Das Problem, dass diese Folge hat, ist, dass sie einige Plots spontan abwürgt.
Endlich!
Rückblende: Parker Robbins (Anthony Ramos) wird auf seiner Flucht nach dem missglückten Raubüberfall von einem Mann (Sacha Baron Cohen) angesprochen. Dieser hat außergewöhnliche Kräfte und verspricht ihm die Erfüllung seiner geheimsten Wünsche. Die Bezahlung wäre etwas, was Parker eh nicht vermissen würde. Im Gegenzug erhält er den Umhang. In der Gegenwart konfrontiert Parker wieder den Mann, der mit ihm nicht zufrieden ist. Doch verspricht dieser ihm, dass wenn er seine Widersacher besiegt, er ihn vielleicht noch mehr unterstützen würde.
Der Widersacher ist niemand Geringeres als Riri Williams (Dominique Thorn). Die zunächst mit „Zeke“ (Alden Ehrenreich) fertigwerden muss, der ferngesteuert wird. Und dann später mit Parker Robbins selbst, der in ihrem Kampf schon fast dämonenhafte Züge annimmt. Als sie ihn besiegt hat, tritt der Mann auf sie zu. Und verspricht ihr, ihre geheimsten Wünsche zu erfüllen. Die Bezahlung ist nur etwas, was sie eh nicht vermissen würde.
Die Vergangenheit ist vergangen ist eine Episode, die mich zwiespältig zurückgelassen hat. Einerseits tritt hier endlich ein Marvel-Schurke auf, von dem es schon seit Ewigkeiten hieß, er würde auftreten. Andererseits werden dafür viele Plots gefühlt abgewürgt und anscheinend auf ein anderes Mal verschoben.
Eher auf der kurzen Seite
Man merkt einfach der Episode an, dass sie mit 46 Minuten Laufzeit sehr kurz geraten ist. Vor allem, wenn man von dieser Zeit auch noch fünf bis sechs Minuten für die Credits abziehen darf. Da bleibt nicht viel über, um wirklich alle Plots zufriedenstellend abzuschließen.
Der Fokus dieser Episode liegt eindeutig auf dem Aufbau des wahren Gegenspielers. Es handelt sich dabei um Mephisto, der der Teufel in den Marvel Comics ist. Es gab bei vielen MCU-Projekten wiederholt das Gerücht, dass er auftreten würde, doch wurde daraus nichts. Bis eben zu dieser Folge.
Dargestellt wird er von dem Comedian Sacha Borat Cohen, den man unter anderem als Ali G. oder Borat her kennt. Dies ist ein aufsehenerregendes Casting, da der Darsteller doch sehr prominent ist. Und er wird auch gut eingesetzt.

Eine teuflisch gute Darstellung
Er spielt den Teufel so, wie man ihn sich vorstellen könnte. Jemand, der den Leuten schmeichelt. Der ihnen die Erfüllung ihrer Wünsche verspricht und dabei den wahren Preis herunterspielt. Ein charmanter Mann, wobei man wiederholt merkt, dass das im Grunde nur eine Maske ist, die er trägt. Er wirkt zunächst nicht sonderlich bedrohlich, bis auf die wenigen Male, wo er seine wahre Macht einsetzt, etwa um eine störende Familie erstarren zu lassen.
Das sind schon alles beeindruckende Szenen. Doch gleichen sie nicht das Manko aus, dass eben, wie gesagt, die vorherigen Kämpfe gefühlt abgewürgt werden. Hier scheint man hinter den Kulissen sehr auf eine zweite Staffel zu schielen.
Das merkt man sowohl bei Zeke, der am Ende von Riri mit seiner Erlaubnis gehakt und „kaltgestellt“ wird, aber gleichzeitig ebenfalls klar macht, dass er sich immer noch an ihr rächen möchte. Und das merkt man auch bei Parker Robbins.
Wie doppeldeutig
Bei ihm ist es besonders schade, da er ja die ganze Season als Antagonist aufgebaut worden ist. Und bei dem Kampf sieht man, wie der Umhang ihn manipuliert, wie er schon fast dämonenhaft wirkt. Nur um dann, nachdem er ihn verloren hat, sich wie ein Drogensüchtiger danach zu sehen. Wobei das anschließende Gespräch zwischen ihm und Riri doppeldeutig wirkt. Sie scheint seinen verstorbenen Bruder zu meinen, er hingegen seinen Umhang. Oder umgekehrt? Es ist ein guter Dialog, eben weil man ihn so vielfältig interpretieren kann.
Doch auch wenn Sacha Baron Cohnes Mephisto großartig ist, bleibt am Ende die Ernüchterung, dass diese Episode zu kurz gesprungen ist. Da hätte mehr drinnen sein können, drinnen sein müssen. 15 Minuten mehr Zeit für die Handlung, um die Plots mit Zeke und Parker Robbins vernünftig abzuschließen hätten sein müssen.
Info
Drehbuch: Chinaka Hodge
Regie: Angela Barnes
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