Zum ersten Mal in der Season muss Wednesday mit den Konsequenzen ihres Handelns fertig werden.
Es wird wieder besser
Wednesday Addams (Jenna Ortega) feiert Geburtstag. Weshalb all ihre „Freunde“ sich zusammengetan haben, um ihr eine Überraschungsparty zu geben. Sie reagiert auf diese sie mit ihrer üblichen Ablehnung, lieber möchte sie sich mit den mysteriösen Vorkommnissen der letzten Zeit beschäftigen.
Dann hat sie eine Vision ihrer Vorfahrin Goody (Jenna Ortega), die sie instruiert, das Anwesen der Gates’ aufzusuchen. Also jener Familie, die Nachfahren des hexenverbrennenden Joseph Crackstone waren und deren einzelne Mitglieder im Laufe der Jahre auf tragische Weise ums Leben kamen. Doch kaum ist sie angekommen, stößt sie auch auf den Bürgermeister (Tommie Earl Jenkins), der anscheinend etwas weiß. Er will mit dem Sheriff reden, wird allerdings kurz vor dem Treffen vor aller Augen von einem Auto überfahren. Es scheint so, als ob etwas oder jemand sehr daran interessiert ist, dass gewisse Sachen geheim bleiben.
Nachdem Wer Leid sät … eine enttäuschende Episode war, ist Leid pro Quo wieder deutlich besser gelungen. Die Entwicklung der Figuren schreitet weiter voran, vor allem natürlich die von Wednesday. Doch auch einige Nebenfiguren erhalten überraschend Profil.
Eine erstaunliche Wandlung
Damit ist vor allem Bianca Barclay gemeint. Die hat allgemein von allen Nebencharakteren die erstaunlichste Wandlung durchgemacht. Von der unbestrittenen Oberstudentin, die mit ihrer Clique alles kontrolliert, zu jemandem, der für Wednesday widerwillig Respekt empfindet. Und die in dieser Episode Lucas, den Sohn von Bürgermeister Walker, dazu bringt, nicht der Gruppe ihrer Mutter beizutreten. Und wo sich andeutet, dass hier eine Beziehung entsteht, die auf gegenseitigem Respekt basiert, was nicht selbstverständlich ist.
Doch hauptsächlich steht in dieser Folge selbstverständlich Wednesday im Mittelpunkt des Geschehens, die sich wieder einmal äußerst „liebenswert“ gibt. Sie reagiert auf die Geburtstagsfeier mit Ablehnung und Desinteresse und konzentriert sich lieber auf den Fall. Wo sie ja auch immer wieder neue Hinweise und Entwicklungen vorfindet.
Dabei geht sie wie üblich vor. Sie nutzt andere Leute für ihre Zwecke aus. Sie manipuliert sie und nimmt auf deren Bedürfnisse keine Rücksicht. Doch dieses Mal schlägt ihr das deutlich ins Gesicht.
Doch irgendwie Freunde
Dieses Mal nutzt sie die Freundschaft ihrer Zimmergenossin Enid Sinclair und die Tatsache, dass der Barista Tyler Galpin heimlich in sie verschossen ist, aus, um einmal mehr ins Gates-Anwesen zu kommen. Eigentlich gilt ja die Familie des Hexenjägers und Puritaners als ausgestorben, doch es zeigt sich, dass es anscheinend einen Überlebenden gibt.
Doch aus dieser Entdeckung kann Wednesday nichts machen, da sie von dem Monster verfolgt werden. Weshalb dann am Ende Enid ihr die Freundschaft kündigt, weil sie ja von Wednesday ausgenutzt wurde. Und hier sieht man, wie sehr der Addams-Spross sich von diesen Anschuldigungen getroffen fühlt.
Es sind Zeichen dafür, dass sie trotz ihrer kratzbürstigen Art Gefallen an der Freundschaft gefunden hat. Und wie sehr sie die Anschuldigungen, die ja noch dazu einen wahren Kern haben, treffen. Vielleicht ist dies dann auch der Grund, dass sie am Ende der Folge in einem wichtigen Gespräch ein Wort nutzt, das sonst nicht in ihrem Vokabular ist. Sie sagt nämlich bitte, und man merkt ihr an, wie unwohl sie sich dabei fühlt.
Miese Effekte
Und auch, wenn sie sich in der letzten Einstellung der Episode wieder wie gewohnt kalt und zielstrebig gibt, kann man die vorigen Ereignisse nicht vergessen. Denn es zeigt sich, dass Wednesday – entgegen ihrem ursprünglichen Vorhaben – dann doch so etwas wie Freunde an der Akademie gefunden hat. Und auch wenn sie meint, kurz davor zu stehen, den Fall um das Monster zu lösen, dürfte sie einiges an Aufräumarbeit zu leisten haben, was ihre persönlichen Beziehungen angeht. Ob das gelingt, wird sich dann noch zeigen.
Leid pro Quo ist eine fantastische Episode, mit nur einem Manko: Die Effekte beim Monster wirken nicht gut. Es fehlt etwas Politur, etwas Feinschliff.
Info
Regie: Gandja Monteiro
Drehbuch: April Blair
Showrunner: Alfred Gough, Miles Millar
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