Im Auftaktband der Reihe trifft eine junge Frau auf Götter und Titanen.

Auf ins alte Griechenland
Eine Gruppe von Spartanern ist auf dem Weg nach Korinth. Dort finden die korinthischen Spiele statt, ein Wettstreit der einzelnen griechischen Stadtstaaten gegeneinander. Vor allem auf das Pankration-Turnier kommt es dabei an, da hier über die Kontrolle einer wichtigen Stadt entschieden wird.
Die Spartaner schicken dafür ihre beste Kämpferin, Iris, in den Turnier. Die Athener hingegen, ihre eigentlichen Gegner, ein Monstrum von Mann. Im Turnierfinale kommt es schließlich zur ersten Begegnung zwischen den beiden. Die dann am Ende in einer Niederlage für die Spartanerin mündet. Und erst viel später erfährt sie, dass ihr Opponent kein normaler Mensch war. Sondern Zeus persönlich in Menschenform.
Mit Iris fängt die Titans-Reihe an. Es handelt sich dabei um eine von J. L. Istin und Sébastien Grenier erschaffene Miniserie, in deren Verlauf verschiedene Frauen zu unterschiedlichen Zeiten der Ära der griechischen Stadtstaaten auf die hellenistischen Götter stoßen. Und um diese niederzuringen auf die Hilfe der Titanen, den Erzfeinden jener Gottheiten, angewiesen sind.
Schnörkellos
Ein interessantes Konzept, das im ersten Band entsprechend schnörkellos umgesetzt wird. Autor dieser Ausgabe ist Olivier Peru der zuvor unter anderem Reihen wie Zombies Nechronologien oder Geschichten zu Androiden verfasste. Ihm als Illustrator steht Laci zur Seite, der zuvor beispielsweise Sherlock Holmes und das Necronomicion oder Western Legenden: Wild Bill Hickock zeichnete.
Die Erzählung selbst hält sich nicht großartig damit auf, irgendwelche Nebenschauplätze zu beleuchten. Ab und an ein paar Szenen, in denen man die Antagonisten oder bestimmte Nebencharaktere sehen, reichen da aus. Aber hauptsächlich fokussiert sich das Album fast ausschließlich auf Iris.
Man lernt hier eine stolze Frau kennen. Eine, die über sich und ihre Fähigkeiten Bescheid weiß, die sie auch tagtäglich trainiert. Nur um dann nach einem blutigen Kampf sich ihrem Gegner geschlagen zu geben und deshalb nach den Regeln Spartas ausgestoßen wird. Was sie in ihrem Stolz nicht vertragen kann und sich deswegen dem Suff hingibt.
Ein Name, der aufhorchen lässt
Es ist eine faszinierende Figur, die hier präsentiert wird. Eine, die in ihrer Geradlinigkeit überzeugt. Und der man auch abkauft, dass sie an ihrer Niederlage und der Verbannung aus Sparta hart zu knabbern hat.
Weshalb hier dann auch die Hexe Tethys auftritt und ihr verrät, wer sie in Wahrheit besiegt hat. Was am Ende Iris die Motivation gibt, sich aus ihrem Loch wieder rauszukämpfen. Denn letzten Endes muss sie ja ihre Heimat retten.
Leute, die sich mit der griechischen Mythologie auskennen, werden bei dem Namen der Hexe aufhorchen. Denn in der antiken Sagenwelt ist sie sowohl eine Meeresgöttin, ebenso wie eine Titanin. Ob und inwiefern dies auch in dem Album umgesetzt wird, sollte man dann natürlich selber lesen.
Kein Platz für großartige Nebenaspekte
Es ist, wie gesagt, eine schnörkellose Inszenierung. Wer nach spannenden Nebenplots oder glaubwürdig ausgebauten Seitencharakteren sucht, der ist hier fehl am Platze. Im Prinzip fokussiert sich die Story im Guten wie im Schlechten auf Iris und in geringerem Mass auch auf Tethys.
Das ist insofern schade, als dass ein paar mehr interessante Nebenfiguren der Story nicht geschadet hätten. So scheint es in der Geschichte hauptsächlich nur darum zu gehen, spektakuläre Kampfszenen zu inszenieren, ebenso wie eine typische Heldengeschichte.
Die Illustrationen von Laci erinnern zunächst an die von Alitha Martinez. Genauso wie sie neigt er zu dicken, schweren Outlines. Doch haben seine Zeichnungen im Vergleich mehr Dynamik und nicht so viele Panels, wo er schwächelt.
Am Ende ist dies ein guter Auftaktband.
Info
Autor: Olivier Peru
Zeichnungen: Laci
Farbe: Arif Prianto
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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