Das Credo ist eine Episode, bei der man beim Zuschauen und vor allem beim Abspann eine Gänsehaut kriegt.
Die Aliens sind da!
Die Freunde von Juan (Ricardo Darín) treffen die letzten Vorbereitungen, ehe sie dann aufs Boot von Tano gehen und auf die Insel übersetzen wollen. Doch Juan selbst will nicht mit. Er will unbedingt nach seiner Tochter suchen und bricht deshalb allein in die Stadt auf. Tano (César Troncoso) will ihn allerdings nicht alleine lassen und holt ihn mit einem Auto ein, mit dem sie beide weiterfahren.
Unterwegs treffen sie auf einmal auf Soldaten, die sie davor warnen, weiterzufahren. Die beiden ignorieren das Verbot und folgen der Armee in sicherer Distanz. Doch anschließend kriegen sie mit, wie es zu einem Gefecht zwischen den Soldaten und Aliens kommt. Sie fliehen, werden jedoch von der Straße weggewischt. Sie überleben zwar, doch ihr Unterschlupf ist auf Dauer nicht sicher. Sie fliehen weiter, bis sie an eine Kirche kommen, wo ihnen Überlebende in letzter Sekunde helfen können. Wie soll es allerdings dann weitergehen?
Bereits am Ende von Magnetismus hat man ja mitgekriegt, dass anscheinend Aliens auf der Erde gelandet sind. Und dass diese äußerst aggressiv vorgehen. Sie haben die Überlebenden gejagt und vermutlich getötet, wenn sie diese sahen. Es war ein Ende, das ein ungutes Gefühl erzeugte.
Immer noch Freunde
Das Credo baut auf diesem Gefühl auf. Man sieht deutlich mehr Aliens, sie werden nicht angedeutet, sondern agieren sichtbar. Und doch ist das keine amerikanische Serie mit lauter Krach-Wumm-Action. Die Protagonisten selbst sind nicht Teil der Auseinandersetzungen, aber sie kriegen die Konsequenzen mit.
Zunächst einmal erinnert die Serie zu Beginn der Folge daran, dass Juan und Tano eigentlich Freunde sind. Etwas, was am Anfang von Eternauta präsentiert wurde und danach ein wenig unterging. Was angesichts der Erkundungsgänge Juans, seiner Suche nach seiner verschwundenen Tochter und Tanos Paranoia bezüglich allem und jedem verständlich ist.
Insofern fühlt sich die Tatsache, dass Tano, vermutlich auf viel Druck seiner Frau, sich auf einmal ihrer gemeinsamen Freundschaft erinnert, nicht gänzlich überzeugend an. Immerhin sorgt dies für einen kleinen Lacher, als Tano meint, dass sie seit 40 Jahren Freunde seien, woraufhin Juan ihn staubtrocken mit 38 Jahren korrigiert. Es ist ein kleiner, heller Moment, der zeigt, dass Juan zwar auf seinen Freund immer noch irgendwie sauer ist, er aber auch gleichzeitig froh ist, dass er ihm zur Hilfe eilt.
Ein deutlicher Einschnitt
Die Begegnung mit dem Militär in Das Credo ist dann ein Einschnitt. In anderen Reihen wäre die Ankunft von diesem ein Wendepunkt. Entweder in der Hinsicht, dass jetzt Hilfe da ist, oder dass hier eine weitere feindliche Fraktion angekommen sei. Doch in diesem Fall interpretiert Eternauta das vollkommen anders.
Dadurch, dass der Fokus auf Juan und Tano liegt, sind die beiden Zeugen davon, wie es zu einer Auseinandersetzung zwischen Militär und Aliens kommt. Einem Kampf, dessen Verlauf man nur bruchstückhaft mitkriegt. Aber der anscheinend nicht zu Gunsten der Streitkräfte ausgeht. So sieht man, wie die Käfer Soldaten einspinnen und dann in ihren Bau schleppen. Was anschließend mit ihnen geschieht, erfährt man nicht. Doch es dürfte nichts Gutes sein.
Und das führt zu einem weiteren Wendepunkt in der Episode, als Juan und Tano fliehen müssen und dann in der Kirche von Überlebenden gerettet werden. Hier gibt es eine weitere Gruppe von Menschen, die, anscheinend unter der Leitung einer Nonne, einen Unterschlupf erbaut haben. Es kommt zu einigen kleinen Konflikten, doch am Ende ziehen die Überlebenden alle an einem Strang.
Gänsehaut!
Dabei ist dieser Plot jetzt nicht so interessant. Es ist das nötige Drama, auf dem die Handlung der Serie basiert. Aber viel wichtiger sind die Erkenntnisse, die diese Episode über die Aliens liefert.
Es gibt nämlich mehrere Momente, die einem eine Gänsehaut verursachen. So sagt einer der Überlebenden, dass die Käfer wohl kaum in der Lage sind, die Raumschiffe – die ja in Form von Kometen auf die Erde fallen – zu steuern. Heißt also, es gibt eine Art höhere Autorität.
Und dann ist da das Verhalten der Aliens.Einerseits agieren sie wie typische Insekten, anscheinend instinktgesteuert. Aber andererseits gibt es auch jede Menge Momente, wo sie intelligent vorgehen. Etwa wenn Juan sieht, wie ein Heer von Alienkäfern in Reih und Glied durch die Straßen wandeln. Oder aber im Finale der Folge, wo sie sich gezielt eine Art Turm bauen, um in eine höhere Etage zu gelangen.
In jedem Fall wird hier eine Gefahr ausgebaut, die gruselig ist. Es ist das eine, wenn man auf Käfer stößt. Aber das andere, wenn man sieht, wie intelligent sie vorgehen. Das und die Tatsache, dass das Militärs keine Chance gegen diese Wesen haben, zeigt im Prinzip, wie sehr die Menschheit auf verlorenem Posten ist. Und das ist wahrlich kein schöner Gedanke!
Info
Regie: Bruno Stagnaro
Drehbuch: Bruno Stagnaro, Ariel Staltari und Martín Wain
Showrunner: Bruno Stagnaro
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