Der Fall der Leuchtturmspringer bringt Vergangenes zum Vorschein.

Ein neuer Fall

Der Geist des Leuchtturmwächters beauftragt die Dead Boy Detectives, dafür zu sorgen, dass sich nicht immer wieder Leute bei ihm umbringen. Schnell findet die Gruppe heraus, dass dafür eine Art Anglerfischgeist mit dem Namen Angie verantwortlich ist. Sie müssen nach einer Möglichkeit finden, ihn auszuschalten, ohne es allerdings umzubringen.

Doch der Fall nimmt Crystal Palace (Kassius Nelson) mit. Sie vermeint, die Stimme ihrer Mutter zu hören, was sie wieder daran erinnert, dass sie nicht mehr ihre früheren Erinnerungen hat. Und gleichzeitig taucht die Nachtschwester (Ruth Connell) in der Stadt auf, um die Geister der Detectives wieder dahin zu bringen, wo sie hingehören: in die Hölle oder wo auch immer ihr entsprechender Bestimmungsort ist.

Der Fall der Leuchtturmspringer jongliert mit den verschiedensten Plots der Serie. Da ist zum einen der titelgebende Fall, zum anderen aber auch die Aufgabe des Katzenkönigs für Edwin, das Mysterium, was mit Charles geschehen ist, die Nachtschwester, die die Jungen einfangen möchte … Es ist einiges los. Und überwiegend schafft es die Folge, den Zuschauer zufriedenzustellen.

Es wird wieder persönlich

Einmal mehr handelt es sich dabei um eine Episode, die für ein Mitglied der Gruppe persönlich wird. In Der Fall der Familie Devlin war es Charles, der durch die Ereignisse an seine eigene Vergangenheit erinnert wurde. Hier ist es Crystal Palace, die glaubt, die Stimme ihrer Mutter zu hören, was sie wieder darauf bringt, wie wenig sie über ihr früheres Leben weiß.

Beides sind Traumata, die für den Verlauf von Der Fall der Leuchtturmspringer wichtig sind. Denn am Ende sieht man eine klare Aufteilung. Auf der einen Seite diejenigen, die zufrieden und glücklich sind und den Mut fassen, etwas zu machen, was sie lange vor sich her geschoben haben. Auf der anderen Seite diejenigen, die traumatisiert sind und nicht wissen, was sie jetzt tun sollen, und deshalb etwas probieren, was sie vermutlich später bereuen werden.

Dabei wird der Fall zu einer Art Bühne, auf der die ganzen Ereignisse stattfinden. Er ist zwar irgendwie für die Geschichte wichtig, doch noch wichtiger scheint es zu sein, dass die Dead Boy Detectives der Wäscherin begegnen oder dass das im menschlichen Körper gefangene Walross versucht, nach einer Möglichkeit zu suchen, wieder seine ursprüngliche Gestalt anzunehmen. Auch das Auftreten des Katzenkönigs ist wichtig, weil er Edwin dazu bringt, die Wahrheit darüber auszusprechen, wieso er all den Seelen hilft. Der Grund dafür ist dabei ein sehr einleuchtender, wenn man bedenkt, wo Edwin herkommt.

Eine Offenbarung

Doch die eigentliche Offenbarung von Der Fall der Leuchtturmspringer ist Niko. Seit die Detektive sie in Der Fall des Löwenzahn-Schreins gerettet haben, wartet man im Prinzip nur darauf, dass sie einen größeren Auftritt hat. Das war in der letzten Episode noch nicht der Fall, da war sie nur der Comedy Relief. Doch dieses Mal ist sie von Anfang mit dabei. Und ihr Optimismus, ihre naive und freundliche Art, mit der sie auf Dinge reagiert, ist eine wohltuende Abwechslung in der Gruppe. Hoffentlich hält die Serie das auch die kommenden Folgen durch, dass sie weiterhin aktiv bei den Ermittlungen mithilft.

Sehr schön ist der überwiegende Teil der Auftritte der Nachtschwester. Man hat es hier wirklich mit einer Frau zu tun, die sich freundlich gibt, aber in Wahrheit nicht wirklich Geduld für die Bedürfnisse der Sterblichen hat und sie dementsprechend irritiert oder verstört. Sie ist also gar keine freundliche Frau, das wird hier wiederholt klar gemacht.

Weshalb das Ende von Der Fall der Leuchtturmspringer umso enttäuschender ist. Sowohl ihr Plot, wie auch der des Falls werden miteinander verschmolzen. Im Prinzip treibt sie es zu weit und muss dafür die Konsequenzen tragen. Nur wirkt dies nicht überzeugend. Es wurde vorher etwas Bedrohliches aufgebaut und dann wird es einfach so beendet. Man kann nur hoffen, dass diese Ereignisse Folgen haben werden, weil ansonsten hier ein schöner Plot vergeudet wurde.

Dennoch kann man gespannt darauf sein, wie es weitergehen wird. Ob und wie sich die Traumata dieser Folge auswirken werden. Und was noch geschehen wird.

 

Drehbuch: Joshua Conkel, Kristin Layne Tucker
Showrunner: Steve Yockey, Beth Schwartz
Regie: Andi Armaganian

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Götz Piesbergen

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