Ein Trupp Marines folgt einem Notruf nach Ryushi.
Handlung
Im Prolog jagen einige Yautja Xenomorphe auf einem Dschungelplaneten. Light-Stepper entdeckt die erste Fährte, doch Two-Stripes, der die Führungsqualitäten des Clanchefs Topknot infrage stellt, will den Ruhm für sich beanspruchen. Topknot erwischt ihn jedoch bei seinem Angriff auf Light-Stepper. Als Letzterer kurz darauf einen Xenomorphen erlegt und dabei seinen rechten Unterarm verliert, schnappt sich Two-Stripes die Beute und verkauft sie als seine Trophäe. Dumm nur, dass Light-Stepper überlebt hat. Zur Strafe setzt Topknot den ehrlosen Dieb zum Sterben auf dem Planeten aus.
In der Haupthandlung empfängt ein Raumschiff der Marines einen Notruf von Ryushi. Es handelt sich jedoch um kein menschliches Signal. Bei der Erkundung einer Absturzstelle finden sie ein Yautja -Raumschiff und bergen einen verletzten Predator. Außerdem entdecken sie im Inneren eine angekettete Alienkönigin, die sie für tot halten. Ein folgenschwerer Irrtum, den der erste Soldat mit dem Leben bezahlt.
Als der Trupp zu seinem gepanzerten Bodenfahrzeug zurückkehrt, werden die Marines von einer Horde Xenomorphen angegriffen, die sich im Wüstensand vergraben hatten. Einige Yautja greifen in den Kampf ein, allerdings nicht, um den Menschen zu helfen. Deren Hilfsbereitschaft danken die Jäger mit der Ermordung eines Offiziers, der nur mit ihnen reden wollte. Die Übrigen fliehen zum verlassenen Farmhaus von Machiko Nogushi, der letzten Kolonistin, von der jede Spur fehlt. Von dort rufen sie ein Shuttle, das sie abholen soll. Dieses wird jedoch abgeschossen.
Bevor sie aufbrechen können, schlüpft aus dem verletzten Yautja ein Predalien und kurz darauf greifen schon wieder die Jagdgefährten des Toten an. Der dezimierte Marines-Trupp flieht weiter Richtung Prosperity Wells und verschanzt sich dort in den Ruinen. Unter dem Fahrzeug hat sich jedoch das Predalien versteckt, welches in der folgenden Nacht angreift und zwei weitere Marines tötet. Diese erwischen auf ihrer Flucht zwar auch einige Yautja , doch am Ende bleiben nur der Captain und ein Predator übrig. Zusammen erledigen sie den Predalien. Der Captain ist sich nicht sicher, ob der Predator ihn am Ende verschont, weil sie beide einfach zu erschöpft sind, um weiter gegeneinander zu kämpfen.
Rezension von Aliens vs. Predator – Das Duell
Der Prolog ähnelt dem der ersten AvP-Reihe, vertieft dabei allerdings die Einblicke in die fremdartige Kultur der Yautja . Wie bei den Menschen gibt es auch unter ihnen Feiglinge, die sich mit fremden Federn bzw. Trophäen schmücken. Two-Stripes ist dabei noch so arrogant, den Clananführer Topknot anzuzweifeln. Der erteilt ihm am Ende eine Lektion, die der ehrlose Verräter nicht vergessen und auch nicht überleben wird.
In der Haupthandlung geraten wieder einmal Menschen zwischen die Fronten der Jagd. Zumindest mit den Xenomorphen sind die Marines dabei schon vertraut, denn zu Beginn wird das „Acheron-Fiasko“ erwähnt. Gemeint ist hier der Mond LV-426, womit direkt auf Aliens – Die Rückkehr (1986) angespielt wird. Das Equipment der Marines ist zudem ebenso aus dem Film entlehnt. Das A.T.V. (All Terrain Vehicle) erinnert zum Beispiel an den A.P.C. (Armored Personnel Carrier), nur mit offener Ladefläche.
Anspielungen auf die erste Comicserie gibt es ebenfalls, darunter das Farmhaus von Machiko, von der jedoch jede Spur fehlt und ebenso vom Kopf der Alienkönigin, den sie auf ihr Farmhaus drapiert hat. Doch keine Sorge, ihr Schicksal klärt sich noch auf. Was auf Ryushi geschehen ist, hat die Chigusa Corporation derweil wesentlich besser vertuscht, als Weyland-Yutani dies im Falle von LV-426 getan hat, denn die Marines haben keine Ahnung, was sie auf dem Wüstenplaneten erwartet.
Während sich die Marines mit Xenomorphen auskennen, sind die Yautja für sie zudem ein Erstkontakt. Bei ihrer gut gemeinten Rettungsaktionen begehen sie daher einen Fehler nach dem anderen. Der erste Fehler ist es, das fremde Raumschiff überhaupt zu betreten und anschließend in eine Falle der Xenomorphe zu tappen, mit denen niemand gerechnet hat. Der zweite Fehler ist es, von den Yautja Dankbarkeit zu erwarten und der dritte, deren Kameraden mitzunehmen, nachdem sie ihren Unmut bereits mit Waffengewalt geäußert haben. Es hat Gründe, warum die Yautja ihnen folgen, denn der verletzte Predator ist längst mit einem Xenomorphen infiziert. Dieses besonders gefährliche Alien dezimiert den Trupp dann weiter.
Das herbeigerufene Rettungsshuttle wird derweil von den Yautja mit einer gigantischen Schulterkanone abgeschossen. Die Waffe wirkt, als würde sie mindestens eine Tonne wiegen und gehört nicht zum üblichen Arsenal der Yautja . Jedenfalls gibt es damit für niemanden eine Fluchtmöglichkeit vom Planeten und am Ende bleiben nur noch zwei Charaktere übrig. Bei dem überlebenden Predator handelt es sich um Light-Stepper, der zuvor seinen rechten Unterarm verloren hat. Doch seine Spezies ist offenkundig hart im Nehmen.
Gelungene Fahrzeuge, aber detailarme Charaktere
Der Zeichenstil des Prologs kann noch weitgehend überzeugen. Predators und Xenomorphe sehen gut aus. Die Yautja sind aufgrund ihrer individuellen Helme gut zu unterscheiden. Der Clananführer Topknot hat es sogar in die Figurensammlung von Eaglemoss geschafft.
Bei der Haupthandlung können vor allem Raumschiffe, Fahrzeuge wie der A.T.V. sowie andere technische Gerätschaften durch die klare Linienführung überzeugen. Die Kleidung der Soldaten sowie die Rüstungen der Yautja sind dagegen weniger detailliert und der Faltenwurf ist bestenfalls grob angedeutet. Mit fließenden Formen hat es der Zeichner nicht so. Die Xenomorphe sind ganz okay, wobei zwar die Kopfform der Alienkönigin stimmt, aber es mangelt an Oberflächendetails.
Die Farben sind für die damalige Zeit okay. Die Wahl der Farbtöne ist natürlich, der Gesamteindruck wird jedoch durch das oft vollflächige Auftragen geschmälert. Farbverläufe gibt es nur auf größeren Flächen wie Felsen. Die Rüstungen der Predators sind definitiv zu bunt und wirken daher nicht metallisch.
Fazit: Das Crossover bleibt lebendig
Das Duell setzt die erste AvP-Comicreihe fort, wobei es diesmal einen Trupp Marines nach Ryushi verschlägt. Die Handlung selbst ist etwas knapp geraten und im Gegensatz zur Vorgängerstory überlebt diesmal nur ein Mensch, was die Charaktere zu beliebigem Kanonenfutter macht. Immerhin wird hier erstmals ein Predalien gezeigt. Die grafische Umsetzung ist dabei durchwachsen, aber alles in allem sehr solide. Im Gegensatz zum Auftakt der AvP-Serie von Dark Horse ist dieser Band in der deutschen Übersetzung nicht in der Predator-Reihe des Hethke-Verlags erschienen, sondern in der Aliens-Reihe von Feest Comics. Das macht es für die Leserschaft hierzulande schwierig, den Überblick zu behalten. Immerhin die Qualität ist bei Feest deutlich höher und die Klebebindung hält nach über 25 Jahren immer noch.
Info
Autor: Randy Stradley
Zeichner: Phil Norwood & Javier Saltares
Farben: Frank Lopez
Verlag: Feest Comics
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Warpskala
Warpskala-
Story9/10
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Zeichenstil7/10
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Kolorierung6/10
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