Machiko Nogushi hat sich einem Yautja -Clan angeschlossen.
Handlung
Machiko Nogushi lebt bereits seit einem Jahr an Bord von Topknots Raumschiff, als man ihr gestattet, an der Jagd auf eine Alienkönigin teilzunehmen. Diese wird benötigt, um Alien-Eier auf anderen Jagdplaneten auszusetzen. Während es sich dabei um rituelle Jagden handelt, gleicht die Entführung einer Königin eher einem Krieg. Dabei wird jede helfende Hand gebraucht.
Der etwas zu kurz geratene Shorty nutzt die Situation, um seinen Frust an Machiko abzureagieren, die als Menschenfrau in der Rangordnung noch unter ihm steht. Er verwehrt ihr Abschüsse und als sie ihm dennoch das Leben rettet, sieht er darin seinerseits eine Demütigung. Im Nest der Aliens rettet Nogushi einmal mehr die Situation, als sie die Königin festhält, nachdem ein Yautja von ihr getötet wurde. Da dies nicht ihre Aufgabe war, wird sie wegen ihres Ungehorsams bestraft, wobei sie nur die Notlage vor Schlimmerem bewahrt.
Zurück an Bord gerät die Lage erneut außer Kontrolle. Die Alienkönigin befiehlt ihren Drohnen den Angriff, sodass einige Yautja zurückgelassen werden müssen. Die Gefangene selbst kann sich abermals losreißen, doch Machiko lockt sie in die vorbereitete Brutkammer. Shorty nutzt die Gelegenheit, um Machiko mit der Königin einzusperren, doch kann die Menschenfrau durch einen Lüftungsschacht entkommen. Allmählich kommen ihr Zweifel auf, ob ihre Entscheidung, sich den Jägern anzuschließen, richtig war. In ihrer Kabine schaltet sie ihr Funkgerät ein und empfängt Bruchstücke eines Notrufes.
Der Notruf stammt von einem Shuttle des Weyland-Yutani-Kreuzers Nemesis, welches antriebslos durchs All treibt. An Bord befinden sich die Marines Katherine Lara, Martin Jess sowie Brian Ellis, die einzigen Überlebenden eines Xenomorphenangriffs auf der Raumstation Terminal 949. Die nahegelegene Bunda-Basis auf einem wilden Urwaldplaneten schickt ein Drop-Schiff mit Treibstoff, sodass die Drei landen können. Doch kaum auf dem Planeten angekommen, werden sie erst einmal in Quarantäne gesteckt. Man will keine Infektion mit Aliens riskieren. Was noch keiner ahnt: Topknots Clan hat längst Alien-Eier dort ausgebracht und schon bald werden die ersten zwei Landvermesser des Außenpostens vermisst.
Machiko hat unterdessen andere Probleme. Um an der Jagd teilnehmen zu dürfen, müssen sich alle Clanmitglieder im Ring beweisen und sie muss ausgerechnet gegen Shorty antreten. Der Kampf läuft anfangs ganz gut für sie, doch dann mogeln Shortys Freunde und bringen sie zu Fall, sodass ihr Kontrahent sie aus dem Ring treten kann. Das bringt das Fass für sie zum Überlaufen.
Rezension von Aliens vs. Predator – Krieg
Mehr Einblicke in die Kultur der Yautja gab es bis zu diesem Comic noch nie! Aus der Perspektive von Machiko wird gezeigt, wie die Predators eine Alienkönigin einfangen, wobei sie selbst maßgeblich zur Verbreitung dieser Spezies beigetragen haben. Nogushi darf an der Aktion teilnehmen, doch obwohl sie immer wieder einen Beitrag leistet, Leben rettet und eine Katastrophe verhindert, wird sie stets auf ihren Platz am unteren Ende der Hierarchie verwiesen. Dort ist auch Shorty aufgrund seines Kleinwuchses anzusiedeln, der seinen Minderwertigkeitskomplex an Machiko auslässt und sie regelrecht mobbt. Damit erhalten die Yautja direkt schon menschliche Züge.
Aufgenommen wurde Machiko überhaupt nur wegen des Clanzeichens, das ihr der Predator mit dem gebrochenen Fangzahn auf Ryushi verpasst hat, bevor er gestorben ist. Ihn vermisst sie wirklich, denn er hatte als einziger Respekt vor ihr. Der Clananführer Topknot gibt ihr zumindest eine Chance, doch einige seiner Untergebenen verhalten sich ihr gegenüber nicht nur respektlos, sondern auch ehrlos. Obwohl die Yautja die Sprache der Menschen verstehen, weigern sie sich, verbal mit Machiko zu kommunizieren – alles läuft lautlos über Gesten.
Obendrein tappt die Menschenfrau in einige Fettnäpfchen. Zum Beispiel als sie einen Predator, der seinen rechten Unterarms verloren hat, auf die Marines-Flagge hinweist, mit der er den Stumpf abgebunden hat. Es handelt sich um Light-Stepper aus dem Vorgängerband Das Duell. Ab diesem Band fällt übrigens auf, dass die englischen Spitznamen der Predators übernommen worden sind, wohingegen der Hethke-Verlag im Auftakt der AvP-Reihe noch alle ins Deutsche übersetzt hat. Weiterhin gibt es bei der vorliegenden Story, die zum Teil auch bei mg publishing erschienen ist, ein paar Unterschiede in der deutschen Übersetzung. So lautet der Code für die Xenomorphen bei mg publishing „schwarzer Krebs“, während Feest Comics die englische Bezeichnung „Cancer-Black“ übernommen hat.
Feest hat zudem den gesamten Handlungsbogen in zwei Bänden veröffentlicht, während mg publishing sich auf ein Heft beschränkt hat, welches mitten in der Story bei der Landung auf der Bunda-Basis einsetzt und sogar die erste Seite der Überleitung auslässt. Wer die komplette Geschichte lesen will, ist also bei Feest besser aufgehoben. Machikos Vorgeschichte ist derweil sowohl bei mg publishing als auch bei Hethke erschienen, wobei der vorliegende Band auf die Hethke-Veröffentlichung verweist.
Ein weiteres Puzzlestück fehlt unterdessen auf dem deutschen Markt, denn die Vorgeschichte der drei Überlebenden des Zwischenfalls auf Terminal 949 gibt es ebenfalls als Comic aus dem Hause Dark Horse. Die Serie Aliens: U.S. Berserker muss man sich dann wohl im englischen Original zulegen. Die deutsche Veröffentlichungspolitik der 1990er ist wahrlich ein Graus und gehört zum Glück der Vergangenheit an.
Königliche Bilder
Der Zeichenstil ist aufgrund der abwechselnden Zeichner nicht einheitlich, der Auftakt kann sich allerdings sehen lassen. Vor allem die Alienkönigin ist sehr detailliert und entspricht der Filmvorlage. Die von Xenomorphen beherrschte Welt wirkt zudem wie ein Alptraum von H. R. Giger und bedient sich einiger nicht für die Filme verwendeter Entwürfe, darunter der Alien-Hive.
In der zweiten Hälfte können derweil vor allem die Raumschiffe überzeugen. Das Mutterschiff der Yautja scheint jedoch seine Form zu wandeln und ebenso seine Farbe. In der ersten Hälfte ist es gelb und hat eine flache Unterseite, im zweiten Part ist es weiß und doppelt so groß. Oder handelt es sich bei dem ersten Raumschiff um eine Landefähre? Wenn ja, wo soll diese denn im Mutterschiff untergebracht sein?
Weiterhin wechselt Machikos Kleidung sehr plötzlich mit dem Zeichenstil. Trägt sie zu Beginn eine Rüstung mit einem sehr stromlinienförmigen Helm, wechselt sie später zu irdischer Kleidung und ihr Helm hat eine völlige andere, kantigere Form. Bei den Jägern wechselt dafür ab und an mal die Farbe der Rüstung.
Die Kolorierung ist im Großen und Ganzen akzeptabel. Die Farben sind größtenteils passend, nur die Rüstungen der Predators sind wieder einmal zu bunt und wirken daher nicht metallisch. Immerhin ist schon mit leichten Farbverläufen gearbeitet worden, wodurch hier und da sogar Glanzeffekte angedeutet werden. Zuweilen sind die Farben aber auch vollflächig aufgetragen. Eine völlige Enttäuschung sind dagegen die Weltraumszenen, denn die Sterne bestehen aus unförmigen weißen Tupfern, was vollkommen unnatürlich aussieht.
Fazit: Machiko ist zurück!
Machikos Rückkehr eröffnet tiefe Einblicke in die Gesellschaft der Yautja , was diesen Comic zu etwas ganz Besonderem macht. Besonders genug, dass Eaglemoss neben Topknot auch Machiko als Ministatue auf den Markt gebracht hat. Von Neca gibt es außerdem eine Actionfigur, die um einiges detaillierter ist. Grafisch ist das Ganze solide umgesetzt, wobei die Kolorierung natürlich hinter heutigen Standards zurückbleibt. Die entsprechenden Bildbearbeitungsprogramme waren damals halt noch nicht so ausgereift.
Da Feest Comics bereits 1991 von Ehapa aufgekauft wurde und nur noch bis 2001 unter diesem Label veröffentlichte, ist die Aliens-Reihe heute nur noch gebraucht zu erwerben.
Info
Autor: Randy Stradley
Zeichner: Chris Warner, Mike Manley & Jim Hall
Farben: James Sinclair & Chris Chalenor
Verlag: Feest Comics / mg publishing
Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala-
Story10/10
-
Zeichenstil7/10
-
Kolorierung7/10
- Aliens vs. Predator – Krieg - 21. Oktober 2025
- All You Need Is Blood (2023) - 19. Oktober 2025
- Aliens vs. Predator – Das Duell - 14. Oktober 2025