Die Lage spitzt sich nicht nur auf der Erde zu, wobei sich ein neuer Gegner offenbart.
Die Handlung
Während eine Menschendelegation nach Köbalt aufbricht, schreiten auf der Erde die Ermittlungen im Fall der Hybridenkinder sowie des Anschlags auf die Stadt Australis voran. Noch ahnt niemand die wahre Dimension dessen, was sich zusammenbraut. Schrittweise kommen aber alle der Wahrheit hinter Sui Juris näher.
Als erstes wäre da der schwer verletzte Swänn, den Liz Hamilton in den Wäldern Patagoniens findet. Sie rettet ihn und beschließt, ihm zu helfen. Die beiden müssen zunächst eine Handvoll rassistischer Verfolger abschütteln, von denen einer offenbart, dass Liz’ Tochter Kate eine leitende Funktion bei Sui Juris hat. In einem Bergdorf ruft Liz erst einmal in San Francisco an, um sich nach Kate zu erkundigen. Dabei erfährt sie, dass ihre Tochter gar nicht an der Uni immatrikuliert ist. Kates Freunde im Dorf sind nicht sehr gesprächig, doch von deren Mutter erfahren Liz und Swänn den Standort des Terroristenunterschlupfes – die Hacienda von Don Curtis.
Curtis ist einer der Gründer des Unternehmens Curtis & Dupont, zu dessen ehemaligem Sitz in London Helene und Sätie unterwegs sind. Dort wurden nämlich die Hybridenkinder gesichtet. In Großbritannien stößt der Torghon-Ermittler Jäson zu ihnen, der sie mit in ein Inselgefängnis nimmt, um einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma zu befragen. Der bestätigt, dass er für Dorian alias Erik Castel an der Schaffung von Hybriden gearbeitet hat. Die Näkän sind also unschuldig. Bevor der Zeuge noch mehr Informationen preisgeben kann, tauchen plötzlich zwei unbekannte Raumschiffe auf, die auf das Gefängnis feuern und die meisten Insassen töten. Jäson, Sätie und Helene überleben nur knapp dank persönlicher Schutzschilde.
In der Hacienda von Curtis, der sich als Erik Castel herausstellt, entdecken Liz und Swänn unterdessen die Hybridenkinder sowie einen fremden Alien, dessen Spezies Swänn offensichtlich kennt und fürchtet. Unterdessen hat sich Kate Hamilton auf Köbalt bei einer anstrengenden Klettertour mit Helenes Sohn Jules angefreundet und ihn zu einem morgendlichen Ausflug in einen Wald überredet. Während seine Mutter bereits anhand von Fotos herausgefunden hat, dass Kate mit Jennifer identisch ist, wird der Sohn nichtsahnend zur Geisel bei einem geplanten Anschlag auf einen Generator für Interzonen-Sprünge.
Rezension von Reset 5 – Die Hybriden
Der zweite Band hat drei Handlungsebenen, die Schritt für Schritt zusammengeführt werden. Die Hybridenkinder, nach denen Helene und Sätie ermitteln, tauchen in Patagonien auf, wo ihr Mann Swänn und Liz Hamilton nach den Terroristen suchen. Der Kopf der Terroristen entpuppt sich als Curtis, und sein Unternehmen war nicht nur für die Schaffung von Hybridenkindern verantwortlich, sondern ebenso für einen Emanzipationsvirus, welcher 2092 eine kybernetische Meuterei auslöste.
Dupont starb bereits vor der Ankunft von Reset, und sein Partner arbeitet nun für eine gefährliche außerirdische Spezies, welche hinter dem Terror von Sui Juris steckt. Allerdings gibt es auch Verräter innerhalb des Komplexes, darunter ein Vertreter der pilzförmigen Caryops, welcher Kate Hamilton auf Köbalt einen Rucksack mit Ausrüstung und einer Bombe zukommen lässt. Ziel ist ein Generator für Interzonen-Sprünge, welcher das Reisen zwischen den Sternen ermöglicht. Offenbar geht es um mehr als nur das Ende des Reset-Projektes auf der Erde, sondern um einen Angriff auf die gesamte Komplex-Allianz.
Die Terroristen von Sui Juris sind bei alledem nur Mittel zum Zweck. Neben Rassisten, die die Aliens von der Erde weg haben wollen, scheint es im Unterstützerkreis auch Linksextremisten zu geben, denn so werden Kates Freunde in den Anden charakterisiert. Die spielen aber ohnehin keine große Rolle und wissen kaum etwas über Sui Juris. Liz fasst durch die Verstrickung ihrer Tochter in die Terrorgruppe neues Vertrauen in die Außerirdischen, wobei Swänn für sie sowieso schon immer eine Ausnahme war.
Der Grund, warum Kate einen solch abgrundtiefen Hass auf Außerirdische hat, liegt derweil in der Ermordung ihrer Geschwister und ihres Vaters durch Skuäll-Schmuggler begründet. Dass Swänn sie gerettet hat, scheint sie vergessen zu haben. Ob einer der Rassisten, die hinter Swänn her waren, wohl etwas daraus lernen wird, dass dieser ihm das Leben gerettet hat, nachdem er von Liz angeschossen wurde? Oder ob die Offenbarung, dass hinter Sui Juris eine andere außerirdische Fraktion steckt, irgendeinen Anhänger der Terrorgruppe zum Umdenken bringen wird? Man darf gespannt sein.
Die Art, wie die Puzzleteile zusammengetragen werden, ist jedenfalls sehr spannend, sodass man die Auflösung kaum abwarten kann. Ein weiteres Puzzleteil ist der Pariser Piratensender, dessen Moderator Helene kurz begegnet, ohne zu ahnen, wer er ist. Welche Rolle wird er wohl noch spielen? Zumindest lehnt er jede Gewalt ab und führt lediglich einen Propagandakrieg gegen Reset.
Fliegende Schuhe und organische Designs
Am schönsten sind wieder einmal die Naturlandschaften, egal ob die Wälder von Patagonien oder die gefrorenen Wasserfälle von Köbalt, die nur alle fünf Jahre auftauen und dabei die Gebäude in ihrem Umfeld zerstören. Die Architektur auf Pablös Heimatwelt ist ebenfalls sehr interessant. Tiere wie Pumas und die Fauna von Köbalt können gleichermaßen überzeugen.
Was wieder einmal gar nicht geht, sind die Raumschiffe. Das Passagierschiff, welches nach Köbalt aufbricht, sieht aus wie ein Pantoffel. Aus einem Bügel wachsen Ranken, die offenkundig zum Antrieb gehören und die nach dem Interzonen-Sprung wieder abgestoßen werden. Der Bügel zeigt übrigens später in eine andere Richtung als zu Beginn und das Innere des Raumschiffes passt nicht ganz zum Äußeren. Es gibt mehrere Schwerkraftfelder, sodass einige der Passagiere an der Decke sitzen. Was das für einen Sinn haben soll, ist nicht ersichtlich.
Die anderen Raumschiffe sehen gleichermaßen wie Spielzeuge aus, darunter Jäsons Kreuzer, mit dem er zur Gefängnisinsel reist. Alles wirkt nicht gerade funktional und ist viel zu bunt, darunter auch das Windkraftwerk in der Nordsee. Das irdische Windrad, welches im vierten Band in Patagonien zu sehen war, sah da um einiges technischer und damit realistischer aus. Die Farbgebung ist bei alledem wieder einmal durchwachsen. Während die Farben der außerirdischen Raumschiffe und Gebäude sehr grell sind, können die Landschaften durch eine naturalistische Farbpalette punkten. Weiche Verläufe sind wieder einmal sparsam eingesetzt worden, sodass Glanzeffekte nicht wirklich zum Tragen kommen.
Fazit: Die Spannung steigt
Inhaltlich gibt es am Band 5 nichts auszusetzen. Der Weltenaufbau wird mit den neuen Gegnern um einiges komplexer, und mit Köbalt wird ein weiterer Planet näher beleuchtet. Grafisch ist der Comic nicht schlecht, aber in einigen Punkten ausbaufähig.
Info
Autor: Fred Duval
Zeichnungen & Farben: Emem
Design: Fred Blanchard
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story9/10
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Zeichenstil7/10
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Kolorierung7/10
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