Einmal mehr zeigt sich dieser Western mit Fantasy-Elementen als brutal, aber ebenso als faszinierend zu lesen.

Wiederkehrende Elemente
Die Orkfrau Yaretsi überfällt mit ihrer Bande einen Zug. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann wird sie hintergangen und niedergeschossen. Gerettet wird sie ausgerechnet vom Marshal Douglas Reeves. Der sie jedoch in der nächsten Stadt ausliefert.
In dieser hält der Stumme Richter Gericht. Unterstützt von seiner Schwester, mit der er ein sehr inniges Verhältnis hat, urteilt er über Recht und Ordnung. Doch die Präsenz der Orkfrau sorgt dafür, dass er endlich der Person auf die Spur kommen kann, die einst dafür sorgte, dass er jetzt stumm ist. Er muss dazu nur noch seine Erinnerungen zurückgewinnen.
Mit dem dritten Band von „West Fantasy“ erkennt man endgültig die wiederkehrenden Elemente, die die Reihe ausmachen. Damit ist jetzt nicht das Setting gemeint. Als vielmehr die Tatsache, dass immer ein Schwarzer Monolith in der Story auftaucht. Dass die Erzählung von einem Protagonistentrio getragen wird. Und das aus dem vorherigen Band eine Figur wiederkehrt, die allerdings am Ende der Geschichte nicht mehr unter den Lebenden weilt.
(Fast) alles neu
Dieses Mal hat man es mit Die Orkfrau, der Richter und der Marschall zu tun. Die ersten beiden werden in dieser Story neu eingeführt. Den Marschall mit einem dunklen Geheimnis konnte man bereits im letzten Band ausführlich kennenlernen.
Dabei gibt es dieses Mal ein vollständig neues Kreativteam. Autor ist dieses Mal Sylvain Cordurié, der zuvor schon Stories zu Serien wie Androiden, Orks & Goblins oder Magier besteuerte. Für die Illustrationen ist jetzt Jean-Paul Bordier verantwortlich, der unter anderem einige Bände der Die Saga der Zwerge-Reihe illustrierte. Für die Kolorierung ist dieses Mal Nanja zuständig.
Ein neues Kreativteam, neue Protagonisten, neues Setting, aber immer noch die alte Faszination. Noch immer ist die Story ein Hard Boiled Western mit Fantasy-Elementen. Die zwar gewisse bekannte Storybestandteile wieder verwendet. Aber durch die Kombination mit den Fantasy-Elementen stört man sich nicht dran. Im Gegenteil: Man ist fasziniert davon, was sich die Macher dieses Mal haben einfallen lassen.
Wunderbar unvorsehbar
Denn strahlende Helden hat man hier natürlich wieder nicht. Jede Figur hat Dreck am Stecken und agiert eigennützig. Die Orkfrau Yaretsi beispielsweise will ihre Rache an den Leuten nehmen, die sie verraten haben. Derweil der Marshall eigentlich mit den ganzen Ereignissen nichts zu tun haben will und dann doch hineingezogen wird.
Es ist wirklich interessant, wie lebendig und vielfältig diese Welt gestaltet wird. Man hatte ja bereits im letzten Band einen Ureinwohnerstamm kennengelernt, der aus Elfen bestand. Dieses Mal lernt man weitere Ureinwohner kennen, die Apachen. Die hier jedoch Zentauren sind. Während die Orks wie klischeehafte mexikanische Banditen agieren, inklusive spanischsprachigen Flüchen.
Das Schöne ist, dass sich die Story dieses Comics so unvorhersehbar entwickelt. Dabei baut das Kreativteam von Anfang nach immer wieder Hinweise darauf ein, worum es in dieser Geschichte wirklich geht. Was man allerdings erst dann realisiert, als die große Enthüllung stattfindet und eine weitere Figur die Handlungsbühne betritt. Um die sich schlussendlich alles dreht.
Wunderbare Details
Es ist dieser Charakter, der mit seinen Aktionen und seiner Präsenz alles durcheinanderwirbelt. Der vor allem Ende beweist, dass er eine ernst zu nehmende Figur ist. Das Schöne ist, dass auch diese Figur sehr gut dargestellt wird und viele grandiose Aktionen bringt, die man als Leser fast unwillkürlich feiert.
Die Illustrationen von Jean-Paul Bordier sind ebenfalls gelungen geworden. Seine Designs können sich durchaus sehen lassen. Seine Städte wirken lebendig und immer wieder findet man wundervolle Einfälle vor, wie beispielsweise eine Apachestatue in der Wildnis im Hintergrund.
Auch dieses Album ist einfach nur grandios!
Info
Autor: Sylvain Cordurié
Zeichnungen: Jean-Paul Bordier
Farbe: Nanja
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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