Den Film, der Jackie Chan den Durchbruch brachte, dreht er noch unter anderem Namen.
Im Westen erschienen in den 70ern und 80ern nur vereinzelte Filme aus Hong Kong, Japan oder China. Die Schlange im Schatten des Adlers ist allerdings einer davon, der damals als “Nachfolger von Bruce Lee” aufgebaute Jackie Chan, hier noch als Lung Cheng gelistet, zeigte hier seine wahre Stärke, mit der er später auch den Westen für sich gewinnen sollte – Comedy Kung-Fu.
Handlung
Findelkind Chien Fu (Jackie Chan) wird in einer Kung Fu-Schule nur als Punching Bag und Putzkraft gebraucht. Mit dem Herz am rechten Fleck und einem gewissen Talent für die Kampfkunst trifft er aber auf Pei Ching-yeng (Yuen Siu-tien), dem Meister des Schlangenstils und Rebell. Dieser unterrichtet ihm aus Dankbarkeit, weil Chien Fu ihm zur Hilfe kam, als er grundlos einer Überzahl gegenüberstand, die ihn verprügeln wollten. Pei Ching-yeng stellt sich als Großmeister des Schlangenstils heraus, der von Len Yün (Hwang Jang-lee) von der Geheimpolizei der Adlerklaue gesucht wird. Unwissentlich verrät Chien Fu seinen Meister an die Geheimpolizei, kann aber im finalen Kampf durch eine neuartige Technik, mit der weder Pei noch Len gerechnet haben, gewinnen.
Rezension
Die Geschichte dieses Films ist wirklich oft kopiert worden und da wir im Westen die Filme teilweise erst Jahrzehnte später bekommen haben, ist es wirklich schwer zu sagen, ob hier nicht auch abgeschaut wurde. Aber selbst wenn, ist dieser doch noch mal was anderes. Jackie Chan hat uns hier seinen eigenen Stil gezeigt, dieser Film hat deutliche Comedy-Elemente, die sich auch in seinem Kampfstil zeigen, nur nicht so präsent wie in späteren Filmen.
Eastern haben oft folgenden Ablauf. Kampfschule 1 hat Stil 1, Kampfschule 2 hat Stil 2. Beide halten sich für überlegen, also gibt es einen Konflikt. Am Ende gewinnt aber ein Stil, welcher sich anpassen kann – entweder wie hier mit einer neuen Technik oder indem auch der gegnerischen Stil angewendet wird. Oft hat auch noch die despotische Regierung etwas damit zu tun und die Handlung spielt in früherer Zeit. In den 70ern war das echt die große Nummer, wie in den 60ern die Western in den USA. Da wurde eben auch viel der eigenen Historie aufgearbeitet.
Und genretypisch werden natürlich auch die Bewegungen mit Soundeffekten hinterlegt, die so dermaßen übertrieben sind, dass es heute komisch wirkt, auch die super dramatische Musik während mancher Kämpfe, die signalisiert, dass es hier um Leben und Tod geht und die Rufe während des Kampfes, wirken heute altmodisch. Dafür sind die Kämpfe gut choreographiert und verzichten auf Brutalität, was damals im Genre eher unüblich war. Diese sind, neben dem Humor und der zwar recht seichten, aber guten Story die zeitlosen Faktoren des Filmes. Eastern-Neulingen ist dieser Film einfach anzuraten, denn er vermittelt genau den richtigen Einstieg in ein Genre, welches sehr viel zu bieten hat, auch wenn dieses Genre schon zu Stummfilm-Zeiten seinen Ursprung fand. Die einzigartige Kombination von Martial Arts, Humor, Action, Akrobatik und gelungenen Stunts macht hier der großen Unterschied.
In einer Szene bekam Jackie einen Tritt ab und verlor einen Zahn – dies kann man am Ende auch gut sehen. Ebenso wurde er von einem Schwert getroffen, welches nicht so stumpf war, wie geplant. Und mit Adleraugen entdeckt man auch ein modernes Pflaster an Chans Arm.
Mit einem ähnlichen Cast und einer ähnlichen Geschichte entstand noch im selben Jahr “Drunken Master” bei uns auch als Sie nannten ihn Knochenbrecher bekannt. Im Film kommen die Songs Magic Fly von Space und Oxygène, Part 2 von Jean-Michel Jarre vor. Beide erschienen 1977 und haben eine ähnliche Bedeutung für den Synthesizer, wie dieser Film für das Eastern-Genre. In der englischen Sprachfassung kamen andere Stücke zum Einsatz, die aber große Ähnlichkeit zu den originalen Werken aufweisen.
Fazit zu Die Schlange im Schatten des Adlers
Auch wenn etliche Aspekte des Filmes schlecht gealtert sind, haben wir es hier mit einem wegweisenden Film zu tun, der Jackie Chan den Durchbruch brachte. Wer Martial-Arts-Filme mag und diesen noch nicht gesehen hat, der sollte dies schnell nachholen. Mittlerweile gibt es ihn auch ungeschnitten auf BluRay, wobei die Schnitte keine Gewaltszenen entfernt haben, sondern lediglich die Kämpfe kürzer gehalten haben. In Deutschland war es leider lange so, dass Filme bestimmte Laufzeiten haben sollten.
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