In dieser Episode kommen jede Menge unbequeme Wahrheiten ans Licht, die erhebliche Konsequenzen haben.
Freunde sind wichtig
Schuldirektor Dort (Steve Buscemi) hat es faustdick hinter den Ohren. Er hat vor Jahren die Sekte gegründet, für die Biancas Mutter gearbeitet hat. Er hat deren Sektenführer Gideon angeheuert, damit dieser als öffentliches Gesicht auftreten kann. Und in der Gegenwart plant er Wednesdays Großmutter dazu zu bringen, dass sie ihm ihr sämtliches Vermögen vermacht. Wozu er wiederum Bianca (Joy Sunday) erpresst, ihre Sirenenkräfte einzusetzen.
Wednesday (Jenna Ortega) kriegt davon Wind. Und versucht neben ihrer Arbeit, Tyler und dessen Familie ausfindig zu machen, sich darum ebenfalls zu kümmern. Weshalb sie letzten Endes auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen ist.
Das leidige Geld ist eine heftige Folge. Es geschieht hier vieles. Und einiges davon ist eine Hommage an berühmte Szenen der ersten Season.
Wenn das Tanzen wieder das Highlight ist
Sicherlich mit das Highlight ist die Tanzsequenz, die es in der zweiten Hälfte dieser Folge gibt. Die ist natürlich bewusst eingebaut worden, um an einen ähnlichen Tanz aus der ersten Staffel, aus Bei Leid und Trank erinnert. Nur dass dieses Mal Agnes und Enid miteinander tanzen und dabei eine ebenso spektakuläre Vorstellung abliefern, wie damals Wednesday. Im übrigen wird hier als Musik ein neues Lied von Lady Gaga verwendet, die ja einen Gastauftritt in der letzten Folge hatte.
Und doch ist dieser Tanz nicht einfach nur eine 1:1-Kopie, sondern gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss gleich mehrerer wichtiger Plots. Darunter ebenfalls, wie sich die jeweils beteiligten Figuren entwickeln. Denn es zeigt sich, dass Bianca auch einen entsprechenden Freundeskreis aufgebaut hat, der füreinander einsteht. Zu denen ebenso Wednesday gehört, die einmal mehr wie ein Befehlshaber auftritt und die Fähigkeiten einiger Beteiligten geschickt einsetzt.
Sie ist es ja auch, die zuvor Bianca beim Fechten mit ihrem Verhalten konfrontiert. Das ist ebenfalls eine Hommage an die erste Staffel, da die beiden in Mittwochskind trägt großes Leid schon miteinander gefochten haben. Wenn auch hier wieder unter anderem Umständen und mit anderem Ergebnis.
Jede Menge Veränderungen
Das ist eben das, was Bei Leid und Trank ausmacht. Dass hier zwar Hommagen an die erste Season eingebaut werden. Sie aber nicht einfach so eingebaut werden, sondern bewusst verändert wurden, um zu zeigen, wie Dinge sich verändert haben.
Verändert hat sich auch definitiv Enid. Man sieht, wie sie mit den Konsequenzen, die ihr potenzielles Alpha-Wolf-Dasein mit sich bringt, hadert. Und wie sie Wednesday ins Vertrauen zieht, wenn es um eben diese geht. Es spricht für ihre Freundschaft, dass die Addams auf ihre übliche Art und Weise ihr Unterstützung zusichert, egal was kommt. Gleichzeitig wirkt sie ebenfalls erwachsener. Sie beendet ihre Beziehung zu Bruno, weil sie mitkriegt, dass er sie betrogen hat. Und agiert auch nicht mehr so überdreht, wie noch früher. Sie hat sich also definitiv verändert.
Was auch ihre Beziehung zu Agnes angeht. Diese ist zuvor beim Bemühen, Wednesday zu Gefallen zu weit gegangen und hat sich eine besonders harsche Abfuhr geholt. Zu sehen, wie die beiden über ihre Freundschaft zu Wednesday zueinanderfinden, ist großartig. Vor allem aber auch, weil man im Laufe dieser Folge mitkriegt, wie sich Agnes verändert und zu sich selbst findet. Wo eben wieder dieser Tanz der Höhepunkt und Abschluss dieser Wandlung ist.
Wenn einem ein Teil der Familie egal ist
Der Plot um Direktor Dort ist faszinierend. Die ganze Zeit lief er im Hintergrund mit. Erzeugte nie wirklich großartige Aufmerksamkeit. Bis er jetzt mit aller Kraft in den Vordergrund gerückt wird. Wo er dann den Zuschauer begeistert. Man erlebt hier wirklich, wie Steve Buscemi zur Höchstform aufläuft, als man sieht, wie er wirklich seine eigenen Interessen mit aller Macht vorantreibt.
Doch das heißt nicht, dass deswegen der eigentliche Hauptplot dieser Season vergessen wurde. Im Gegenteil: Auch hier gibt es einige Entwicklungen zu beobachten. Zunächst einmal sieht man, wie Tyler vom Äußeren her noch menschlicher wird. Was sich allerdings nicht auf sein Verhalten auswirkt. Denn dort zeigt er sich stellenweise unmenschlich.
Im Prinzip wird die ganze Zeit klar gemacht, dass er vor allem zwei Dinge möchte: Zum einen seine Schwester Francois heilen und zum anderen sich an den Addams rächen. Wobei unklar ist, was diese ihm getan haben. Alles andere ist für ihn dann nur Mittel zum Zweck. Er zeigt dabei gegenüber seinem Neffen Tyler so überhaupt keine Zuneigung. Im Gegenteil: Er nutzt ihn zum Beispiel als lebende Blutbank für dessen Mutter. Was mit ihm dann geschieht, ist ihm egal.
Familie ist wichtig
Am Ende läuft es auf eine Konfrontation zwischen ihm und den Addams hinaus. Wobei noch unklar ist, wie genau diese ablaufen wird. Klar ist allerdings, dass Pugsley eine große Rolle dabei spielen wird.
Das und das Thema Familie werden also demnächst wichtig. Denn wie sich in dieser Folge zeigt, reagiert Wednesday dann doch etwas erbost, als sie erfährt, wie ihre Großmutter wirklich tickt. Und ihr auch an ihrem kleinen Bruder gelegen sein dürfte, wird es also zum Abschluss richtig spannend werden.
Am Ende ist dies eine super Folge, mit vielen wunderbaren Szenen.
Info
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Matt Lambert & James Madejski
Story: James Madejski
Showrunner: Alfred Gough, Miles Millar
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