In der letzten Episode der Season geht es für New York City Ab in die Hölle.
Die Realität lässt grüßen
Wilson (Vincent D’Onofrio) und Vanessa Fisk (Ayelet Zurer) überleben Pointdexters Attentat unverletzt. Später gesteht der Kingpin, dass er von den kriminellen Aktivitäten seiner Ehefrau weiß und er sie liebt. Danach nutzt er den Mordanschlag, um endgültig die Kontrolle über die Stadt an sich zu reißen. Er ruft den Notstand aus und lässt seine Spezialeinheit vom Haken. Gleichzeitig macht er alle Kritiker mundtot und schickt seinen Mann fürs Groben los, um Matt Murdock (Charlie Cox) zu töten.
Doch der kann rechtzeitig entkommen. Als er in sein Appartement kommt, wartet dort schon Frank Castle (Jon Bernthal) auf ihn. Und als die Spezialeinheit angreift, können sie diese ausschalten, auch wenn sie über ihre jeweiligen Methoden streiten. Dann entdeckt Matt Murdock, dass diese Einheit Hector Ayala auf dem Gewissen hat. Ehe er jedoch mehr herausfindet, müssen er und der Punisher fliehen, als die Wohnung von Matt Murdock in die Luft gesprengt wird.
Ab in die Hölle zeigt einmal mehr, was die Daredevil: Born Again-Serie in ihren besten Momenten ausmacht. Es gibt erneut beängstigende Parallelen zur Realität, kombiniert natürlich mit den Momenten, wo die Reihe klar und deutlich im MCU verankert ist. Ebenso gibt es Momente, die extrem blutig und gewalttätig ausfallen.
Was die Parallelen angeht, so sieht man, wie Wilson Fisk seine Macht konsolidiert und alle Regeln und Barrieren einfach ignoriert. Gleichzeitig schüchtert er all jene ein, die in der Politik seine Gegner sein könnten. Oder aber er zieht sie auf seine Seite, so dass sie für ihn sogar Leute verraten, die ihnen eigentlich vertrauen.
Er ist wieder der Kingpin
Es sind harte Momente. Hart vor allem deshalb, weil man sich hier stellenweise an die aktuelle US-Politik erinnert fühlt. Auch wenn die Parallelen sicherlich nicht ganz beabsichtigt sind – schließlich dauert die Produktion einer solchen Reihe einiges an Zeit, so dass die Drehbücher vermutlich vor der Wahl des US-Präsidenten fertig waren – sie sind sie nichtsdestotrotz beunruhigend. Die Verhaltensweise des Kingpins passt einfach leider zu gut zu der einer gewissen orangenen Persönlichkeit.
Gleichzeitig zeigt sich in Ab in die Hölle allerdings auch, dass Wilson Fisk erneut zu dem geworden ist, was er eigentlich zu Beginn der Season hinter sich lassen wollte: Er ist wieder der Kingpin. Nur dieses Mal in einem veränderten Umfeld, doch seine Verhaltensweise ist wieder dieselbe, wie damals in der Netflix-Serie. Es gibt sogar eine Szene, die das verdeutlicht, als er mit Gewalt seinen Unmut ausdrückt. Damals noch im Affekt, dieses Mal allerdings voll bewusst. Doch das Ergebnis ist dasselbe: eine erstaunlich splatterhafte Szene.
Er ist nicht der Einzige, der wieder zu dem wurde, was er eigentlich hinter sich gelassen hatte. Auch Matt Murdock ist erneut zu Dardevil geworden. Der wichtigste Unterschied zwischen seinem Auftritt in dieser Episode und denen in den vorherigen ist, dass es sich dieses Mal natürlich anfühlt. In den früheren Auftritten haftete ihnen immer etwas an, als ob es aus der Not geboren war. Sei es, als er in Nur mit Gewalt Angela del Toro rettete, oder als er in Kunst um der Kunst Willen seine Lebensgefährtin Heather Glenn vor Muse rettete. Dieses Mal zieht er es an, weil es für ihn die einzige Möglichkeit ist, sich selbst und die Stadt zu retten.
Es wird wieder blutig!
Unterstützt wird er dabei von Frank Castle, der dieses Mal deutlich besser aussieht als in Sic Semper Systema. Und er verhält sich wie üblich gnadenlos gegenüber seinen Gegner. Schon sein Auftreten ist Garant dafür, dass der Blut- und Gorefaktor der Episode in die Höhe getrieben wird. Und man feiert dies.
Er ist nicht der einzige Rückkehrer. Auch Karen Page kehrt zurück. Und erweist sich einmal mehr als die Person, die weiß, wie Matt Murdock tickt. Sie holt ihn zurück auf den Boden der Tatsache und ermutigt ihn gleichzeitig ebenfalls dazu, einen wichtigen Schritt zu machen.
Natürlich steht die ganze Zeit im Raum, was jetzt mit Pointdexter geschieht? Und hier zeigt die Folge ebenfalls, wieso sie so gut ist. Denn auch wenn die Figur nur wenige Auftritte lroegt. Diese sind für den Fortlauf der Serie wichtig. Der Charakter wird nicht vergessen, im Gegenteil: Er erhält hier einiges an Potenzial für die zweite Staffel der Serie.
Das Böse hat gesiegt
Die hoffentlich bald kommen wird. Denn die Episode endet so, als ob das Böse erstmal gesiegt hat, weshalb das Gute erstmal Unterstützer versammeln muss. Was dabei rumkommen wird, wird sich dann zeigen. Aber wenn die Gerüchteküche auch nur ansatzweise stimmt, wird es in der nächsten Staffel vielleicht zu Gastauftritten der anderen ehemaligen Netflix-Helden kommen.
Ab in die Hölle ist grandios. Ein gelungener Abschluss für die Season.
Info
Drehbuch: Heather Bellson & Dario Scardapane
Showrunner: Dario Scardapane
Regie: Aaron Moorhead & Justin Benson
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