John Schaefer und sein Kollege Detective Rasche führen in New York City einen Krieg gegen die Predators.
Handlung
John Schaefer gerät im Dschungel Lateinamerikas in die Fänge eines Drogenkartells, welches kurz darauf von mehreren Yautja aufgemischt wird. General Philips rettet ihn aus dem Schlachtgetümmel und fliegt mit ihm zurück nach New York. Dort hat Detective Rasche eine grausige Entdeckung gemacht, als er durch den erbeuteten Helm eines Predators geblickt hat. Über der Stadt schwebt eine ganze Flotte getarnter Raumschiffe. Sein Vorgesetzter McComb will davon jedoch nichts hören und beim Verlassen des Polizeireviers wird er von Regierungsagenten aufgegriffen.
Rasche bekommt mit, dass sein Partner John auf dem Dach des Pan Am-Gebäudes an die Außerirdischen übergeben werden soll. Daraufhin überrumpelt er die zwei Agenten, die ihn festhalten, deckt sich in der Asservatenkammer mit schweren Waffen ein und eilt seinem Kollegen zu Hilfe. John fasst den Entschluss, sich im Kampf gegen die Predators Unterstützung vom Drogengangster Carr zu holen. Der glaubt immer noch, Schaefer hätte seine Gang erledigt, doch eine Begegnung mit einem Predator belehrt ihn eines Besseren.
Gemeinsam mit Rasche erledigen sie einen der Jäger und pusten mit einem Raketenwerfer ein Raumschiff vom Himmel. Danach müssen sie erst einmal in eine Tiefgarage flüchten, wo Carr den Rest seiner Gang zusammentrommelt. Kurz darauf bricht in den Straßen von New York City ein regelrechter Krieg der Welten aus, bei dem die Polizei in die Schusslinie gerät, was den uneinsichtigen McComb das Leben kostet. Immerhin General Philips schlägt sich notgedrungen auf Schaefers Seite und bläst zum Angriff auf die außerirdischen Invasoren.
Rezension von Predator – Hitze (Teil 2)
Die Story des zweiten Teils von Hitze ist deutlich eigenständiger als der erste Teil. Während dieser im Prinzip den zweiten Kinofilm vorweggenommen und die Handlung lediglich von L. A. nach NYC verlegt hat, widerspricht der vorliegende Band allerdings Predator 2 (1990) in eklatanter Weise. Als es Danny Glovers Rolle Harrigan gelang, einen Predator zu töten, zollte dessen Clan ihm Respekt. Sein Leben wurde verschont und er erhielt sogar eine Trophäe in Form einer antiken Pistole. John Schaefer wird hingegen für den Mord an einem Yautja von dessen Spezies gejagt. Das passt überhaupt nicht mit dem Ehrenkodex der Yautja zusammen.
Noch absurder ist, dass General Philips den Detective erst aus dem Dschungel vor den Predators rettet, nur um ihn in New York an selbige auszuliefern. Weswegen eigentlich? Glaubt er, die Yautja würden aus Dank aufhören, auf der Erde zu wildern? Eher würden sie sich doch einen Spaß daraus machen, das Militär zu jagen. Das geschieht am Ende auch, wobei Schaefer das Hauptziel der Außerirdischen ist. Das Ganze endet in einem regelrechten Krieg der Welten, der kaum noch vor der Weltöffentlichkeit zu verbergen ist.
Das ist in jeder Hinsicht untypisch für die Predators wie auch für das Franchise. Die Yautja jagen eigentlich grundsätzlich im Verborgenen und bleiben daher für die breite Öffentlichkeit ein Mythos. Zu Beginn glaubt daher auch niemand Schaefer und seinem Kollegen Rasche. Alle anderen ignorieren die Realität der Aliens selbst dann noch, als diese ihnen in den Hintern treten. Und dabei verhalten sich die Yautja abermals unehrenhaft, indem sie zum Beispiel Schaefer und seine Verbündeten vom Raumschiff aus mit Laserwaffen bombardieren. Das ist keine Jagd mehr, sondern eine Invasion!
Ebenso unglaubwürdig ist es, dass Schaefer sich ausgerechnet eine Drogengang als Verbündete sucht und mit schweren Waffen bestückt, die Rasche aus der Asservatenkammer gestohlen hat. Natürlich glaubt Carr ihm ebenfalls kein Wort, bis ein Predator ihm fast das Genick bricht. Noch schlimmer sind die Kolumbianer, die im Dschungel einen von General Philips Leuten töten und Schaefer gefangen nehmen. Den toten Außerirdischen ignorieren sie dabei und glauben John anschließend kein Wort.
Der Drogenboss Echevera ist übrigens genau derjenige, den Schaefer von einem Dach geworfen hat. Leider war das Gebäude nur drei Stockwerke hoch, sodass Echevera noch lebt. Bei ihrer zweiten Begegnung werden die Hintergründe für Schaefers Handeln erklärt, der eine Bestechung in Höhe von einer Million Dollar abgelehnt hat. Ziemlich ungewöhnlich, dass ein Drogengangster einen einfachen Detective mit solch einer hohen Summe zu kaufen versucht. So viel würde die Mafia höchstens einem Polizeichef anbieten, damit der gleich all seine Leute abzieht.
Ebenso unbegreiflich ist es, dass Echevera seinen Folterknecht mit John allein lässt. Sollte er nicht dabei sein, um seine Rache auszukosten? Dann hätte sich Schaefer vielleicht auch nicht so einfach befreien können, was gleichermaßen viel zu simpel erscheint. Genauso kann sein Partner Rasche die Agenten, die ihn gefangen nehmen, total leicht überrumpeln und fliehen. Es hält ihn auch niemand auf, als er die Asservatenkammer leer räumt.
Die Handlung, die zum Großteil wieder aus Sicht von Rasche geschildert wird, ist durchsetzt mit massiven Logikfehlern und Schwächen. Der Versuch, auf Basis einer Kopie ein eigenständiges Finale aufzubauen, endet in einem völlig überzogenen Actiongetümmel, bei dem die Menschen allzu leicht die Oberhand gegenüber einer Millionen Jahre alten, haushoch überlegenen Spezies gewinnen, die angeblich schon die Dinosaurier bis zur Ausrottung gejagt haben soll. Immerhin die popkulturellen Anspielungen auf Nightmare on Elm Street, diverse TV-Sendungen bis hin zu Bugs Bunny (der hier vermutlich aus Urheberrechtsgründen falsch Bucks Banny geschrieben wird), sind nette Easter Eggs. Zuweilen artet aber selbst das in Product Placement für Black & Decker und Pan Am aus.
Tolle Zeichnungen in unpassenden Farben
Der Zeichenstil kann sich durchaus sehen lassen, wobei Schaefers Partner Rasche immer noch Tom Selleck ähnelt. Die Yautja sind besonders gut getroffen und ihre Raumschiffe gleichen dem aus dem ersten Film. Irdische Fahrzeuge wie Autos und Hubschrauber sind ebenfalls detailgetreu umgesetzt. Mit einer modernen Kolorierung sähe der Comic richtig gut aus. Die vollflächigen und teils unpassenden Farben ruinieren jedoch den Gesamteindruck. Nachts sind Menschen zum Beispiel komplett lila. Zuweilen ist auf demselben Bild eine dargestellte Person realistisch eingefärbt und die andere komplett blau.
Fazit: Ein wenig zu dick aufgetragen
Die zweite Hälfte von Hitze übertreibt es in jeder Hinsicht und verspielt damit jede Glaubwürdigkeit. Immerhin der Zeichenstil kann sich sehen lassen, wird jedoch von der unnatürlichen Farbgebung ruiniert. Hinzu kommen in der deutschen Ausgabe einige Tipp- und Übersetzungsfehler. Unter anderem nennt Philips die Predators „verdammte Ausländer“, was nicht nur rassistisch, sondern auch eine in diesem Kontext falsche Übersetzung des Begriffes „Aliens“ ist. Die Erwähnung von (Berlin) Kreuzberg dürfte ebenfalls auf das deutsche Publikum der 1990er zugeschnitten sein.
Info
Autor: Mark Verheiden
Zeichner: Chris Warner
Farben: Chris Chalenor
Verlag: Hethke
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Warpskala
Warpskala-
Story3/10
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Zeichenstil7/10
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Kolorierung4/10
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