Leider gibt es in Ein tödliches Geheimnis nur wenige Szenen, die das Interesse des Zuschauers wecken.

Und, wie wird es?

Danny Rand (Finn Jones) reibt sich in dem Bemühen, die Stadt zu beschützen, langsam aber sich auf. Wie Colleen (Jessica Henwick) richtig anmerkt, ist er seit dem Untergang der Hand orientierungs- und ziellos, bzw. klammert sich zu sehr an sein Versprechen an Matt Murdock, die Stadt zu beschützen. Die Iron Fist streitet das zunächst ab, scheint aber insgeheim seiner Freundin zuzustimmen.

Da kommt eine Idee von Ward Meachum (Tom Pelphrey)gerade recht. Er schlägt ein Abendessen mit seiner Schwester Joy und Davos vor, um Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. Das Essen soll bei Danny und Colleen stattfinden. Doch als es Abend wird, beginnen Dinge langsam aber sich schiefzulaufen.

Ich kann es immer noch nicht so recht glauben, dass ich von dem Auftakt der zweiten „Iron Fist“-Staffel so angetan war. Der Zorn von Iron Fist war überwiegend gelungen, auch wenn er nicht komplett überzeugen. Stadt in Gefahr war dann leider wieder ein eher mittelmäßiges Erlebnis. Stellt sich natürlich die Frage, wie jetzt Ein tödliches Geheimnis ausfällt?

Langweilig!

Leider ist der Gesamteindruck dieser Folge wieder eher mittelprächtig. Sie fängt gut an und hört auch unterhaltsam auf. Doch der Mittelpart ist vor allem eins: Langweilig!

Der Anfang ist vor allem deshalb stark, weil hier die Selbstzweifel von Danny Rand endlich eine Begründung erfahren. In einer starken Szene sieht man, wie er und Colleen miteinander reden und sie, zu Recht, ihn auf seine Orientierungslosigkeit anspricht. Schließlich war sein Kampf gegen die Hand jahrelang sein Hauptlebensinhalt und mit deren Untergang in der Defenders-Reihe fällt das jetzt weg. Er versucht zwar, diese Lücke mit dem Beschützen von New York zu füllen. Aber man merkt doch deutlich, dass das für ihn nicht dieselbe Erfüllung hat, wie einst sein Kampf gegen die Hand.

Gleichzeitig kriegt seine Freundin ebenfalls einiges zu tun. Die Szenen, in denen sie alleine agiert, ihren eigenen Plot vorantreibt, sind auch mit ein Highlight der Episode. Zu sehen, wie sie in einen Laden einbricht, dort einen Bekannten trifft und schließlich auf wichtige Unterlagen stößt, sind mit die besten der gesamten Folge.

Guter Beginn, langweiliger Mittelteil, gutes Ende

Was das Ende von Stadt in Gefahr so gut macht, ist, dass hier der Plot um Davos und Joy erst mal zur Seite getan wird. Und man stattdessen exzellente Action erleben darf. Hier zeigt sich, wie gut es war, dass die Macher der Reihe an den Actionszenen gearbeitet haben, denn die sind wirklich großartig.

Es ist übrigens interessant, als dem Zuschauer eine Verbindung zwischen Joy, Davos und Mary präsentiert wird. Wobei diese vermutlich anders verläuft, als es einige der Beteiligten vermuten würden. Auch da ist die finale Szene der Folge großartig und sorgt sogar für, dass man darauf gespannt ist, wie sich das weiterentwickeln wird.

Doch überwiegend wird die Episode vor allem von einem definiert: gähnende Langeweile. Das Diner wird einschläfernd inszeniert und es kommt keine rechte Spannung auf. Vor allem auch deshalb, weil Davos mit dabei ist.

Er hat meinen Lolli geklaut!

Es ist dieselbe Kritik, die ich ebenfalls bei der letzten Episode geäußert habe. Davos ist einfach eine Schlaftablette. Dafür, dass er der große Antagonist der Staffel sein soll, fehlt einiges. Er definiert sich vor allem über seinen Neid über Danny Rand und dessen Status als Iron Fist. Und scheint deshalb alles zu probieren, um ihm zu schaden. Doch es fehlt hier die Spannung. Es fehlt hier ein Element der Würze. Sein Neid wird zu plakativ vorgetragen, zu offensichtlich. Und Sacha Dhawan schafft es einfach nicht, der Figur dabei die nötige Tiefe zu geben, damit man darüber hinweggucken kann.

Auch die Meachums nerven gehörig. Bei Ward ist es die Tatsache, dass er ständig wie ein Kind wirkt, dem man den Lolli gestohlen hat. Nur ein einziges Mal wird diese Darstellung aufgebrochen, als er und Danny Rand wie gute Freunde miteinander umgehen. Und Joy wirkt zu sehr wie ein Handlanger von Davos, was zu deren intelligente Darstellung in der letzten Season einfach nicht passt.

Schade, aber auch diese Episode ist einfach nur mittelmäßig.

Info

Drehbuch: Tatiana Suarez-Pico
Showrunner: M. Raven Metzner
Regie: Toa Fraser

 


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Warpskala

Warpskala
5 10 0 1
5/10
Total Score
Götz Piesbergen

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