Diese Folge wird durch einen krassen Kontrast bestimmt: Hier Erfolg, dort tragischer Misserfolg.
Die Ankündigung wird umgesetzt
Jayce Tallis (Kevin Alejandro) und Viktor (Harry Lloyd) experimentieren verbotenerweise mit den magischen Kristallen. Das Kongressmitglied Mel Medarda (Toks Olagundoye) sorgt dafür, dass sie unbehelligt bleiben können. Und tatsächlich haben sie schon bald erste Erfolge.
In Zhaun will sich Vander (JB Blanc) den Piltower-Wachen stellen. Doch gerade, als er abgeführt wird, greift sein Bruder Silco (Jason Spisak) an und entführt ihn, nachdem er dank eines seiner Experimente den Großteil der Wächter töten konnte. Vi (Hailee Steinfeld) erfährt davon und beschließt, gemeinsam mit ihren Freunden ihren Ziehvater zu befreien. Doch sie verbietet es Powder (Ella Purnell), mitzukommen, und löst damit ungewollt Schlimmes aus.
Ein drastischer Einschnitt
Ich hatte es ja schon in meiner Rezension zu Manche Geheimnisse bleiben besser unangetastet geunkt, dass diese wie die Ankündigung kommender Tragödien wirkte. Ich hatte nur nicht geahnt, dass diese traurige Dramen bereits jetzt, in Veränderung braucht Gewalt, passieren würden. Und als diese Episode vorbei war, musste ich erst einmal schwer schlucken.
Denn diese Folge markiert einen drastischen Einschnitt in der Arcane-Serie. Nach noch nicht einmal drei Episoden wird hier alles auf den Kopf gestellt. Man erfährt heftige Geheimnisse, lernt einige Charaktere näher kennen, als einem lieb ist, und muss von Figuren Abschied nehmen.
Denn im Laufe der Episode sterben Figuren. Zwar „nur“ Nebenfiguren, doch ihr Verlust geht einem nahe. Einfach weil die Serie diese Protagonisten gut ausgebaut hat. Man merkte zwar, dass der Fokus der Handlung auf anderen Charaktere lag, dennoch erhielten sie jede Menge Momente, wo man sie näher kennenlernen und ins Herz schließen konnte. Ihr Tod, der noch dazu ein ziemlich tragischer ist, lässt einen daher nicht kalt.
Wie man allgemein von den Ereignissen nicht kalt gelassen wird. Man durchläuft in dieser Folge ein wahres Wechselbad der Gefühle. Man erlebt Momente des Triumphs in Piltower, wo Jace und Viktor erfolgreich experimentieren und am Ende eine neue Technologie erfinden, entgegen aller Vorbehalte und Verbote. Und man erlebt Momente der Tragik, als die Ereignisse in Zhaun immer mehr eskalieren.
Es wird immer dramatischer
Letzteres fängt mit einer Rückblende an, wo man sieht, wie der junge Silo ertrinkt, und hört dabei seine Gedanken. Und dann kriegt man mit, wie er bei der Verhaftung von Vander brutal interveniert. Und ab da geht es völlig bergab.
Man ist überrascht, als man erfährt, dass der gekennzeichnete Verbrecherboss und Vander miteinander verwandt sind. Und dann erfährt man immer mehr Details, was damals vorgefallen ist. Wieso er im Wasser war und wieso sein Bruder darin involviert war. Man erfährt zwar nicht, wieso Letzterer versucht hatte, Stilco umzubringen, aber es muss zwischen den beiden ein enormer Hass geherrscht haben, auch wenn Vander diesen heutzutage nicht mehr hat. Stattdessen probiert er alles, um seine Schützlinge zu beschützen. Auch wenn dies am Ende umsonst war.
Es wird dann umso dramatischer, als Vi mit ihren Freunden versucht, ihren Ziehvater zu befreien. Es folgen daraufhin exzellent inszenierte Kampfszenen, die verdeutlichen, wie sehr das Trio eigentlich unterlegen ist und dennoch alles versucht. Mitunter haben sie Erfolg, aber häufig haben sie Probleme. Vor allem, als sie gegen die veränderten Geschöpfe von Stilco antreten müssen.
Es zerreißt einen
Doch die wahre Tragik ist das, was mit Powder geschieht. Sie will helfen, jedoch wird ihr genau dies von ihrer „älteren Schwester“ verboten. Zu sehen, wie sie deshalb verzweifelt heult und dabei ihre geliebten Stofftiere zerreißt, zerreißt es einem selbst das Herz. Doch dann hat sie einen Geistesblitz, der allerdings am Ende alles nur schlimmer macht.
Ich will jetzt nicht verraten, was genau ihr eingefallen ist. Es zeigt, dass sie einen wachen Verstand hat. Doch am Ende sorgt dies nur dafür, dass es zwischen ihr und Vi zum Zerwürfnis kommt.
In den letzten Minuten sieht man eine verzweifelte Powder, die alles verloren hat, was ihr einst etwas bedeutete. Sie findet neue Zuneigung ausgerechnet in den Armen des Mannes, der die ganzen Ereignisse überhaupt erst ausgelöst hat. Und die Konsequenz davon ist völlig offen.
Veränderung braucht Gewalt ist genau das, was der Episodenname verspricht: eine Veränderung durch jede Menge Gewalt. Wer dabei am Ende nicht mindestens einen Kloß im Hals hat, der ist kein Mensch. Denn die ganze Tragik lässt einen nicht kalt.
Info
Regie: Pascal Charrue & Arnaud Delord
Drehbuch: Ash Brannon
Showrunner: Christian Linke, Alex Yee
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