Enoch Nakai und ein Predator liefern sich in der Wüste New Mexicos ein tödliches Duell.
Handlung
Der Navajo Enoch Nakai führt das Militär in die Kleinstadt Agate, wo sie einen Predator stellen, der die nahe Militärbasis in die Luft gejagt hat. Nakai lenkt jedoch die Aufmerksamkeit des Außerirdischen zu früh auf sich und verfehlt ihn mit der Bazooka. Die Kreatur flüchtet in die Wüste, wo sie ein ganzes Bataillon der U.S. Army niedermetzelt und sogar einen Apache-Helikopter abschießt. Der Indigene vermutet, dass der Jäger ein Lager hat und entwendet einen Jeep, um es zu suchen. Für seinen Ungehorsam wird er fast verhaftet, doch seine Vorgesetzten haben bald andere Probleme.
Enoch durchkämmt eine Landschaft aus erkalteter Lava, die von Hohlräumen durchsetzt ist. Inmitten des schwarzen Gesteins entdeckt er eine grüne Oase, in welcher der Predator sich ausruht. Beim ersten Versuch, ihn zu stellen, tappt er in eine Falle, die ihm seinen rechten Arm zerschmettert. Sein Kontrahent verletzt sich allerdings ebenfalls bei einem Sturz. Als die Kreatur ausruhen muss, legt Nakai ein Feuer, um den Jäger in Richtung einer Lavablase zu locken und tatsächlich stürzt der Alien hinein. Damit ist der Showdown aber noch nicht zu Ende.
Rezension von Big Game (Teil 2)
Im zweiten Teil wird der Charakter von Enoch Nakai etwas vertieft. Als er sich mit einem Zuni, der ebenfalls beim Militär dient, unterhält, blendet er seinen Kameraden aus und schweift gedanklich in seine Vergangenheit ab. Drei Jahre zuvor hat er seinem Großvater ebenfalls nicht zugehört, als dieser ihn über die Geisterwelt aufklären wollte, so wie dieser ihn ignoriert hat, als er ihm erzählen wollte, dass er zum Militär geht. Überhaupt hören sich in diesem Comic alle gegenseitig nicht zu.
Das trifft weiterhin auf die Vorgesetzten von Nakai zu, wobei der zuvor auch gehörigen Mist gebaut hat. Warum hat er den Predator mit einem dummen Spruch auf sich aufmerksam gemacht, statt ihn einfach abzuknallen? Und wie konnte er ihn trotz allem mit einer Bazooka verfehlen? Gleiches gilt für den Helikopter, dessen Gatling-Gun aus nächster Nähe keinen einzigen Treffer landet. Ironischerweise trägt das Hubschraubermodell den Namen eines weiteren Native-Stammes trägt, wobei die Indigenen sich hier selbst als „Indianer“ bezeichnen.
Das Finale ist schlussendlich ein wenig vorhersehbar. Es war irgendwie klar, dass alles in einem Zweikampf Nakai gegen Predator enden würde. Dabei tappt Nakai aber erst einmal in eine böse Falle, die ihm den rechten Arm zertrümmert. Wie er mit der Wunde überhaupt noch kampffähig bleiben kann, ist ein Rätsel. Ebenso, wie er das komplette Tal umrundet, einen Brand legt und wieder zurück auf die andere Seite gelangt, bevor der Yautja sich aufrafft, um ihn erneut zu jagen.
Der tappt zwar erst einmal in Enochs Falle, springt jedoch gleich wieder aus dem 20 Meter tiefen Loch nach oben. Scheinbar stammt der Außerirdische vom Planeten Krypton. Ein Glück für sein Opfer, explodieren just in dem Moment die Kugeln seines Gewehrs im Feuer. Die Überreste der Waffe liegen nah genug, um den Predator zu treffen und lange genug abzulenken, damit Nakai nach seiner Pistole greifen und ihn mit links erledigen kann. Während seine Vorgesetzten noch darüber rätseln, warum der Außerirdische all seinen Opfern die Köpfe abgetrennt hat, marschiert Enoch mit dem Kopf des Monsters an.
Es bleibt weiter hässlich
Die Charaktere sind weiterhin nicht sehr gut getroffen, wobei zumindest der Predator nicht mehr ganz so große Glubschaugen hat. Die Gewaltszenen sind wieder besonders unschön, darunter gleich das Verkehrsopfer zu Beginn des Comics. Nachdem der Predator einen Unfall verursacht hat, bei dem der Fahrer durch die Windschutzscheibe geflogen ist, hat dieser Glassplitter im rechten Auge. Scheinbar gibt es in New Mexico keine Gurtpflicht und der Wagen muss zudem älteren Datums sein, dass er noch keinen Airbag hat.
Das El Malpais-Gelände, welches im Gebiet der Zuni liegt, ist nicht gerade akkurat umgesetzt. Es besteht zwar tatsächlich aus erkalteter Lava, sieht aber keineswegs wie schwarzes Fließgestein aus, sondern wie normaler Fels. Es gibt außerdem nicht nur kleine Oasen in einzelnen Tälern, sondern große Wälder. Der Comic vermittelt einen völlig falschen Eindruck von der Gegend.
Die Farbwahl ist zumindest ein wenig besser als im ersten Teil. So sind die Militärjeeps nicht mehr giftgrün. Dennoch sind alle Farben wieder vollflächig aufgetragen, weshalb es weder Glanz- und noch Leuchteffekte gibt. Das Cover von Chris Warner ist nicht ganz so eindrucksvoll wie beim letzten Mal, aber immer noch besser als der Inhalt.
Fazit: Blutiges Finale
Der letzte Band ist gewohnt blutig und grafisch wenig reizvoll. Die Handlung hat wieder ein paar Logiklücken und das Finale ist vorhersehbar. Nach dieser Story hat der Hethke-Verlag keine weiteren Predator-Comics veröffentlicht, obwohl die Geschichte von Nakai bei Dark Horse bereits 1994 weiter fortgesetzt wurde. Zwischen 2017 und 2020 sind drei weitere Bände um diesen Charakter erschienen. Zumindest einen davon hat Cross Cult ins Deutsche übersetzt. Da Panini aktuell nur die neuen Marvel-Titel herausbringt, ist es leider unwahrscheinlich, dass die restlichen jemals hierzulande erscheinen werden.
Info
Autor: John Arcudi
Zeichner: Evan Dorkin
Farben: Julia Laquement
Verlag: Hethke
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Warpskala
Warpskala-
Story5/10
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Zeichenstil5/10
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Kolorierung4/10
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