Der R.D.A.-Konzern ist zurück auf Pandora und macht Jagd auf die Familie Sully.
Handlung
Nach dem gescheiterten Angriff auf die R.D.A.-Raumschiffe im Orbit bleibt Jake Sully und seiner Frau Neytiri keine Zeit, sich von der Kälte des Weltraums zu erholen. Sie müssen ihre Kinder aus der Basis auf Pandora retten, die wieder in die Hände der Invasoren gefallen ist. Der Menschenjunge Miles alias Spider kann sich unterdessen selbst befreien und flieht mit den Sully-Kindern in den Wald. Dort machen General Ardmores Truppen gnadenlos Jagd auf die Vier und ebenso auf deren herbeieilende Familie.
Als die Kavallerie, bestehend aus Kriegern verschiedener Na’vi-Clans und übergelaufener Erdenmenschen, zur Rettung kommt, entbrennt ein heftiges Gefecht. Dieses verläuft sehr verlustreich für die Invasoren. Dennoch müssen die Na’vi vor der Übermacht zurückweichen. Die Familie Sully wird von einem erbeuteten Shuttle aufgenommen, welches jedoch kurz darauf abgeschossen wird und im Meer notlanden muss. Der Kampf um Pandora hat erst begonnen.
Rezension von Avatar – Das Blut von Pandora Band 3
Schon der zweite Band der Reihe wirkte etwas überzogen, doch damit war der Tiefpunkt noch nicht erreicht. Teil 3 bietet kaum noch Handlung, sondern nur wildes Schlachtgetümmel, das jede Glaubwürdigkeit vermissen lässt. Das beginnt schon mit der Flucht von Spider und seinen Freunden. Seine Fensterscheibe kann er mit einem Feuerlöscher einschlagen, was erschreckend wenig Aufmerksamkeit verursacht. Die Tür zum Labor, in dem die drei Sully-Kinder gefangen gehalten werden, bekommt er nicht per Knopfdruck auf, aber mit einem Hebel. Und das alles nur wenige Minuten, bevor McCosker einen R.D.A.-Trupp dorthin führt.
Den Invasoren bleibt nur eine großangelegte Suchaktion, bei der Roboterhunde zum Einsatz kommen, die Gerüche detektieren können. Diese erinnern stark an die Roboterhunde aus der Animationserie Jurassic World: Neue Abenteuer, die dort schon deplatziert wirkten. Auf Pandora passen die tierischen Terminators noch weniger ins Bild, zumal sie in den Filmen nicht vorkommen. Von den menschlichen Truppen haben zudem nicht alle die aus dem ersten Teil bekannten A.M.P.-Anzüge, die meisten tragen deutlich leichtere Exoskelette. Ob es an deren Grobmotorik liegt, dass die Menschen permanent danebenschießen? Klar muss die gesamte Familie Sully überleben, aber die R.D.A.-Söldner sind noch schlechtere Schützen als die Stormtrooper aus Star Wars!
Natürlich gibt es auf Seiten der Na’vi ebenso Verluste, allerdings fast ausschließlich Ikrans. Die sind aufgrund ihrer Größe auch schwer zu verfehlen, sodass die Tierwelt von Pandora die meisten Opfer erbringt. Die Sullys können dann nur mit einem Shuttle gerettet werden, welches aber permanent von Helikoptern angegriffen wird. Wie schnell war denn die R.D.A. beim Ausladen ihres Kriegsgeräts? Und seit wann liegt das Meer in unmittelbarer Nähe? In The Way of Water (2022) schien es eine längere Reise bis zum Ozean zu sein. Ein auftauchender Akula wird sofort beschossen und dann kommt auch schon ein Rettungshelikopter. Das war’s!
Kaum wiederzuerkennen
Der erste Zeichenstil ist sehr rau und beim Tuschen wurde offenbar unsauber gearbeitet. Auf den Charakteren und der Umgebung wimmelt es von schwarzen Klecksen. Außerdem hat der Zeichner noch einen fiesen Logikfehler eingebaut. Beim Eintritt in die Atmosphäre von Pandora tauchen neben den R.D.A.-Shuttles mehrere Scorpion-Helikopter auf. Zum einen stellt sich die Frage, wo sie plötzlich herkommen? Zum anderen sind diese Flugmaschinen nicht weltraumtauglich und müssten eigentlich beim Atmosphäreneintritt verglühen.
Die Charaktere sind indessen halbwegs gut getroffen, doch das ändert sich ab der zweiten Hälfte, die ein anderer Zeichner übernommen hat. Insbesondere die Na’vi haben kaum Ähnlichkeit zur Filmvorlage. Jake Sully hat zudem eine Kriegsbemalung, die aussieht, als würde er Sturzbäche weinen. Immerhin die Ikrans und die Umgebungen sehen halbwegs gut aus, wobei der Detailgrad insgesamt zu wünschen übrig lässt. Immerhin die Farben sind okay und es wird nicht mit Leuchteffekten gegeizt. Mit dem grandiosen Cover von Doug Wheatley kann der Inhalt dennoch nicht mal ansatzweise mithalten.
Fazit: Der Schuss ging daneben
Der ganze Comic ist eine einzige Hetzjagd, bei der die Menschen Stormtroopern gleich nicht einen Na’vi treffen, selbst hingegen erheblich dezimiert werden. Die Filme sind da deutlich realistischer und sehen obendrein besser aus. Nach einigen wirklich guten Comics ist hiermit der Tiefpunkt erreicht. Einzig das atemberaubende Cover lädt noch zum Kauf ein.
Info
Autorin: Sherri L. Smith (nach einem Drehbuchentwurf von James Cameron)
Zeichner: Agustin Padilla & Miguel Ángel Ruiz
Farben: Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story3/10
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Zeichenstil5/10
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Kolorierung9/10
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