diesem Band einige Illustrationen, die von Robert De La Torre stammen. Sein Stil orientiert sich sehr stark an dem von dem legendären Conan-Comickünstler John Buscema. Und das nicht ohne Grund, da er selbst ebenfalls einige der Comicabenteuer des Barbaren illustrieren durfte.
Trotz des enttäuschenden dritten Teils ist dieser Roman immer noch empfehlenswert.
Info
Autor: S. M. Stirling
Titel: Conan – Das Blut der Schlange
Originaltitel: Conan – Blood of the Serpent
Übersetzung: Stephanie Pannen, Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 03/2025
Einband: Taschenbuch
Seiten: 478
ISBN: 978-3-98666-434-3
Sonstige Informationen: Produktseite
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