Die zweite Episode der Animationsserie zeigt die negativen Seiten, wenn man zu tief Undercover geht.
Wann ist man zu tief Undercover?
Der trojanische Krieg: Erneut greifen die Griechen die Stadt an. Doch ist die Attacke dieses Mal nur ein Ablenkungsmanöver, damit eine kleine Einheit unter der Führung von Achilles (Adam Gold) eindringen kann. Der Krieger vertraut dabei auf seinen besten Freund, dem in der Fremde geborenen Memnon (Larry Herron).
Doch ist dieser in Wahrheit ein Agent von Wakanda, der ein verschollenes Artefakt zurückholen soll. Und als die List mit dem Pferd funktioniert, bricht in einem scheinbar unbeobachteten Moment auf, um sein Ziel zu erreichen. Nur, dass einer sein Verschwinden mitgekriegt hat. Es ist Achilles, der bald darauf seinen Freund zur Rede stellt.
Es gibt ja viele Stories über Personen, die Undercover gehen und dann sich entweder darin verlieren. Oder über kurz oder lang jemanden konfrontieren müssen, mit dem sie sich in ihrer Zeit Undercover angefreundet haben. Es ist Letzteres, was in Legenden und Lügen zutrifft. Und doch gleichzeitig mehr.
Basierend auf einer wahren Legende
Denn es ist vor allem das Setting und mit dem die Undercover agierende Person befreundet ist, die diese Folge so außergewöhnlich macht. Man befindet sich zur Zeit des trojanischen Kriegs, am zeitlichen Ende jener legendären Auseinandersetzung. Und die gesamte Episode über befindet man sich auf der Seite der Griechen, bei Memnon und Achilles.
Dabei ist Memnon keine Figur, die jetzt für die Serie extra erfunden wurde. Sie ist ein Charakter aus der griechischen Mythologie, die ein König der Äthiopier war. Er tauchte zwar nicht direkt in der Ilias von Homer auf, sondern in einer anderen Erzählung. War aber dennoch mit dem trojanischen Krieg verknüpft worden, da er und seine Armee auf Seiten der Trojaner kämpfte. Mit Achilles verband ihn eine Feindschaft, wobei der Grieche ihn am Ende tötete.
Vergleicht man die Grundlage mit der Umsetzung wird natürlich klar, dass auch wenn Eyes of Wakanda sich an der Vorlage bediente, sie diese sehr frei interpretierte. So ist Memnon hier kein Prinz, sondern ein Krieger. Und das nicht auf Seiten der Trojaner, sondern auf derer der Griechen. Und mit Achilles verbindet ihn eine enge Freundschaft.

Fokus auf zwei Figuren
Gerade diese wird im Laufe der Episode wiederholt dargestellt. So verteidigt der Krieger ihn sogar, als andere griechische Soldaten ihn anfeinden und ihm den ständigen Misserfolg ankreiden wollen. Er und Memnon verstehen sich gut und reden auch über ihren Wunsch, darüber, was sie nach dem Krieg tun wollen. Nämlich in ihre Heimat zurückzukommen.
Die ganze Episode fokussiert sich dabei fast ausschließlich auf die beiden Figuren. Andere Charaktere, wie Odysseus oder Paris, kommen zwar auch vor. Nur sind sie eben da, um die Story zu bereichern, um dafür zu sorgen, dass sie in den nötigsten Momenten sich weiterentwickeln kann. Sobald dies erledigt ist, verschwinden sie wieder in den Hintergrund.
Dieser Fokus auf die beiden Figuren kommt anschließend im Finale zu Trage. Als Memnon sich beim entscheidenden Angriff auf Troja davon macht. Um sein eigentliches Ziel, das Artefakt zurückzuholen, zu erfüllen. Wobei er dafür dann auch bereit ist, Paris und Helena von Troja zu verschonen.
Ein brutales Ende, in vielerlei Hinsicht
Was dann der Moment ist, in der ihn Achilles überrascht. Und es zu einer Auseinandersetzung kommt, die einem in der Seele wehtut. Einfach weil man nachvollziehen kann, wieso der Grieche glaubt, dass sein Freund ihn verraten hat. Aber ebenso, wieso diesem seine Mission über alles geht. Denn am Ende ist er eben Wakandianer und er will in sein Heimatland zurück.
Es ist erstaunlich, wie sehr einen diese Folge mitnimmt. Wie sehr man von der Freundschaft fasziniert ist und wie traurig ihr gewaltsames Ende macht. Das Schlimme ist, man kann beide Seiten nachvollziehen und man hätte sich einen anderen Ausgang gewünscht. Und das zeichnet diese Episode aus!
Info
Regie: John Fang
Drehbuch: Marc Bernardin
Showrunner: Todd Harris
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