Jet, der Rebell zeigt, dass es in dem Kampf gegen die Feuernation auf beiden Seiten Leute mit schlechten Absichten gibt.
Freund und Feind sind klar zu erkennen, oder?
Aang (Zach Tyler Eisen), Katara (Mae Whitman) und Sokka (Jack DeSena) sind unterwegs, als sie plötzlich in ein Camp der Feuernation stolpern. Sie sind eindeutig in der Minderzahl, als sie von einer kleinen Rebellengruppe gerettet werden. Diese werden von dem charismatischen Jet (Dee Bradley Baker) angeführt, der es schafft, dass Katara und Aang für sich einzunehmen.
Doch Sokka hat Bedenken. Etwas an Jet erregt sein Misstrauen. Seine beiden Reisegefährten wollen jedoch nicht auf ihn hören, als er sie warnt. Und am Ende könnte es zu spät sein.
Bislang war die Freund/Feind-Verteilung in Avatar – Der Herr der Elemente eindeutig. Dort die Feuernation, die deutlich die Antagonisten waren. Da der Rest der Welt waren hingegen die Gute, die Unterdrückten, die sich, wenn überhaupt, nur vereinzelt zur Wehr setzen konnten.
Ein charismatischer Rebell
Jet, der Rebell dreht dieses Verständnis jetzt auf den Kopf. Denn man lernt hier eine Person kennen, die zwar für die „Gute“ Seite kämpft. Aber bei der Wahl ihrer Mittel ebenso skrupellos und rücksichtslos wie die Feuernation vorgeht.
Dabei macht die Folge bei der Einführung und anfänglichen Präsentation der Titelfigur alles richtig. Er und seine Kameraden retten zunächst der Gruppe um Aang das Leben. Und agieren hierbei intelligent und gewitzt. Das, in Kombination mit der lässigen Art, die Jet auszeichnet, lässt den Charakter sympathisch und charismatisch wirken.
Es ist also kein Wunder, wieso Katara sich zu ihm hingezogen fühlt. Derweil Aang es einfach nur gut findet, dass sie gegen die Feuernation vorgehen. Da wirkt Sokkas Argwohn auch zunächst wie pure Eifersucht. Denn Jet ist ja im Grunde genommen genau das, was er ja selber sein möchte: Ein charismatischer und kluger Anführer.
Wer ist der Anführer?
Jet, der Rebell legt allerdings auch ein wenig den Finger in die Wunde. Denn der Gruppe würde es nicht schaden, wenn sie jemanden hätte, der klar sagt, wo es entlang geht. Bislang ließ sich das Team ja gefühlt eher treiben. Ursprünglich angetrieben von Aangs Wünschen, vor dem Training bei dem nördlichen Wasserstamm, noch einige Sehenswürdigkeiten mitzukriegen. Und aktuell ohne ein großartiges Ziel. Weshalb sie ja auch in Situationen geraten, wie zu Beginn der Folge, wo sie in das Feuernationencamp kommen.
Immerhin macht diese Episode gute Argumente dafür, dass Sokka der Anführer sein könnte. Zumindest ist er in dieser Folge zunächst der Einzige, der ahnt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Weshalb auch Jet vieles dafür tut, damit der Bruder von Katara in keinem guten Licht dasteht.
Der Wendepunkt ist dabei sicherlich, als man sieht, wie die Gruppe von Jet einen alten Mann der Feuernation angreift. Auch wenn der charismatische Junge das dann später versucht so darzustellen, dass dieser in Wahrheit ein Spion sei, ist das wenig glaubhaft. Es wirkt eher wie eine Lüge, um die Sympathien von Katara und Aang zu behalten und sie für seinen wahren Plan einzusetzen.
Vollkommen überhastet
Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie gut Jet es schafft, seine wahren Absichten allen zu verheimlichen. Und, als er dann auffliegt, es problemlos mit Katara und Aang aufnehmen kann. Er schafft es ohne großen Aufwand, dass beide nichts gegen sein wahres Vorhaben ausrichten können.
Und hier zeigt sich das wahre Gesicht von Jet. Für ihn ist jeder, der irgendwie mit der Feuernation zu tun hat, der Böse. Er macht da keinen Unterschied, ob dies ein Soldat ist oder unschuldige Zivilisten. Sie sind alle der Feind. Was natürlich in einem solchen Konflikt zu einfach ist. Und es ist gut, dass die Serie eben diesen Aspekt eines Kriegs auch zeigt, dass es auf beiden Seiten Unschuldige gibt.
Doch bei allem Respekt für Jet, der Rebell, dass die Episode dieses Thema angeht, mischt sich auch ein bisschen Kritik mit ein. Denn das Ende der Folge ist vollkommen überhastet. Auf ein Mal entdecken Aang und Katara die Wahrheit, Jet verhindert, dass sie seinen Plan vorzeitig aufhalten können, er wird aufgehalten und am Ende hat Sokka den Tag gerettet. Das ist sehr viel, was innerhalb von wenigen Minuten förmlich abgespult wird. Das wirkt so, als ob die Macher der Folge sich in Sachen Pacing verkalkuliert haben.
Trotzdem ist dies eine gute Folge.
Info
Regie: Dave Filoni
Drehbuch: James Eagan
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
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