Theta und Paolo wollen Menschen aus den Klauen der Predatoren befreien.
Handlung
2068 sind Theta Berwick und Paolo Silva gerade auf Tantallon unterwegs und müssen mal wieder vor den Eingeborenen fliehen. Die Predators haben sie verpasst und so langsam erkennen sie, dass sie von ihnen verhöhnt werden. Seit Jahren haben die Zwei schon keinen Yautja mehr erlegt, doch durch einen Notruf ergibt sich eine neue Chance. Abgesendet wurde er von einem abgestürzten Predator-Raumschiff auf Mabou. Dort finden sie allerdings keinen Jäger, sondern 53 Menschen, die aus dem Wrack entkommen sind.
Von John Schaefer erfahren die beiden, dass er vor zwei Jahren erwachte, den Piloten des Raumschiffs erledigte und 300 Entführte aus ihren Hyperschlafkapseln befreien konnte. Die Befreiung anderer Spezies erwies sich allerdings als verheerend, sodass die Zahl der Überlebenden drastisch gesunken ist. Seither warten sie auf Rettung. Theta will jedoch erst nach Glenelg fliegen, wo sie eine Hyperschlaffarm vermutet. Diese will sie auskundschaften und dann die militärische Spezialeinheit PALF informieren.
Rund die Hälfte der Überlebenden meldet sich freiwillig für die Erkundungsmission, die sich jedoch als Falle herausstellt. Die Hyperschlafkapseln in der Yautja-Anlage auf Glenelg sind leer und kurz nach ihrer Ankunft taucht ein Predator auf, der mit einem Rudel Alien-Hunde Jagd auf die Gruppe macht. Nachdem der Jäger fast alle abgeschlachtet und die Sandpiper zerstört hat, bringt er Theta, Paolo und John auf einen unbekannten Reservat-Planeten. Dort erwacht Berwick aus einer Hyperschlafkapsel und findet ihre Freunde an Pfähle gefesselt vor.
Der Predator hat ihr lediglich ihre Rüstung gelassen und gibt ihr eine Machete zur Verteidigung. Der große Showdown beginnt, bei dem John sich befreien und Theta beistehen kann. Als Belohnung winkt ein Predatorschiff mit jeder Menge tiefgefrorener Menschen an Bord, die auf ihre Heimreise warten.
Rezension von Die letzte Jagd
Der dritte Predator-Band beginnt erneut fünf Jahre nach dem Vorgänger und stellt zunächst den Antagonisten vor. Dann macht die Handlung noch einmal einen Sprung um zwei Jahre nach vorne. Theta und Paolo haben seit fünf Jahren keinen Predator mehr erledigt und auch keinen entführten Mensch befreit. Überall, wo sie landen, sind die Yautja bereits wieder weg und hinterlassen ihnen Botschaften. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Außerirdischen Thetas Jagdmuster durchschauen und ihre eigenen Routen anpassen.
Ein Notruf unterbricht die sinnlose Jagd und endlich hat Theta die Chance, einige Entführte nach Hause zu bringen. Von den ursprünglichen 300 sind nur noch 53 übrig, da sie den Fehler gemacht haben, auch fremde Kreaturen aus dem Hyperschlaf zu wecken. Da die Yautja auch Jagd auf andere intelligente Spezies machen, ist es seltsam, dass von denen keine mit an Bord des Kälteschlaftransporters waren, sondern nur wilde Bestien. Eine verpasste Chance für mehr Diversität unter den Entführten.
Eine weitere Chance verpasst Theta, indem sie nicht sofort ein Rettungsteam von PALF (Programm für Außerirdischen LebensFormen) nach Mabou beordert. Stattdessen will sie erst einmal die Lage auf Glenelg auskundschaften. Doch die dortige Anlage erweist sich als Falle, wobei der Predator erneut eine feige Bombendrohne einsetzt. Außerdem hetzt er die aus Predators (2010) bekannten Hunde auf die Menschen und zerstört die Sandpiper. Damit hat Theta keine Möglichkeit mehr, Hilfe zu rufen. Die auf Mabou zurück Gebliebenen sind für weitere Jahre gestrandet und alle, die Theta und Paolo begleitet haben, werden niedergemetzelt. Im Gegensatz zum zweiten Band fehlt es den meisten Charakteren an Tiefgang, sodass sie zu Kanonenfutter verkommen.
Einzig John Schaefer sticht aus der Masse hervor und darf sogar überleben. Bei ihm handelt es sich um den Bruder von Dutch Schaefer, der einst im Jahr 1987 im Dschungel Lateinamerikas einem Predator begegnete und diesen töten konnte. Gemeint ist hier natürlich der von Arnold Schwarzenegger verkörperte Soldat aus dem ersten Predator-Film. Dessen Bruder John wurde in der 1989/90 erschienenen Comic-Reihe Hitze etabliert, wo er es als Polizist in New York mit den Yautja zu tun bekam. In Die letzte Jagd spielt Schaefer direkt auf die Handlung von Hitze an, als er seine Vorgeschichte erzählt. In der Hyperschlaffarm auf Glenelg hofft er, seinen vermissten Bruder zu finden. Das ist ein netter Insider für alle, die die alten Comics noch kennen, welche in Deutschland bei Hethke erschienen sind.
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der dritte Band der neuen Comic-Reihe ebenso mit den überlebenden Charakteren aus dem eigenen Vorgängerband umgegangen wäre. Awja wird jedoch nur am Rande erwähnt und nicht einmal kontaktiert, was ganz konkret Leben gerettet hätte. Theta verhält sich mehrfach extrem unlogisch, denn bereits auf Mabou kommt ihr einiges komisch vor. Sie wittert die Falle im Prinzip schon, noch bevor sie nach Glenelg aufbricht. Dennoch rennt sie trotz ihrer Vorahnung mitten hinein, wodurch rund 20 Menschen sinnlos sterben müssen.
Zumindest das finale Kapitel ist dann wieder gelungen und Theta tötet nach Jahren endlich ihre Nummer 32. Mit über 40 kommt sie nach eigener Aussage langsam aus der Übung und obendrein verliert sie im Kampf ihre Armprothese. Sie sollte sich langsam ein anderes Hobby suchen. Eine Fortsetzung wird jedoch auf der letzten Seite bereits angedeutet.
Grafisch etwas rauer
Während der Wechsel des Künstlerteams beim zweiten Band von Vorteil war, bringt der erneute Wechsel eine leichte Verschlechterung. Der Zeichenstil ist sichtbar rauer. Die Charaktere sind zwar wiedererkennbar, doch die Finger sind sehr eckig und haben meist keine Nägel. Gesichter sind bei Close Ups okay, verlieren bei Gruppendarstellungen aber schnell an Kontur, da fehlen schon mal Augen und Münder. Der Faltenwurf der Kleidung ist auch eher so na ja.
Der titelgebende Predator kann da schon eher überzeugen. Bei seinen Hunden hätte man sich dagegen wieder etwas mehr Mühe geben können. Die wilden Kreaturen, die mit ihren Tentakeln im Gesicht und den Spinnenbeinen auf dem Rücken wie eine lila Mischung aus Cthulhu und Iron Spider-Man wirken, sahen im letzten Band wiederum besser aus. Immerhin die rehartigen Wesen auf Mabou sind gelungen.
An der Farbgebung gibt es derweil nicht allzu viel auszusetzen. Im Hintergrund hätte es ein paar mehr Abstufungen geben können und einige Farbverläufe sind etwas zu geradlinig. Im Großen und Ganzen ist die Palette jedoch in sich stimmig, einschließlich der Leucht- und Glanzeffekte.
Fazit: Zum Finale ein Gemetzel…
Dem dritten Band fehlt so einiges, was Nummer 2 so großartig gemacht hat. Allen voran Hintergrundstorys zu den Charakteren. Klar kann man bei 53 Überlebenden nicht jeden im Detail beleuchten, es auf nur einen zu reduzieren ist dann aber schon etwas zu wenig. Immerhin wird hier ein bekannter Charakter aus früheren Publikationen erneut etabliert, was Die letzte Jagd wieder deutlich aufwertet. Zumindest, wenn John Schaefer im nächsten Band wieder eine Rolle spielt und nicht nur ein einmaliger Fan-Service bleibt.
Grafisch ist das vorläufige Finale durchaus annehmbar, aber keine solch herausragende Glanzleistung wie Das Reservat. Da waren Cover und Inhalt in Übereinstimmung, während bei Band 3 das Cover etwas mehr verspricht, als der Inhalt hält. Die Reihe ist dennoch insgesamt sehr gut, aber der Mittelteil ist bisher der Beste.
Info
Autor: Ed Brisson
Zeichner: Francesco Manna & Eder Messias
Farben: Erick Archiniega
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story7/10
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Zeichenstil7/10
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Kolorierung9/10
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