Der erste Band dieser Reihe ist Hard Boiled-Western meets Fantasy.

Western meets Fantasy
Ein Zwerg schuftet sein ganzes Leben. Bis er eines Tages auf ein Totem stößt. Er berührt dies und erweckt damit einen Necromancer wieder, der sich aufmacht, die Lebenden zu bestrafen.
Parallel dazu trifft ein Kopfgeldjäger auf einen Totengräber, einen Goblin. Beide tun sich zusammen und beginnen eine Reise. Ihr Ziel: Der Zwerg.
Mit West Fantasy – 01 – Der Zwerg, der Kopfgeldjäger und der Totengräber startet beim Splitter-Verlag eine neue Comicreihe, in der zwei unterschiedliche Genres verschmolzen werden. Im Prinzip verrät es ja schon der Titel, welche literarischen Kategorien es sind. Einmal der Western und einmal die Fantasy. Eine Kombination, die es noch nicht so häufig gibt.
Erdacht wurde diese Reihe von dem Szenaristen J. L. Istin, der bereits viele berühmte Comicreihen geschrieben hat, wie beispielsweise Die Magier oder Cyborgs. Mit erfunden wurde der Comic von Bertrand Benoit, der mit dem Autor zusammen das Album Conquest 06: Adonaï kreiert hat. Die Farben stammen dabei von Nanjan.
Absolut mühelos
Es ist faszinierend, wie scheinbar mühelos es J. L. Istin es gelingt, eine Welt zu erschaffen, die eindeutig wie ein Western wirkt. Die Kleidung und Waffen aller Beteiligten sehen wirklich aus, wie aus der Zeit des amerikanischen wilden Westens, die oft Gegenstand irgendwelcher fiktiver Werke ist. Und doch hat diese Welt auch deutliche Fantasy-Aspekte. Es gibt Zwerge, es gibt Goblins, es gibt Magie und es gibt dunkle Flüche.
Es ist erstaunlich, wie scheinbar mühelos diese Verschmelzung gelingt. Wie einfach man diese diversen Aspekte, von denen man meinen könnte, sie würden sich gegenseitig widersprechen, zusammen akzeptiert. Aber das liegt auch daran, dass es dem Kreativteam wirklich gelingt, sie reibungsfrei zu inszenieren und den Fokus des Lesers auf die Figuren zu legen.
Man hat hier nämlich keine strahlenden Helden. Es sind Figuren mit Ecken, Kanten und Brüchen. Der Kopfgeldjäger ist auf Rache aus, derweil der Zwerg von Schuldgefühlen geplagt ist. Während der Totengräber ein Opportunist ist, der nur neue Leichen haben möchte. Es sind keine simplen Charaktere, sondern welche mit Tiefen.
Eine Naturgewalt rollt heran
Und dann liest man, wie die Story sich entwickelt. Wie aus einfachen Anfängen ein richtiges Fantasy-Drama entsteht. Bei dem der Nekromant eine große Rolle spielt.
Lange Zeit ist dieses Wesen wie eine Naturgewalt. Er und seine stets wachsende Anzahl an Untoten sind wie eine Flut, die sich langsam aber sicher einem bestimmten Ort nähert. Und alles, was ihm im Weg ist, wird fortgerissen oder vernichtet, mit nur wenigen Überlebenden. Erst später, gegen Ende erfährt man mehr über ihn.
Das Grandiose an dieser Geschichte ist, dass sie unaufhaltsam einen Sog entwickelt. Aufgeteilt in verschiedene Kapitel liest man, wie diese unterschiedlichen Figuren sich weiterentwickeln und wie alle Fäden langsam aber sicher zueinander führen. Man erfährt von dem jüngeren Bruder des Kopfgeldjägers, der sich das Leben genommen hat. Oder sieht, wie der Zwerg sich weigert, fortzuziehen, weil es da wo er lebt, etwas gibt, dass ihn anzieht.
Großartig
Das Ganze mündet dann in ein großartiges Finale. Eins, dass einem schier den Atem raubt. Eines, dass nicht jede Figur überlebt. Und eins, dass schier spektakulär endet.
Auch die Illustrationen von Bertrand Benoit sind grandios. Seine Designarbeit wurde ja schon erwähnt, doch der Rest ist ebenfalls großartig. Er hat einen realistischen Stil, in dem die Fantasyfiguren jedoch nicht so fremdartig wirken. Sie wirken wie ein normaler Teil der Welt.
Womit dies am Ende ein großartiges Debütalbum ist. Bei dem man gespannt ist, was als Nächstes kommen wird.
Info
Autor: J. L. Istin
Zeichnungen: Bertrand Benoit
Farbe: Nanjan
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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