Die »Destiny«-Reihe geht mit »Gewöhnliche Sterbliche« weiter.

Star Trek - Destiny 02: Gewöhnliche Sterbliche
© Cross Cult

Hohe Maßstäbe

Mit dem ersten Band, Götter der Nacht, setzte David Mack einen hohen Maßstab für die »Destiny«-Serie. Der Roman wurde hier auf unserer Seite hochgelobt. Entsprechend hoch ist die Erwartung an den Nachfolgeroman »Gewöhnliche Sterbliche«.

Während die Borg weiterhin den Alpha Quadranten heimsuchen, versuchen die Enterprise und die Aventine herauszufinden, woher die Schiffe kommen. Im Azur Nebel finden sie mehrere Transwarp-Tunnel, die sie jeweils einzeln als potentielle Quelle untersuchen. Die Mission fordert sie heraus, da sie auch vielen Gefahren begegnen. Doch der Ort, von dem die Borgschiffe kommen, bleibt verborgen.

Auf der Erde versucht die Föderation alles, um irgendeine Art der Verteidigung aufzubauen. Alle Personen gehen an ihre eigenen Leistungsgrenzen und darüber hinaus. Doch trotz dem Ernst der Lage, weigern sie sich, ihre Ideale zu opfern.

Viel los

Derweil muss auf der Titan William Riker damit klarkommen, dass ein Teil seiner Crew, darunter auch seine Ehefrau, in der Caeliar Stadt gefangen ist. Jene werden dort zwar bevorzugt behandelt. Jedoch wissen sie, dass wenn kein Wunder geschieht, sie von dort niemals entkommen werden.

Auch Captain Erika Hernandez und ihre Besatzung waren »Gäste« der Caeliar, die nach den Ereignissen des letzten Romans, mit ihrer Stadt durch Raum und Zeit geworfen wurden. Die Jahre vergehen und während die Caeliar auf Grund ihrer Natur nicht altern, gilt dasselbe nicht für die Menschen. Und irgendwann muss Erika Hernandez eine schwierige Entscheidung treffen.

Es ist erneut einiges, was David Mack in seinen Roman reinpackt. Er jongliert mit unglaublich vielen verschiedenen Handlungsebenen und Charakteren. Und lässt es dabei mal wieder einfach aussehen.

Die stillen Momente definieren die Handlung

So sind es vor allem die kleinen Szenen in denen das Buch glänzt. Szenen, wie zum Beispiel der Moment, in denen Worf und Ezri Dax sich wiedersehen. Dieser Augenblick hat etwas nostalgisches und charmantes und zeigt hierbei wie sehr die beiden Figuren sich im Laufe der Zeit veränderten. Vor allem die Trill ist inzwischen wesentlich selbstbewusster geworden. Wie auch im letzten Band nimmt man ihr ab, dass sie ein vollwertiger Captain ist. Natürlich wird ebenfalls die Beziehung, die zwischen ihrem früheren Ich, Jazdia, und Worf existierte, thematisiert. Doch aus der einstigen Liebe ist eine feste Freundschaft geworden.

David Mack setzt die Borg weiterhin eher spärlich ein. Er konzentriert sich weiterhin darauf die Auswirkungen ihrer Aktionen darzustellen, lässt sie direkt eher selten auftreten und vermeidet es, ihre Perspektive zu beschreiben. Das unterstreicht erneut die Gefährlichkeit dieser Spezies, was eine wohltuende Abwechslung zu ihrer Darstellung in den früheren Romanen ist.

Unter den Hauptplots stechen dabei vor allem zwei hervor. Da ist zum einen der Plot um die Caeliar und Erika Hernandez. Diese Handlungsebene wirkt schon fast wie eine Tragödie, da die Menschen in einem goldenen Käfig leben, derweil ihre »Gastgeber« sich damit zufriedengeben, den Fortlauf der Geschichte einfach nur zu beobachten und nicht einzugreifen. Man kann ihre Motivation zwar nachvollziehen. Doch die emotionale Kälte, die die meisten Vertreter der Spezies auszeichnet, ist gruselig.

Zwei großartige Plots unter vielen weiteren hervorragenden

Auch die Erlebnisse von Erika Hernandez werden glaubwürdig rübergebracht. Hier beeindruckt vor allem, dass sie als Mensch dargestellt wird, als jemand der Fehler macht. Wobei diese sehr drastisch ausfallen. Doch wie die Darstellung der Caeliar, wird ihre Motivation realistisch und nachvollziehbar geschrieben. Der Leser selbst hätte in ihrer Situation vermutlich nicht anders agiert.

Die zweite hervorragende Handlungsebene ist die auf der Erde. Man liest, wie die politischen Verantwortlichen versuchen, zu retten, was so vermutlich nicht mehr zu retten ist. Von allen handlungstragenden Personen sticht dabei besonders Föderationspräsidentin Nan Bacco positiv hervor. Ihre Charakterisierung ist großartig, insbesondere wenn sie sich auf dem diplomatischen Parkett bewegt und dort teilweise schier Unmögliches vollbringt. Ebenso wird klargemacht, dass ihre Aktionen Konsequenzen haben werden. Die sind jedoch für die »Destiny«-Reihe irrelevant und werden, wenn überhaupt, erst in künftigen Geschichten wieder aufgegriffen.

»Gewöhnliche Sterbliche« endet auf einem gelungenen Cliffhanger, der es umso schwerer macht, auf den nächsten Roman zu warten. Ein super Buch mit einem super Cover von Martin Frei.

Bewertung 15/15

Autor: David Mack
Titel: Star Trek – Destiny 02: Gewöhnliche Sterbliche
Originaltitel: Star Trek – Destiny: Mere Mortals
Übersetzer: Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2010
Einband: Taschenbuch
Seiten: 419
ISBN: 978-3-941248-84-7
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Götz Piesbergen

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