Dies ist eine ungewöhnliche Folge, in der die Haupthandlung bestenfalls nur minimale Fortschritte macht.
Eine solche Folge
Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) behauptet gegenüber dem FBI, das Matt Murdock sein Mann fürs Grobe war. Weshalb diese daraufhin seine Wohnung stürmen, doch ist dieser nicht mehr da. Woraufhin „Ray“ Nadeem (Jay Ali) beginnt, Karen Page (Deborah Ann Woll) und Foggy Nelson (Elden Henson) zu befragen.
Der Kingpin beschäftigt sich derweil mit etwas anderem. Er hat von seinem Anwalt die psychologischen Unterlagen von Benjamin „Dex“ Pointdexter (Wilson Bethel) erhalten, dem Polizisten, der sein Interesse geweckt hat. Dabei stellt sich heraus, dass dieser Cop eine schlimme Kindheit verbracht hat, die bei ihm dazu geführt hat, dass er Schwierigkeiten mit Empathie hat.
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass die Daredevil-Serie mit Das perfekte Spiel eine solche Episode einbaut. Gemeint ist, dass dies eine Folge ist, die sich über weite auf das Leben von Dex konzentriert. Weshalb natürlich die Haupthandlung kaum Fortschritte macht.
Wiederholte Schockmomente
Trotzdem ist man von dem Geschehen, das man hier sieht, fasziniert. Weil man hier erkennt, dass der Polizist von Kindheitsbeinen an ein Soziopath war. Jemand, der schon damals außergewöhnliche Treffersicherheit besaß und das beim Baseball beweisen konnte. Und der dann seinen Coach umbrachte, weil dieser ihn aus dem Spiel nahm, obwohl der spätere Polizist dies nicht wollte.
Es bleibt nicht bei diesem einzigen Mal, dass die Folge einen schockiert. Wiederholt werden Momente eingebaut, die verdeutlichen, was für eine verkorkste Persönlichkeit Dex ist. Der von seiner Psychologin abhängig wird und als diese stirbt, ohne Kontrolle durchs Leben läuft. Der dann sogar später jemanden, der Selbstmord begehen will, indirekt dazu bringt, sein Vorhaben durchzuführen.
Doch die ultimative Krönung geschieht dann am Ende der Episode. Man hat ja mitgekriegt, dass Dex ständig behauptet hat, er sei in einer Beziehung. Diese Aussage ist so nicht richtig. Denn es stellt sich heraus, dass die Person, die er liebt, von ihrem „Glück“ nichts weiß. Im Grunde genommen stalkt er sie, ehe er den Mut aufbringt, sie anzusprechen. Wobei dass dann schiefläuft, mit deutlichen Konsequenzen.
Wieso so viel Zeit?
Natürlich stellt sich die Frage, wieso Das perfekte Spiel so viel Zeit aufwendet, um Dex näher zu beleuchten? Die Antwort ist allerdings durchaus eindeutig. Denn es ist ja Wilson Fisk, der sich dessen Fallakten durchliest und auch die Tonbandaufnahmen der Sitzungen anhört. Und man konnte ja bereits in Überraschungen mitkriegen, dass er Pläne mit dem Polizisten hat. Am Ende deutet alles daraufhin, dass der Kingpin Dex zu einer Art perfekten Soldaten für sich und seine Pläne machen möchte. Dass er ihn dazu nutzen will, um für sich und seine Frau weitere Vorteile rauszuholen.
Wobei man ja auch mitkriegt, dass er mehrere Pläne parallel weiterführt. So sorgt er ja dafür, dass das FBI Matt Murdock sucht, weil dieser ja angeblich für ihn gearbeitet hat. Womit er dafür sorgt, dass sein größter Feind erstmal andere Probleme hat.
Man sieht ja in Das perfekte Spiel, wie die Bundesbehörde wirklich alles durchleuchtet. Und das vor allem Rey viele Sachen, die in den letzten Staffeln gelaufen sind, wie beispielsweise, dass Foggy und Matt sich am Ende der zweiten Season getrennt haben, gegen Matt interpretiert. Hier merkt man, dass es von Nachteil ist, dass er nicht weiß, dass der Anwalt in Wahrheit Daredevil ist. Denn dadurch würde ja vieles erklärt werden.
Unter Druck!
So aber geraten Foggy und Karen unter Druck. Sie reagieren darauf aggressiv und konfrontativ. Wobei sie jedoch selber ebenfalls ihre düsteren Geheimnisse haben, die ihnen gefährlich werden können.
Es ist eine grandiose Episode, in der der Titelheld über weite Teile nicht vorkommt. Und man vermisst ihn auch nicht wirklich. Denn man ist zu sehr von der Lebensgeschichte von Dex gebannt. Da wird noch etwas auf uns zukommen!
Info
Drehbuch: Tonya Kong
Showrunner: Erik Oleson
Regie: Julian Holmes
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