Der Seelenwanderer und die Globuster scheinen besiegt zu sein. Ein guter Grund also, wieso es in dem zweiten »NEBULAR Sammelband« um »Die Expedition« geht.

Nebular Sammelband 2 Die Expedition
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Aufbruch zu neuen Ufern

Die Erde scheint das Schlimmste vorerst überstanden zu haben. Erfolgreich, wenn auch unter vielen Opfern, konnte der Seelenwanderer bezwungen werden. Bei der Erforschung seines Turms wird ein Stase-Behälter entdeckt, in dem die progonautische Prinzessin Vasina ruht. Gemeinsam mit dem Schwacken Scorch wird sie nach ihrem Erwachen zu einer ersten Verbündeten der Menschheit, als diese sich anschickt herauszufinden, was in ihrer kosmischen Nachbarschaft existiert.

Aus diesem Grund brechen Toiber Akroid, Lai Pi und Vasina zusammen mit dem Händler auf. Sie begegnen einem Kosmos voller Wunder. Doch die dunkle Bruderschaft hat ihre Agenten überall. Und auch im Sonnensystem haben sie eine Hintertür, durch die sie schon bald wieder versuchen, die Menschheit für ihr Aufbegehren zu bestrafen.

Denn in der Atmosphäre von Neptun liegt ein Portal, welches durch einen exzentrischen Millionär entdeckt wird. Er, sowie einige Streitkräfte der Erde unter der Leitung von Maya Ivanonva, geraten durch dieses Tor in eine andere Welt und dort direkt in Gefangenschaft. Ein Entkommen scheint unmöglich.

Das Gefühl, ein Wunder zu sehen

»Perry Rhodan«-Fans kennen den Begriff »Sense of Wonder«. Er steht für das Gefühl, das einen überkommt, wenn man liest, wie die Protagonisten im Weltraum Orten oder Wesen begegnen, die einen einfach nur Staunen lassen. Auch in Nebular wird der Leser diesen Eindruck haben. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Techno-Kleriker, die Thomas Rabenstein zu Beginn des zweiten Sammelbandes einführt. Eine Spezies hochentwickelter Roboter, die einem nicht minder weiterentwickelten Ethikkodex folgen. Oder die Wasserbewohner Myzellaner, die ein großes Geheimnis hegen. Diese und auch weitere außerirdischer Völker werden lebendig beschrieben und sind die Highlights von »Die Expedition«.

Gleichzeitig erfährt man ebenfalls einiges über die geheimnisvolle dunkle Bruderschaft. Es wird auch in diesem Band nicht ganz klar, wer sie in Wahrheit sind und was ihr Ziel ist. Aber man lernt mehr über die Machtfülle und -Reichweite von diesen kennen. Dadurch wird deutlich gemacht, dass die Menschen sich noch nicht in Sicherheit wiegen kann und darf. Im Gegenteil: Derweil Toiber Akroid, Lai Pi und Vasina unterwegs sind, beginnen die Gegenspieler einen erneuten Versuch, die Menschheit zu bestrafen.

Für Spannung wird reichlich gesorgt. Kombiniert mit den vielen Mysterien wird man sich mehr als ein Mal dabei ertappen, dass man lieber noch eine Seite liest, anstatt zum Beispiel aufzustehen.

Schwäche neben Stärke

Die Charakterisierungen können überwiegend überzeugen. Vor allem Lai Pi, der Asiate, gefällt mit seinem offenen Verstand. Er ist damit neben Toiber Akroid der nächste große Sympathieträger von »NEBULAR«. Zusätzlich ist es schön, den Schwacken Scorch wiederzusehen, der mit »Die Expedition« zu einem weiteren wichtigen Handlungsträger ausgebaut wird.

Nur mit dem Charakter Vasina wird man nicht warm. Sie ist eine Progonautin, genauer gesagt, deren Prinzessin. Ihre Darstellung erweckt Assoziationen mit der Charakterisierung von Thora aus der »Perry Rhodan«-Erstauflage. Beide Figuren sind arrogant und sehr selbstbewusst. Ein Unterschied gibt es jedoch zwischen den zwei Figuren. Anders als die Arkonidin wird Vasina als deutlich kompetenter dargestellt. Sie hat zwar einen Moment, wo sie schwach wirkt, weil sie ohnmächtig wird, als ihr klar wird, wie viel Zeit seit ihrem erzwungenen Stasisschlaf vergangen ist. Doch das ist die einzige Szene, in dem sie wahrnehmbar schwach und verwundbar charakterisiert wird.

Außerdem ist sie nicht die einzige Figur, die nach erlittenen Strapazen bei einer großen Überraschung zusammenklappt. Auch Maya Ivanonva, die in ihrer Handlungsebene in Gefangenschaft gerät, geschieht dasselbe. Wobei es schon merkwürdiger Zufall ist, dass ausgerechnet die beiden stärksten Frauenfiguren jeweils einen Moment der Schwäche haben, derweil bei den Männern dies nicht der Fall ist…

Doch insgesamt ist »Die Expedition« ein starker Sammelband, der das Interesse an der Serie weiter aufrechterhält.

Bewertung 11/15

Autor: Thomas Rabenstein
Titel: Nebular Sammelband 2: Die Expedition
Verlag: SciFi-World
Erschienen: 03/2014
Einband: eBook
Seiten: 443
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Götz Piesbergen

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