Nachdem man mit dem Lesen dieses Albums fertig ist, bleibt man irritiert zurück.
Aufklärung? Keine Spur.
Die Thukydides und ihre Besatzung befindet sich im Orbit einer Welt, die auf ihren Karten von der Erde eigentlich nicht existieren sollte, dies jedoch gemäß dem Thesaurus der Chroniken des Universums eben tut. Und diese Chroniken tun noch mehr. Sie berichten von Wesen und etwas, was die Crew unbedingt finden muss, um weiterzukommen.
Sie teilen sich auf. Polly und Mark begeben sich so auf den Planeten, derweil Qsi und Adya in den Geist der einheimischen Lebensformen eindringen. Wobei dies auf lange Sicht gefährlich ist. Und der Planet selbst hat ein enormes und potentiell tödliches Geheimnis!
Vorab: Wer in Fragmente einer ewigen Kindheit endlich Aufklärung über die wichtigsten Fragen von Die Chroniken des Universums erwartet, der wird wieder enttäuscht sein. Die offenen Aspekte, wie beispielsweise, wieso der Dekan ein anscheinend untoter Kopf in einer Nährflüssigkeit ist, bleiben unbeantwortet. Man könnte sich jetzt darüber aufregen. Oder es einfach als gegeben hinnehmen und sich stattdessen auf die vorliegende Story konzentrieren.
Von Anfang an die Gefahr
Die nämlich einen von Anfang an fasziniert. Der ganze Planet, auf dem die Crew der Thukydides unterwegs ist, entpuppt sich als ein wahres Überraschungsei. Das immer wieder neue Mysterien hervorruft.
Dabei fokussiert sich dieses Album zwar erneut überwiegend auf Polly und Mark. Doch im Vergleich zur vorherigen Ausgabe kriegen ihre Studienkollegen deutlich mehr zu tun und erhalten so etwas mehr Profil. Allen voran Qsi und Adya kriegen jede Menge Szenen, in denen sie zur Handlung beitragen können und sogar stellenweise in Lebensgefahr geraten.
Dabei ist das Schöne, dass man die Gefahr von Anfang an kennenlernt. Man sieht zu Beginn wie Polly und Mark durch eine Art Alienwald fliehen, ehe sie von einer Art monströsen Alienspinne überrascht werden. Die allerdings von dem Geist Qsi kontrolliert wird, die nach einem Artefakt fragt, welches Mark in dem Chaos wohl verloren hat.
Einige Antworten gibt es schon
Es ist ein grandioser Beginn der Story. Was dann auch entsprechend Neugier auf das verschafft, was man nicht erfährt. Eben nicht nur, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Sondern ebenfalls, von was für einem Artefakt die Rede ist.
Das Album lässt sich Zeit, Antworten auf diese Fragen zu liefern. Schon fast gemächlich baut es die Story auf. Es schildert zwar relativ zu Beginn, wie es dazu kam, dass Qsi den Geist dieser Spinne übernommen hat und was sie dabei alles erfährt, bzw. was für eine Gefahr ihrem Geist droht. Doch was es mit dem Artefakt auf sich hat, das erfährt man erst später. Was jedoch kein negatives Manko ist. Stattdessen sorgt dies ebenfalls dafür, dass man am Ball bleibt, dass man wissen möchte, was da jetzt genau los ist.
Und als man erfährt, was es mit dem Artefakt auf sich hat, ist man überrascht. Weil man mit dieser Lösung nicht gerechnet hat. Es ist vor allem eine, die weitere Fragen aufwirft, die allerdings zum Glück im restlichen Album geklärt werden.
Was soll dieses Ende?
Doch dann endet der Band auf eine Art und Weise, der endgültig wirkt. Was aber nicht sein kann, da noch jede Menge Fragen bezüglich der titelgebenden Chroniken des Universums ungeklärt sind. Genauso wie allgemein noch jede Menge Punkte offen sind, bei denen man sich schon gerne mehr Infos gewünscht hätte. Wenn das wirklich der finale Teil wäre, dann wäre dies ehrlich gesagt eine Verarschung des Lesers.
Definitiv nicht verarscht wird man bei den Illustrationen von Ingo Römling. Gefühlt läuft er hier zur Höchstform auf, als er diesen Alienwald und dessen Mysterien darstellt. Vor allem die Farbgebung verstärkt den Eindruck des Fremdartigen nur noch mehr.
Am Ende ist dies eines der besten Alben der Reihe. Wenn da nur nicht das ärgerliche Ende wäre.
Info
Szenario: Richard Marazano
Zeichnungen und Farbe: Ingo Römling
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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