Ein Trupp Marines soll für den Weyland-Yutani-Konzern ein abgestürztes Alien-Raumschiff sicherstellen, bekommt es jedoch mit Yautjas zu tun.
Handlung
Captain Paget, Kommandantin des USCM-Eingreifschiffes Hasdrubal, wird vom Firmenvertreter Lorimer angewiesen, den Planeten Tartarus anzusteuern, auf den Weyland-Yutani Anspruch erhebt. Er vermutet dort illegale Aktivitäten eines konkurrierenden Konzerns. Pagets Marines sollen die Eindringlinge verhaften. Sie finden allerdings nur noch drei Überlebende – Melville, Humble und Goode. Zwei von ihnen waren an Bord eines abgestürzten Alien-Raumschiffs, auf welches Lorimer im Namen von Weyland-Yutani ebenfalls sofort Anspruch erhebt.
Die drei illegalen Schürfer der Seegson Corporation berichten allerdings von weiteren Außerirdischen, die 90% ihres Teams ausgelöscht haben. Die Marines machen alsbald Bekanntschaft mit dieser Spezies von Jägern und erleiden dabei schwere Verluste. Immerhin gelingt es ihnen, auch zwei der Fremden zu töten und weitere zu verletzen. Paget will eigentlich keine weiteren Risiken eingehen, doch Lorimer drängt sie, das antike Artefakt-Schiff sicherzustellen und gegen die Predators vorzugehen.
Ein Voraustrupp fliegt zusammen mit Melville und Humble in einem Drop Ship zu dem alten Wrack, wird jedoch von einem Yautja zu einer Notlandung gezwungen. Unterdessen erleiden die anderen Marines im Dschungel erneut Verluste. An Bord des Artefakts wird der Voraustrupp abermals von einem Predator angegriffen, der den Piloten tötet. Humble erledigt daraufhin den Jäger, trifft dabei jedoch einen Sarkophag, was noch Folgen haben wird. Sie starten das Schiff, woraufhin Paget die Mission auf dem Planeten abbricht. Das außerirdische Wrack soll zur nächsten Raumstation von Weyland-Yutani gebracht werden, doch etwas an Bord ist erwacht.
Rezension von Leben und Tod – Predator
Mit dem Beginn der Comicreihe „Leben und Tod“ erhält der Weyland-Yutani-Konzern Konkurrenz, die ihm einen Planeten streitig macht. Zugleich zeigt sich hier die Macht der Konzerne. Sie können ganze Welten annektieren und das United States Colonial Marine Corps (USCM) hat nach ihrer Pfeife zu tanzen. Das war bereits in Aliens – Die Rückkehr (1986) so und wird hier weiter vertieft. So soll die Crew des Kreuzers Hasdrubal nicht nur die Konkurrenz von LV-797 entfernen, sondern gleich noch ein abgestürztes Alien-Raumschiff bergen.
Captain Paget versucht nach besten Kräften, die Befehlsgewalt über die Mission zu behalten und begründet ihren Standpunkt mit den Verlusten, die ihren Marines durch die Predators zugefügt werden, kaum, dass sie gelandet sind. Mr. Lorimer besteht jedoch darauf, dass sie weitere Frauen und Männer opfert, um dem Konzern das zu sichern, wonach er verlangt. Die Yautja werden dabei ebenso als illegale Eindringlinge betrachtet, wie die Mitarbeiter des Konkurrenzunternehmens. Ob deren Gebietsansprüche vielleicht schon viel älter sind, interessiert die Kapitalisten von der Erde nicht.
Die meisten Marines, die dafür draufgehen, sind nur Kanonenfutter. Damit zumindest ein paar Charaktere einen Hauch von Tiefgang erhalten, erwischt Rucker ausversehen eine Kameradin, als er auf einen Predator feuert. Der Unfall macht ihm später schwer zu schaffen und da die Lage brenzlig ist, breitet sein Vorgesetzter Sargent zunächst den Mantel des Schweigens über den Vorfall. Die anderen Marines glänzen eher durch Sprüche, die sie für cool halten, doch in Wahrheit heizen ihnen die Yautja ordentlich ein. Immerhin können insgesamt auch drei der außerirdischen Jäger erledigt werden.
Der Dritte geht auf das Konto von Humble, dem zunächst niemand eine Waffe anvertrauen will. Er und Melville sollen die Marines lediglich in das fremde Raumschiffwrack führen, das offenkundig von einer dritten Spezies stammt. Mit dem Artefakt brechen sie dann in den Weltraum auf, wobei sie nicht wirklich viel Kontrolle über das Raumschiff haben. Und durch Humbles Schüsse ist obendrein noch ein Ingenieur in seinem Sarkophag erwacht. Warum die Durchschüsse diesen nicht verletzt haben, stellt ein Rätsel dar.
Viel Neues bietet der Comic nicht. Vielmehr werden die Muster des ersten Predator- (1987) und des zweiten Alien-Films kombiniert. Das alte Rezept funktioniert zwar, bietet jedoch kaum Überraschungen. Immerhin ein paar starke Frauencharaktere hat die sonst von Männern dominierte Story zu bieten. Um zu verdeutlichen, dass sie in der Hölle gelandet sind, trägt der Planet den Namen Tartarus in Anlehnung an die griechische Unterwelt (dt. Tartaros). Das Raumschiff Hasdrubal ist nach einer ganzen Reihe karthagischer Herrscher und Feldherren benannt. Der Charakter Melville ist derweil nach dem Herman Melville (1819-1891), dem Autor von Moby Dick, benannt, was mit Sicherheit auf den Predator Ahab abzielt, dem dieser noch begegnen wird.
Fette Pinselstriche
Vielleicht wäre die Geschichte interessanter, wenn der Zeichenstil etwas ausgereifter wäre. Dieser ist jedoch dermaßen grobschlächtig, dass er das Interesse nicht zu steigern vermag. Es mangelt an Details und oft gibt es nur grobe Pinselstriche. Die Hasdrubal scheint vom gleichen Schiffstyp wie die Sulaco zu sein, wirkt aber verfremdet. Das Wrack der Konstrukteure ist noch grober umrissen und sieht zuweilen aus, als wäre es mit einem dicken Filzstift gemalt worden. Der Eingang, den die Marines nehmen, entspricht zudem nicht ganz den drei Öffnungen, die man aus dem Filmmodell kennt. Die sahen bereits entfernt nach weiblichen Genitalien aus, doch der für den Comic hinzugedichtete Einstieg gleicht zu 100% einer Vagina, allerdings in einem ungesunden Grauton.
Die Farbwahl ist insgesamt sehr blass. Die einzige Ausnahme sind ausgerechnet die Predators, die teils unnatürlich bunte Hautfarben haben. Die beiden, die von den Menschen erlegt werden, sind hellblau und giftgrün. Obendrein sind sie grauenhaft gezeichnet. Am besten kommt noch der orangene Predator weg, bei dem sich der Zeichner zumindest auf einem Bild Mühe gegeben hat, ihn in einer interessanten Pose in Szene zu setzen. Den Orangenen Cracked Tusk Predator sowie den blauen Hive Wars Predator gibt es übrigens als Actionfiguren von Neca. Und die haben mehr Details als ihre Comicvorlagen! Zum Glück ist von Melville keine Actionfigur erschienen, denn der sieht Patrick Stewart so dermaßen ähnlich, dass sie am Ende noch als Captain Picard bei den Star Trek-Figuren gelandet wäre.
Leuchteffekte sind tatsächlich vorhanden, beschränken sich jedoch auf Explosionen, das neongrüne Yautjablut sowie deren glühende Augen. Die Sternenhintergründe sehen ebenfalls gut aus, aber das war es dann auch schon an Highlights. Für die Covergestaltungen zeichnet sich wieder David Palumbo verantwortlich, der diesmal mit noch gröberen Pinselstrichen gearbeitet hat. Zumindest harmoniert das einigermaßen mit dem Inhalt. Im Gegensatz zur Feuer und Stein-Reihe sind die einzelnen Kapitel diesmal nicht durch die Heftcover voneinander abgegrenzt.
Fazit: Inhaltlich okay, aber keine Augenweide
Die Story ist recht durchschnittliche Kost, dürfte die hartgesottenen Predator- und Alien-Fans jedoch nicht enttäuschen. Selbiges kann von der grafischen Umsetzung nicht behauptet werden. Mit Ausnahme von wenigen Panels wird hier nicht wirklich viel fürs Auge geboten. Als Einstieg in den nächsten Vierteiler ist das etwas mau, aber da der letzte Vierteiler ebenfalls sehr durchwachsen war, darf man noch hoffen.
Info
Autor: Dan Abnett
Zeichner: Brian Albert Thies
Farben: Rain Beredo
Verlag: Cross Cult
Sonstiges: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story6/10
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Zeichenstil4/10
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Kolorierung6/10
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