Teufelsbraut ist der Auftakt zu Dante Valentine: Dämonenjägerin-Romanreihe.

Dante Valentine Dämonenjägerin 01 Teufelsbraut
Cover © Egmont Lyx

Im Auftrag des Teufels

Das Urban Fantasy-Genre ist mittlerweile schon mehrere Jahre alt. Dementsprechend viele verschiedene Interpretationen gibt es auch. Die meisten Romane, die in dieser literarischen Kategorie stattfinden, setzten dabei auf eine Szenerie, die der Gegenwart entspricht, nur eben mit Vampiren und Werwölfen oder anderen fantastischen Elementen. Dante Valentine: Dämonenjägerin setzt sich dadurch ab, dass das Game eher in einer cyberpunk-artigen Zukunft spielt.

Dante Valentine ist eine begabte Nekromantin, vielleicht sogar die Beste ihrer Art. Eines Tages erhält sie Besuch vom Dämonen Japhrimel, der ihr eine Einladung des Herren der Hölle höchstpersönlich überbringt. Jener will sie anheuern, damit sie eine Person sucht, die aus seinem Herrschaftsgebiet geflohen ist.

Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um jemanden, der Dante nur allzu bekannt ist. Vor Jahren hat er vor ihren Augen ihre beste Freundin umgebracht und sie konnte nichts dagegen tun. Weshalb sie alles daran setzt, ihn jetzt zur Strecke zu bringen. Doch dafür braucht sie Unterstützung. Und auf manche von diesen könnte sie gut verzichten.

Ein ungewöhnliches Setting

Lilith Saintcrow wurde am 31. Dezember 1976 in New Mexico geboren. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie 2004, als der erste Teil ihrer „Dante Valentine“-Reihe herauskam. Dabei schreibt sie nicht nur im Urban Fantasy-Genre, sondern ebenso in den Bereichen der paranormalen Romanzen und der Jugendliteratur. In diesen Werken nutzt sie das Pseudonym Lili St. Crow.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich damals, 2011, den ersten Band der Dante Valentine: Dämonenjägerin-Romanserie in der Hand hielt. Zur jenen Zeit war ich, bedingt durch die Werke von Patricia Briggs, einem kleinen Urban Fantasy-Hype verfallen. Teufelsbraut las sich damals anders, als die anderen Werke, die ich zu jener Zeit ebenfalls verschlang.

Was die Reihe so hervorhebte, war das Setting. Die Welt von Dante Valentine ist eine, die in einer Zukunft spielt. Die Technologie hat sich weiterentwickelt, ebenso wie die meisten Religionen. Die Existenz der Hölle wurde entdeckt und es wurde gelernt Magie in unterschiedlichen Spielarten zu beherrschen.

Eine Protagonistin mit Ecken und Kanten

Immer wieder streut die Autorin Elemente ein, die deutlich machen, wie sehr diese Welt sich von der unseren unterscheidet. Dafür sorgt schon alleine die Tatsache, dass die Mafia legalisiert wurde und für das organisierte Verbrechen Steuern bezahlt. Was natürlich absurd klingt, aber in der Umgebung der Welt, wie man sie in Teufelsbraut kennenlernt, durchaus Sinn ergibt.

Die Dante, die die Autorin einführt, ist eine interessante Protagonistin. Man lernt eine Frau kennen, die sowohl physische wie auch psychische Narben davonträgt. Die ihre Freunde auf Abstand hält und trotzdem für sie einsteht. Es sei denn, man verrät sie in ihren Augen, dann hegt sie einen enormen Hass auf die entsprechende Person, der sich nur schwer wieder umstimmen lässt. Sie kann kratzbürstig sein und ist voller Ecken und Kanten. Kurzum: sie ist eine Handlungsträgerin, wie sie sympathischer nicht hätte sein können.

Diese Narben, die sie auf ihrer Seele trägt, werden durch die Jagd nach dem geflohenen Dämon in Teufelsbraut wieder aufgerissen. Wiederholt durchlebt die Nekromantin die Ereignisse, die damals zum Tod ihrer Freundin geführt haben. Daran merkt man, wie sehr das an ihr nagt.

Ein eher blasser Antagonist

Als Gegenteil wird Japhrimel eingeführt. Wo Dante wild und unberechenbar ist, ist er ruhig. Aber im Laufe des Romans wird klar, dass man ihn nicht unterschätzen darf und dass er seine eigenen Pläne hegt. Pläne, in denen die Nekromantin eine große Rolle spielt.

Der Plot von Teufelsbraut entwickelt sich unvorhersehbar. Immer wieder schlägt die Autorin in ihrer Geschichte Haken, baut Plottwists ein, mit denen man nicht gerechnet hat. Immer dann, wenn man meint, dass man eine Ahnung hat, was als Nächstes geschieht, passiert etwas, dass diese Vorahnung durchkreuzt. Wodurch der Leser an den Roman gefesselt wird.

Da schadet es auch nicht, dass der Antagonist des Romans im Vergleich eher blass rüberkommt. Über lange Zeit ist man über ihn und seine wahren Absichten im Dunkeln. Erst später erfährt man, was er vorhat und welchen Sinn dann seine Taten ergeben. Meiner Meinung passiert dies zu spät. Die Figur ist daher im Vergleich zu den anderen Charakteren eher enttäuschend.

Trotzdem ist Teufelsbraut ein guter Auftakt zur Dante Valentine: Dämonenjägerin-Reihe.

Autorin: Lilith Saintcrow
Titel: Dante Valentine: Dämonenjägerin 01 – Teufelsbraut
Originaltitel: Working for the Devil
Übersetzer:  Katrin Mrugalla, Richard Betzenbichler
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 10/2008
Einband: Taschenbuch
Seiten: 431
ISBN: 978-3-8025-8175-5

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