Detective Ashina macht weiter Jagd auf Yotun, der die halbe Stadt lahmlegt.
Handlung
In der Gefangenschaft wird Aahna Ashina mit den Opfern ihrer Karriere als Blade Runner konfrontiert. Yotun lässt sie jedoch weiterhin am Leben und kuriert sogar ihren Wirbelsäulenschaden. Sie soll Zeugin der neuen Welt werden, welche er erschaffen will. Überall in Los Angeles häufen sich die Sabotageakte seiner Jünger. Allerdings legen auch zwei Replikanten von Freysas Untergrundbewegung einen Teil der Stromversorgung lahm und liefern ihre Anführerin scheinbar an ihren Konkurrenten aus. Begleitet werden sie von Silka, einer ehemaligen Anhängerin Yotuns, die sich reuig gibt.
Natürlich ist das Ganze eine Befreiungsaktion und tatsächlich können die beiden Ashina retten. Auf der anderen Seite wird Silka erschossen, und Freysa gerät in Gefangenschaft. Beim Überfall auf das Police Department bietet Yotun seiner neuen Gefangenen an, die Seiten zu wechseln. Diese lehnt ab und verliert dafür ein Auge. Als Ashina eintrifft und Yotuns Ansprache an die Bevölkerung unterbricht, lässt der Revolutionär ihr die Wahl, ihn zu verfolgen oder Freysa zu retten.
In einer zusätzlichen Kurzgeschichte macht Ashina Jagd auf einen Replikanten, der seinen Besitzer grausam ermordet hat. Sein Hilfegesuch lehnt sie aufgrund seiner Tat ab und schickt ihn in den Ruhestand.
Rezension von Blade Runner 2029 – Echos
Im zweiten Band erhält der Antagonist Yotun etwas mehr Tiefgang. Einerseits verfolgt er sein Ziel absolut skrupellos und tötet unzählige Gesetzeshüter, auf der anderen Seite will er seine Leute vor den Blade Runners retten, die ihrerseits erbarmungslos Jagd auf alle Replikanten machen. Da Ashina die Seiten gewechselt hat, lässt er mit ihr Gnade walten und heilt sogar ihre Wirbelsäule. Sie dankt es ihm jedoch nicht, da sie in ihm eine Gefahr für die Zivilisation sieht, und macht weiter Jagd auf ihn. Yotuns brutaler Umgang mit Freysa gibt Ash recht und macht ihn wieder um einiges unsympathischer.
Das ungleiche Liebespaar bekommt ebenfalls etwas mehr Hintergrund. Ashina erinnert sich, wie sie einst von Detective Wojciech rekrutiert wurde. 2011 war sie noch eine Kleinkriminelle, die häufiger mit der Polizei aneinander geraten ist, doch Wojciech hatte Potential in ihr gesehen. Freysa war derweil 2021 bei der Schlacht von Mesa Echo Erebus als Feldsanitäterin im Einsatz. Sie wurde auf dieser fremden Welt verwundet und von Unbekannten gerettet. Wie sich nun herausstellt, waren dies Yotun und seine Leute.
Das Aufeinandertreffen der drei Charaktere endet in einem gigantischen Inferno, als Yotun das Polizeihauptquartier in die Luft sprengt. Der Sieg ist aber nur von kurzer Dauer, denn nachdem sich die Einsatzkräfte wegen der zahlreichen Sabotageakte über die gesamte Stadt verteilt hatten, kehren sie nun zurück. Da sie den rebellischen Replikanten zahlenmäßig überlegen sind, bleibt diesen nur der Rückzug.
Die Bonusgeschichte am Ende des Bandes ist ein Beitrag zum amerikanischen Gratis-Comictag von 2021. Ashina hat sich darin bereits einen Ruf als Retterin von Replikanten gemacht, doch hilft sie nur den Unschuldigen. Diejenigen, die Menschen ermordet haben, schickt sie weiterhin in den „Ruhestand“, auch um ihre Tarnung als Blade Runner aufrecht zu erhalten.
Die Farben bleiben blass
Der Zeichenstil ist leider wieder sehr durchwachsen. Es gibt zwar einige Schauwerte, aber auch richtig unschöne Patzer. Schon auf dem ersten Panel fallen zum Beispiel die Reifen an Fahrrädern unangenehm auf. Das Profil besteht aus wildem Gekritzel. Bei der Architektur sind manche Details gleichmäßig und strukturiert, andere sich wiederholende Elemente sind dagegen unregelmäßig und schludrig ausgeführt. Das Stadtbild von Los Angeles sieht durchaus ansehnlich aus, während die Basis auf Mesa Echo Erebus absolut nicht überzeugen kann. Bei den Charakteren sind schlussendlich die Gesichter okay, aber die Hände teilweise grauenhaft. Zuweilen sind die Finger viel zu kurz und stehen zu weit auseinander, als hätte das ein Kind gemalt.
Farblich hat sich im Vergleich zum ersten Band leider ebenfalls nichts verbessert. Über allen Panels liegen eintönige Farbfilter, mal in Orangetönen, mal in Blau oder in Grün. Knallige Neonfarben, wie man sie von einem Cyberpunk-Comic erwartet, gibt es nur auf dem Cover. Immerhin einige Blendeffekte hat der Inhalt zu bieten, es mangelt jedoch an einer realistischen Ausleuchtung, und Glanzeffekte sucht man vergeblich.
Fazit: Jede Menge Action, leider ohne knallige Farben
Die Handlung bleibt weiterhin spannend und knüpft nahtlos an den ersten Band an. Der Gewaltpegel ist dabei etwas höher, wobei die ganzen ausgekratzten Augen nichts für sehr sensible Gemüter sind. Das visuelle Vergnügen hält sich aber ohnehin in Grenzen. Als Bonus gibt es neben einer Covergalerie diesmal auch die einzelnen Entstehungsschritte eines Covers sowie die Entstehung einer Seite vom Skript zum fertigen Panel und eine Thumbnail-Galerie.
Info
Autor: Mike Johnson
Zeichner: Andrés Guinaldo
Farben: Marco Lesko
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story9/10
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Zeichenstil6/10
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Kolorierung6/10
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