Nachdem sich zwei Teenager mit einem Zombievirus infiziert haben, müssen sie vor Zombiejägern fliehen.
Sexuell übertragbar
Der High-School-Schüler Jake Stephens (Jake Cannavale) ist in die blonde Cheerleaderin Amanda Blake (Angelique Rivera) verliebt. Die ist jedoch mit dem coolsten Typ der Schule zusammen. Nachdem ihre Klasse sich ein Aufklärungsvideo über eine sexuell übertragbare Zombieseuche ansehen musste, in dem Jake eine Hauptrolle hat, kommt es in der Schulkantine zum Massaker. Amanda und Jake verwandeln sich spontan in Zombies und fallen über ihre Klassenkameraden her. Danach ergreifen sie die Flucht, während die geheime Regierungsbehörde NCD (Necrotic Control Division) den Saustall aufräumt.
Die junge Agentin Cass (Sarah Yarkin) versucht, die Flüchtigen mittels Telepathie aufzuspüren, während ihr Partner Tom (Jim Titus) ihr den Rücken deckt. Zumindest bis er einer Zombie-Attacke zum Opfer fällt. Die beiden Flüchtigen kommen derweil bei einem lesbischen Paar unter, welches ihnen einen pädophilen Straftäter serviert. Das queere Zombiepärchen, welches kurz darauf von der NCD beseitigt wird, stillt seinen Hunger nach moralischen Grundsätzen. Sie haben eine Liste von schlechten Menschen aufgestellt, um die es ihrer Meinung nach nicht schade ist. So können sich Jake und Amanda ohne Gewissensbisse an Kriminellen und Neonazis laben. Als Snacks für unterwegs haben sie ein paar Ratten und Waschbären dabei. Denn wenn der Hunger zu stark wird, verlieren sie die Kontrolle und gehen wahllos auf jeden los.
Auf ihrer Reise finden sie schließlich zueinander, doch Cass hat sich bei ihrem telepathischen Fernkontakt ebenfalls in Jake verliebt, weshalb sie ihn dazu bringt, auf Amanda zu kotzen. Später werden die beiden beim Akt erwischt und gefangen genommen. Das NCD will die Zombies nicht länger töten, sondern als Waffen abrichten. Das ist Cass zuwider, weshalb sie den beiden schlussendlich hilft, zu entkommen.
Schlaue Zombies und Telepathen
Eat Brains Love, dessen Titel eine Verballhornung der Bestsellerverfilmung Eat Pray Love (2010) ist, basiert selbst auf einem 2013 erschienen Buch. Dieses kombiniert die Genres des Zombie-Horrors mit dem der romantischen Komödie. So etwas gab es zwar schon mit Warm Bodies (2023), doch fällt Eat Brains Love völlig aus dem Rahmen. Die Zombieseuche wird durch ungeschützten Sex übertragen, wohingegen gebissene Opfer tot bleiben. Das wirft die Frage auf, ob die Infizierten überhaupt untot sind, oder ob es sich vielmehr um ein Tollwutvirus wie Trixie aus The Crazies (1973 & 2010) handelt?
Die Infizierten verlieren hier allerdings nur bei Hunger und hohem Stress die Kontrolle. Ansonsten bleiben sie bei klarem Verstand, was ihre Beseitigung moralisch fragwürdig wirken lässt. Auf der anderen Seite werden die Betroffenen zur tödlichen Gefahr für ihre Umwelt. Jake und Amanda sind damit gleichzeitig Täter und Opfer. Immerhin wurde ihnen die Seuche angehängt – Amanda von ihrem Freund, mit dem nach ihrer ersten Fressattacke Schluss ist, und Jake von einem One-Night-Stand, welches im Lehrfilm zu sehen ist. Wobei nicht ganz ersichtlich wird, ob Jake wirklich heimlich gefilmt wurde, oder ob es sich nur um seine Einbildung handelt.
Neben dem zunächst unfreiwilligen Teenagerpaar, das durch die Infektion zu einer Schicksalsgemeinschaft wird, gibt es noch ein lesbisches Zombiepaar, welches nach moralischen Standards speist. Deren Mahlzeit mag es zwar verdient haben, der Anblick ist dennoch undelikat. Leider überleben die queeren Charaktere den Film nicht.
Verfolgt werden die Zombies von den Nekrosenjägern der NCD, welche gezielt telepathisch begabte Jugendliche rekrutiert. Das ist ein weiteres für Zombiefilme untypisches Element. In Eat Brains Love dient es zur Etablierung einer Dreiecksbeziehung, denn nach dem ersten Fernkontakt fühlt sich Cass zu Jake hingezogen. Der ist jedoch inzwischen mit Amanda zusammen. Als die Drei der NCD endlich entkommen sind, wird die Sache dann noch komplizierter, denn sie werden von einer Zombiehorde umstellt, deren Anführerin Jakes One-Night-Stand ist.
Fazit zu Eat Brains Love: Schmeckt nach Hirn
Allein der Titel verspricht schon spaßige Unterhaltung und der Film enttäuscht diese Erwartung nicht. Dabei gewinnt er dem Genre ein paar neue Facetten ab, bedient jedoch ebenso einige Klischees. Er kommt zwar nicht an die ganz großen Klassiker heran, sorgt aber zumindest für kurzweilige Unterhaltung. Damit kennt sich Regisseur Rodman Flender bestens aus, geht doch immerhin schon Leprechaun 2 (1994) auf sein Konto. Wer auf diese Art von Humor steht, wird hier nicht enttäuscht.
Info
Regie: Rodman Flender
Drehbuch: Mike Herro & David Strauss
Musik: Chad Fischer
Kamera: Tarin Anderson
Schnitt: Josh Ethier
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