Bis auf ein paar etwas unglaubwürdige Reaktionen ist dies wieder eine gute Episode.
Es geht aufwärts
Dex (Wilson Bethel) verlässt maskiert die Kirche und wird dabei davon Schwester Maggie (Joanne Whalley) beobachtet. Er setzt sich dafür ein, dass das FBI die Kontrolle über die Szene des Verbrechens übernimmt, damit er die versteckten Matt Murdock (Charlie Cox) und Karen Page (Deborah Ann Woll) doch noch töten kann. Jedoch kann sein Vorhaben nicht zuletzt dank der Hilfe der Nonne vereitelt werden, was ihn schier ausrasten lässt.
Derweil versucht der Kingpin (Vincent D’Onofrio) an ein bestimmtes Gemälde zu kommen. Doch dessen Besitzerin will es nicht einfach so abgeben. Gleichzeitig wird Agent Ray Nadeem (Jay Ali) immer mehr unter Druck gesetzt, weshalb am Ende sogar seine Familie bedroht wird. Und Foggy Nelson (Elden Henson) darf einen gewagten Plan von Matt Murdock in die Tat umsetzen.
Na also, es geht doch. Nachdem die letzten Folgen der dritten Daredevil-Season nicht so gelungen waren, ist Wiedersehen wieder ein kleiner Lichtblick. Es ist weiß Gott nicht alles perfekt. Aber es deutet sich an, dass es jetzt aufwärts gehen könnte.
Dinge laufen schief
Dafür sorgt unter anderem die Tatsache, dass den Bösen Jungs zum ersten Mal seit Langem nicht mehr alles gelingt. Dex kann nicht wie geplant Karen Page und Matt Murdock fangen und töten. Foggy Nelson kommt darum herum, eine Erklärung abzugeben, mit der er dem Kingpin einen Vorteil geben würde. Und Letzterer kann nicht ein gewünschtes Gemälde holen.
Es ist viel, sehr viel, was jetzt für die Antagonisten schiefläuft. Und auf ein Mal zeigt sich, dass die Protagonisten doch noch jede Menge Leute kennen, die sie unterstützen. Vor allem Schwester Maggie kann hierbei glänzen.
Die Mutter von Matt Murdock sorgt zunächst dafür, dass er und Karen Page vom FBI nicht entdeckt werden können. Und versorgt sie später auch noch mit Kleidung. Sie ist für die Beiden eine wichtige, moralische Stütze. Was sie ja schon vorher war, aber dieses Mal fällt es umso mehr auf.
Fehler werden ignoriert
Foggy Nelsons Plot ist insofern interessant, als dass man sieht, wie es ihm einerseits leid tut, dass seine Familie vom Kingpin unter Druck gesetzt wird und er sie nicht wirklich unterstützen konnte. Aber andererseits merkt man auch, dass er, wenn er einen Lichtblick sieht, er diesen sofort nutzt. Wie etwa, als es ihm gelingt, seine beiden Freunde der Polizei zu übergeben und nicht dem FBI.
Sehr schön ist außerdem, dass die Serie zum erste Mal in dieser Staffel anspricht, dass die Protagonisten bislang nicht wirklich zusammengearbeitet haben. Dass vor allem Matt viel zu sehr sein eigenes Süppchen gekocht hat, was ja auch Auslöser für viele der Ereignisse in dieser Season war. Interessanterweise wird vor allem Matt ausgeschimpft, aber nicht Karen Page, deren Verhalten die aktuelle Lage überhaupt erst ausgelöst hat.
Und das ist auch eines der Mankos dieser Episode. Dass zwar Karten und Matt miteinander reden. Sie aber ihre jeweiligen Fehler einfach wegwischen, als ob nichts geschehen sei. Dass diese katastrophalen Konsequenzen hatten, wird dann irgendwie nur gestreift, jedoch nicht wirklich ausgesprochen. Was schade ist, weil es hier einiges zu sagen gäbe.
Woher dieser Frust?
Sehr schön ist der Dialog zwischen Wilson Fisk und der Besitzerin des Gemäldes. Dass dasselbe ist, was er bereits in der ersten Season besaß. Das Gespräch zwischen den beiden ist großartig, weil ihm zum ersten Mal in dieser Staffel eine Person gegenübersitzt, die er nicht unter Druck setzen kann oder sonst wie einschüchtern kann. Und man merkt, dass er die Frau respektiert.
Weshalb dann auch seine Reaktion bei der Fahrt nach Hause so befremdlich wirkt. Als ihm gemeldet wird, dass Karen Page und Matt Murdock entkommen konnten, schlägt er auf ein Mal seinen Assistenten tot. Es ist ein Ausbruch von Gewalt, den man so zuletzt in der ersten Staffel gesehen hat, als er den Gangster tötete, weil dieser es wagte, in seine Privatsphäre einzudringen. Das ist hier ja nicht der Fall. Es wirkt so, als ob sich bei ihm viel Frust angestaut hatte, der sich jetzt Bahn bricht. Aber woher stammt dieses Gefühl? Das wird nicht geklärt.
Doch trotz dieser beiden Mankos kann diese Episode gefallen.
Info
Drehbuch: Jim Dunn & Dara Resnik
Showrunner: Erik Oleson
Regie: Jet Wilkinson
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