Was da in Horizont geschieht, erscheint nur auf dem ersten Blick hoffnungsvoll.
Ein unwirkliches Gefühl
Juan (Ricardo Darín) und Tano (César Troncoso) verlassen die Gruppe der Überlebenden und machen sich zurück zu dem Haus Tanos. Dort angekommen erwarte sie eine frohe Kunde: Juans Tochter ist am Leben und ist zurückgekehrt. Sie ist beinahe erfroren und vollkommen kraftlos, aber sie ist zurück, was alle freut.
Nach einem Deal mit der Nachbarschaftswache kriegen die Überlebenden von Juan und Tano eine Bus und können zum Hafen fahren. Doch das Wasser hat sich zurückgezogen und sie können nicht wie geplant zur Insel segeln. Dann entdecken sie jedoch in einem Einkaufszentrum lauter Überlebende, wo sie erst mal unterkommen. Wobei allerdings schon bald sich merkwürdige Dinge ereignen.
Es fühlt sich irgendwie unwirklich an. Horizon ist die vorletzte Episode der ersten Eternauta-Staffel. Und doch fragt man sich, was da noch geschehen soll, was in der letzten Folge passieren wird? Normalerweise wäre dies ein Faktor, der mich stört, weil er darauf hindeutet, dass das Seasonfinale nur ungenügend vorbereitet worden ist.
Etwas stimmt da nicht
Doch in diesem Fall ist es anders. Man hat durchaus dein Eindruck, dass die Abschlussfolge gut vorbereitet wird. Jedoch weiß man nicht, was sich da genau ereignen wird. Es gibt hier und da Andeutungen, sachte Hinweise, dass es einen großen Knall geben wird. Nur, das eben völlig unklar ist, was da geschehen wird. Und ich als Zuschauer feiere dies.
Diese Folge schafft es übrigens sehr gut, positive Dinge im Nachhinein anders wirken zu lassen. Das Auftauchen von Juans Tochter ist da das Paradebeispiel für. Zunächst freut man sich mit ihm. Doch dann tauchen immer mehr und mehr Ungereimtheiten auf.
So widerspricht sie sich. Zunächst meint sie, sie habe auf dem Boot (Das aus Eine Nacht der Tricks) überlebt, hat dann allerdings später daran keine Erinnerungen mehr. Allgemein scheint ihr Gedächtnis unter irgendwas gelitten zu haben, da sie wiederholt Aussetzer hat und sich an Sachen erinnert und später wieder nicht. Wobei sie am Ende der Episode auf ein Mal einen Anfall hat.
Es wird noch bedrohlich
Sie ist nicht die einzige Person in dieser Folge, die Gedächtnislücken hat, die sie nicht erklären kann. Etwas scheint Menschen zu entführen und ihre Erinnerungen zu manipulieren. Doch wer oder was das ist, das bleibt unklar. Und das ist kein gutes Gefühl.
Sehr schön ist übrigens, wie die Folge eben nicht den Erwartungen entspricht. Dass es Überlebende in einem Einkaufszentrum gibt, hätte glatt in eine Konsumkritik münden können, wie es in Dawn of the Dead der Fall war. Doch das hätte nicht zu der Serie gepasst, in der es ja darum geht, dass hier gezeigt wird, wie eine große Bedrohung heimlich im Hintergrund aktiv wird und wie sich dies auf das Leben der normalen Leute auswirkt. Denn das ist ja auch der Charme der Reihe, dass Personen wie Juan zwar im Militär gedient haben. Sie aber keine Überhelden sind, sondern Normalos, mit Ecken und Kanten.
Es gibt in Horizont noch eine andere Bedrohung. Eine, die sehr menschlich wirkt. Denn irgendwann stoßen die Überlebenden von Juan und Tano auf eine Leiche. Auf einen Menschen, der erschossen wurde, ohne dass seine Überreste geplündert wurden.
Viele Mysterien
Horizont ist großartig! Man ist jetzt wirklich gespannt, was beim Staffelfinale geschehen wird.
Info
Regie: Bruno Stagnaro
Drehbuch: Bruno Stagnaro und Ariel Staltari
Showrunner: Bruno Stagnaro
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