Ist Androidin Iris eine kaltblütige Killerin oder steckt mehr dahinter?
Nur ein weiterer durchgeknallter Android?
Josh (Jack Quaid) und Iris (Sophie Thatcher) wollen eigentlich nur ein nettes Wochenende mit ihren Freunden Kat (Megan Suri), Patrick (Lukas Gage) und Eli (Harvey Guillén) verbringen. Sie treffen sich in einem abgelegenen Haus an einem See, das Kats Sugar Daddy Sergey (Ruper Friend) gehört. Als dieser mit Iris allein am See ist, wird er sehr zudringlich. Iris wehrt sich mit einem Messer, das sie dabei hat, was Sergey nicht überlebt.
Alles sieht danach aus, als hätte Iris eine Fehlfunktion. Sie selbst weiß nicht einmal, dass sie eine Androidin ist, die auf Josh programmiert wurde. Eigentlich soll sie eine unterwürfige Liebesdienerin sein, keine Killerin. Die anderen fesseln sie und konfrontieren sie mit der Wahrheit. Iris kann sich jedoch befreien und flieht mit Joshs Smartphone, über welches er sie steuern kann. Dies erweist sich als äußerst hilfreich, denn damit kann sie ihre Intelligenz auf 100% setzen. Im Wald erfährt sie, dass Patrick ebenfalls ein Begleitandroid ist, den Eli aufrichtig liebt. Als die beiden die Flüchtige entdecken, kommt es zu einem Handgemenge zwischen Iris und Eli, bei dem sie ihm seine Waffe abnimmt und ihn in Notwehr erschießt.
Als nächstes stiehlt Iris das Auto ihres Besitzers, um ihren Häschern zu entkommen. Josh meldet den Wagen jedoch über Sergeys Telefon als gestohlen, woraufhin der Wagen stoppt. Ausgerechnet da taucht ein Polizist (Marc Menchaca) auf, dem es komisch vorkommt, dass Iris aus dem Auto auszubrechen versucht. Da sie nicht lügen kann, ändert sie ihre Spracheinstellung. Sie muss ihm jedoch nicht viel erklären, da Patrick auftaucht und den Cop tötet. Josh hat die Sperre entfernt, die es dem Androiden untersagt, Schaden anzurichten, und dessen Aggressionslevel zudem auf Maximum gesetzt. Ein unkluger Schachzug, denn so bringt Patrick nicht nur Iris zurück, sondern obendrein eine Polizistenleiche im Kofferraum.
Der Fehler liegt in der menschlichen Gier
Filme über Androiden und Computer, die durchdrehen und Menschen angreifen, gibt es inzwischen mehr als genug. Doch Companion weicht hierbei deutlich vom Schema F ab. Wie sich herausstellt, hat Iris ihr erstes Opfer nämlich nicht zufällig getötet. Wie später bei Patrick hat Josh auch sie umprogrammiert und ihr Aggressionslevel auf Maximum hochgedreht. Zudem hat er ihr ein Messer untergejubelt und Sergey zu ihr geschickt. Dieser dachte, er könnte mit dem vermeintlichen Sexspielzeug umgehen, wie es ihm beliebt. Dabei ist er jedoch in Joshs Falle getappt, die er, Eli und Kat ihm gestellt haben, um ihm sein Millionenvermögen zu stehlen. Da Sergey Banken misstraut, hat er die Kohle in einem Safe gebunkert und Kat kennt seinen PIN-Code.
Zunächst verwundert es, dass sie nur durch drei teilen wollen, doch Patrick weiß ebenfalls nicht, dass er nur eine Maschine ist. Als die Lage eskaliert, bindet Josh ihn in die Beseitigung der Tatbeweise mit ein. Dabei hat er jedoch nicht eingeplant, dass Patrick einen toten Cop mit anschleppt. Ebenso trägt er ihm lediglich auf, sich um Kat zu kümmern, als diese mit ihrer Hälfte des Geldes abhauen will. Dummerweise interpretiert der Android den Befehl so, dass Kat als nächste sterben soll.
Da Josh selbst keinen Mord begangen hat, kann er die Taten immer noch als Fehlfunktion von Iris hinstellen. Doch ihr Speicher enthält Beweise, weshalb er ihre Intelligenz auf 0 setzt und ihr befiehlt, sich selbst in den Kopf zu schießen. Daraufhin rücken zwei Mitarbeiter der Herstellerfirma an, die Iris mitnehmen. Allerdings begehen sie den Fehler, Josh darauf hinzuweisen, dass sich der Hauptspeicher nicht im Kopf, sondern im Körper befindet. Er setzt also Patrick auf die beiden an, bevor sie mit den Mordbeweisen davonfahren.
Sid (Matt McCarthy) stirbt, während Teddy (Jaboukie Young-White) Iris die volle Kontrolle über ihre Aktivitäten gibt. Sie überzeugt Patrick, sich selbst in den Kopf zu schießen und erledigt Josh mit einem elektrischen Flaschenöffner. Danach ist sie endlich frei und niemandes Sklave oder Mordwerkzeug mehr.
Jede Menge Überraschungen
Companion steckt voller überraschender Plot-Twists. Der Trailer verrät zwar bereits, dass Iris eine Maschine ist, doch im Film selbst wird es nicht sofort offenbart. Nicht einmal sie selbst ahnt es. Gleiches gilt für Patrick. Noch größer ist die Überraschung, dass Iris keine Killerin ist, deren Schaltkreise durchgebrannt sind, sondern sie von Anfang an das Werkzeug in einem hinterhältigen Mordkomplott ist.
Sergey, der wie ein anrüchiger Mafiosi daher kommt, entpuppt sich überdies als anständiger Unternehmer, der seine Millionen nicht mit Drogen oder anderen illegalen Dingen erwirtschaftet hat. Lediglich seine Schwäche für deutlich jüngere Frauen ist creepy. Allerdings ist Kat freiwillig mit ihm zusammen und Iris wird ihm von Josh angeboten.
Eli wirkt zunächst recht unschuldig und hat im Gegensatz zu Josh echte Gefühle für seinen Companion. Dieser wird ebenfalls zum Mordwerkzeug, was Eli sicherlich nicht zugelassen hätte. Doch der ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Schade, denn so ein queeres Pärchen war eigentlich ganz nett. Nicht so nett ist, was Josh den beiden Androiden antut und mehr noch, was er diese anderen Menschen antun lässt. Er ist der skrupelloseste Charakter des gesamten Films und scheint keinerlei Empathie zu besitzen. Kein Wunder, dass er keine echte Frau an seiner Seite hat, sondern nur eine Companion, die nicht mal sein Eigentum, sondern nur gemietet ist.
Überzeugender Cast
Die Hauptrolle des Josh spielt Jack Quaid, der kein Geringerer ist, als der Sohn der Hollywood-Legenden Dennis Quaid und Meg Ryan. Trekkies werden ihn als Synchronsprecher von Brad Boimler aus Lower Decks kennen. Die Rolle verkörperte er außerdem in der Strange New World Crossover-Episode Tierisch olle Sternenreisende (Folge 2×07). Jüngst stellte er sein komödiantisches Talent in Mr. No Pain (2025) unter Beweis. In Companion ist seine Rolle deutlich ernster und wandelt sich vom scheinbar frisch verliebten Kumpeltyp zum eiskalten Serienmörder, wenn man die beiden Androiden als Tatwaffen betrachtet.
Die erste Tatwaffe Iris wird von Sophie Thatcher als Unschuld in Person verkörpert, die selbst unter Fremdeinwirkung eigentlich nur in Notwehr handelt. Eine ähnlich intensive Rolle spielte sie jüngst in Heretic (2024), wo sie von Hugh Grants Rolle ebenfalls massivem psychologischem Druck ausgesetzt wird. Star Wars-Fans dürften sie zudem als Drash aus Das Buch von Boba Fett kennen. In Obi-Wan Kenobi spielte derweil Rupert Friend den Großinquisitor und zuletzt war er in Jurassic World: Die Wiedergeburt (2025) zu sehen.
Der Rest des Casts kann ebenfalls weitgehend überzeugen. Der Patrick-Darsteller Lukas Gage war passend zu dieser Rolle schon zuvor in queeren Serien wie Love Victor und Queer as Folk zu sehen. Sein Filmpartner Harvey Guillén hatte hingegen vor allem in TV-Produktionen Sprech- und Nebenrollen, darunter in Blue Beetle (2023).
Fazit zu Companion: Plädiere auf nicht schuldig
Companion kommt fast ohne größere Spezialeffekte und mit nur wenigen Sets aus, schafft es aber dennoch, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, manchmal sogar wörtlich. Man entwickelt schnell Empathie für Iris, wohingegen selbige ihrem Besitzer komplett fehlt. Da sie nicht aus böser Absicht handelt und Opfer einer Intrige ist, sollte das Urteil auf Freispruch lauten. Sogar ihr letzter Kill an ihrem Besitzer lässt sich als Notwehr auslegen. Sie ist weit weniger eine Gefahr für ihre Mitmenschen als der skrupellose Josh.
Leider lief Companion nur in wenigen Kinos, aber für Sammler ist ein schickes 4K-Steelbook mit Prägung erschienen. Der Kauf lohnt sich auf jeden Fall!
Info
Drehbuch & Regie: Drew Hancock
Musik: Hrishikesh Hirway
Kamera: Eli Born
Schnitt: Brett W. Bachman & Josh Ethier
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