Vor den Toren des Paradies schafft es nicht, an die grandiose Vorgängerepisode anzuschließen.

Wieder die öde Gegenwart

Der Weiße Hase (Hoon Lee) trifft sich in der Hölle mit einem Dämon. Von diesem erhält eine Ampulle mit dem Blut von Dantes vorgeblich toten Bruder Vergil. Damit, mit einem Schwert und mit dem Amulett verlässt er die Hölle wieder, um seinen Plan zu Ende zu bringen.

Derweil will Dante (Johnny Yong Bosch) sich daran machen, die Dämonen zu besiegen. Mary (Scout Taylor-Compton) hat allerdings was dagegen und sperrt den Dämonenjäger ein. Sie stellt sich selbst dem Weißen Hasen und seinen Dämonen. Zunächst sieht es auch so aus, als ob sie erfolgreich ist. Doch dann wird sie mit einem lähmenden Gift erwischt und ist auf einmal wehrlos. Woraufhin Dante auftritt und zeigt, was er alles kann.

Es war ehrlicherweise auch nicht anders zu erwarten. Der erste Kreis war eben deshalb so grandios, weil er mit nahezu allem brach, was die Devil May Cry-Serie ausmachte. Es war eine charakterintensive Folge, mit nur wenigen Actionmomenten. Und es war eben ein Rückblick auf vergangene Ereignisse. Mit Vor den Toren des Paradies ist man allerdings wieder Handlungsgegenwart angekommen. Und muss feststellen, dass die Gegenwart irgendwie nicht mehr so begeistert.

Die Videospiele lassen grüßen

Wobei es durchaus positive Elemente gibt. Eines davon ist natürlich der Kampf zwischen Mary und den Soldaten des Weißen Hasen. Jetzt weniger, weil die Auseinandersetzung sonderlich dynamisch inszeniert worden ist. Das waren sie schon immer.

Aber es ist vor allem die Tatsache, dass man hier Mary das erste Mal mit einer Waffe kämpfen sieht, die denen ähnelt, die sie ja auch in der Spielevorlage verwendet. Damit sind Wummen gemeint, die deutlich größer und deutlich schwerer aussehen, die sie aber dennoch mit Bravour meistert.

Die Waffe, die sie jetzt hier benutzt, ist vielleicht nicht ganz so extrem wie aus den Games. Aber extrem genug, um Videospielfans zu gefallen. Und sie weiß sie ebenso gut einzusetzen. Generell zeigt sich hier wieder, dass sie eine großartige Kämpferin ist. Auch wenn sie am Ende vom Weißen Hasen erwischt wird.

Mal wieder gute Action

Womit anschließend der Weg für Dante frei ist. Der dann erst mal zeigt, was ihn ausmacht, als er die meisten Soldaten des weißen Hasen mühelos besiegt. Nur bei Cavaliere, der anscheinend der Anführer dieser Dämonen ist, hat er Probleme. Ehe er ihn mit einem Trick kleinkriegt.

Von der Action her ist dies wieder eine super Devil May Cry-Episode. Die Auseinandersetzungen sind exzellent inszeniert und machen auch Spaß. So lange natürlich, wie man nicht über bestimmte Sachen nachdenkt.

So zeigt sich, dass Dante die Luft der Hölle nicht gut verträgt. Was beim Kampf gegen Cavaliere schlecht ist, da dieser zwischen den beiden Welten hin und her wechselt. Dabei zeigt sich, dass der Dämonenjäger in der anderen Dimension bewusst seinen Atem anhält. Was allerdings nur so lange funktioniert, wie man ignoriert, dass es Momente gibt, die nur dann funktionieren, wenn er dabei auch atmet.

Langweilige Reden

Wobei man das noch verschmerzen kann. Wesentlich abträglicher sind zwei Momenten, die am Anfang und Ende der Folge stattfinden.

Zu Beginn hält Dante eine, für seine Verhältnisse, lange Rede. Wo er schwört, dass er die Sache ein für alle Mal beenden will. Das Problem ist, dass diese Rede hölzern und unfreiwillig komisch wirkt.

Doch auch die Rede des weißen Hasen am Ende der Folge kann nicht gefallen. Seine Argumentation, wieso er die unschuldigen Dämonen gefoltert und getötet hat, wirkt unglaubwürdig. Wobei man dabei den Eindruck hat, dass dies ein Hinweis darauf ist, dass er völlig wahnsinnig ist.

Bleibt noch was über?

Trotzdem hat man auch hier das Gefühl, dass die Rede nicht zündet. Seine Argumente können nicht überzeugen und man langweilt sich hier außerdem noch. Das geht besser.

Am Ende kann diese Folge einfach nicht überzeugen. Und es kommt auch kein Gefühl des Hypes für die letzte Episode auf. Weil man sich hier fragt, was da überhaupt noch geschehen soll. Denn gefühlt gibt es keinen Plot, der Stimmung fürs Staffelfinale erzeugt.

Info

Drehbuch: Story von Adi Shankar, Alex Larsen, Skript: Alex Larsen
Showrunner: Adi Shankar
Regie: Han Seung-woo

 


Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

 

Warpskala

Warpskala
5 10 0 1
5/10
Total Score
Götz Piesbergen

Kommentar verfassen