Lego-Spiele erfreuen sich seit Jahrzehnten einiger Beliebtheit. Mit Lego Star Wars: Die Skywalker Saga kam 2022 der vorerst letzte Teil der Star Wars Reihe auf den Markt.
Seit langer Zeit ist Star Wars fest mit der Marke Lego verbunden, immerhin jährt sich das Erscheinen des ersten Sets mit der Thematik aus einer Galaxie, weit weit entfernt in diesem Jahr zum 25sten Mal. Und mit der Skywalker Saga ist der erste große Zyklus des Franchises abgeschlossen, weshalb man sich bei Lego entschied, der Saga auch ein eigenes Videospiel zu spendieren.
Dies ist etwas merkwürdig, waren die ersten beiden Teile doch die Prequel- und die Original-Trilogie, danach folgten Lego Star Wars: Die komplette Saga und Lego Star Wars III: The Clone Wars, sowie Lego Star Wars: Das Erwachen der Macht. Nach der bisherigen Veröffentlichungsstrategie hätte es also keinen Einzeltitel für Episode VII geben dürfen, aber eines für die komplette Trilogie, bevor ein weiteres Komplettpaket erscheint. Aber es ist, wie es ist und wir haben nur hier die Möglichkeit, Episode VIII und IX in Lego Form zu spielen.
Handlung
Das Spiel folgt der Handlung der Filme, lässt aber manche Dinge aus oder erzählt sie leicht anders. Die Inszenierung ist bewusst humorvoll, sarkastisch und mit einigem Slapstick versehen. Die Handlung ist in fünf Kapitel pro Episode aufgeteilt, was also insgesamt zu 45 Leveln führt, dazwischen gibt es Zwischensequenzen und kleine „Einmalabschnitte“, die nur zwischen zwei Sequenzen von Bedeutung sind. So muss man in Episode 8 z.B. als Rey Luke Skywalker folgen und ihm später seine Milchflasche bringen.
Dazu kommt eine große, begehbare Open World, in der wir uns frei bewegen, Nebenmissionen erledigen und etliche Gegenstände sammeln können.
Spielprinzip
Wer schon mal ein Lego-Spiel gespielt hat, zumindest dieser Art, der weiß auch grob, was ihn hier erwartet. Fast die ganze Spielwelt besteht aus Legosteinen, die wir zerstören können. Dafür gibt es entweder die Währung Steinchen, mit der wir z.B. Charaktere freischalten können, oder Teile, um damit neue Gegenstände zu bauen, zum Beispiel eine Leiter oder eine Computerkonsole, mit der manche der Spielfiguren interagieren können. Nachdem wir die Geschichtsmodus abgeschlossen haben, können wir jeden Level mehrfach im freien Spiel durchspielen – dies ist auch nötig, um die Herausforderungen und Sammelgegenstände zu erhalten, da manche davon nur mit einem speziellen Charakter freigeschaltet werden können.
Die Charaktere sind in Klassen eingeteilt, während Kopfgeldjäger wie Boba Fett mit ihrem Blaster Goldene Gegenstände zerstören können, werfen imperiale Truppen (hier als Bösewicht gelistet) mit Granaten und zerstören damit silberne Gegenstände. Schurken wie Han Solo können einen Trickschuss machen, Schrottsammler wie die Ewoks bauen diverse Dinge, mit denen einzelne Areale erreichbar werden.
Auch Weltraumkampf darf nicht fehlen, hierzu stehen uns verschiedene Schiffe zur Verfügung, von der Rettungskapsel der Droiden aus Episode IV über den Rasenden Falken bis hin zur Razor Crest, die allerdings Teil eines DLC-Pakets ist. Insgesamt gibt es etliche Schiffe und Charaktere, die wir freispielen können, wenn wir die 100% erreichen wollen, müssen wir dieses auch tun.
Rezension
Wer sich durch die Story wuseln möchte und kein Interesse an der ganzen Sammelei hat, der wird hier sicherlich nicht fündig, denn dieser Modus ist schnell vorbei, da man eigentlich so gut wie nicht verlieren kann. Natürlich kann der Charakter besiegt werden, aber er spawnt einfach neu und weiter geht es. Das macht das Spiel natürlich auch für kleinere Spieler schaffbar, die Suche nach dem richtigen Weg zu diesem einen Sammelgegenstand oder dieser einen Herausforderung ist aber der wahre Reiz, hier muss man öfter mal ums Eck decken und es gibt nicht immer nur eine richtige Lösung.
Der Weltraumkampf erinnerte mich stark an Wing Commander oder die guten, alten X-Wing Zeiten. Ja, ich bin schon so alt, dass ich diese Meilensteine des Gaming erlebt habe. Allerdings wäre ich mit weniger auch absolut unzufrieden gewesen. Klar, mit Star Wars: Squadrons oder dem originalen Star Wars: Battlefront 2 kann es nicht mithalten, aber das muss es ja auch gar nicht. Space Combat gehört zu Star Wars, wie das Beamen zu Star Trek – ein Spiel, welches die Handlung der Filme nacherzählt, sollte also wenigstens ein paar davon bieten. Und das wird hier auf einem absolut akzeptablen Niveau geliefert. Das Leveldesign ist jetzt nicht unbedingt abwechslungsreich, womit man aber auch rechnen konnte, am Ende ist es eben „nur“ ein Legospiel. Aber, gerade der Lichtschwertkampf ist nun um einiges interessanter geworden, denn es gibt nun auch richtige Kombos, die mit ein paar Tastendrücken flink von der Hand gehen. Die Mischung macht es am Ende, denn es ist selten, dass wir das Gefühl haben, diesen Kampf schon mal so ähnlich gespielt zu haben. Das ist auch wirklich gut, denn das Spiel auf 100% zu bringen, ist eine eher repetitive Angelegenheit.
Zufallsereignisse lockern das freie Spiel obendrein noch auf, Rennen und Schießstände sind willkommene Abwechslungen in der tristen Jagd nach Erfolgen/Trophäen – und werden auch dafür benötigt. Während im Original einige Rollen von den richtigen Stimmen gesprochen wurden, wie Anthony Daniels oder Billy Dee Williams, müssen wir in der deutschen Fassung leider mit neuen Stimmen leben.
Kritik gibt es aber auch – der Auswahlbildschirm für die Charaktere ist extrem unübersichtlich und nervtötend, man ist schnell dabei, den falschen Charakter auszuwählen. Hier wäre es einfach schöner gewesen, wenn das Spiel uns einfach aus jeder Klasse einen zuteilt, oder wir ein „Lieblingsteam“ zusammenstellen dürften. Auch sind die Level eher kurz gehalten und die Puzzle nur im Open World Modus (teilweise) anspruchsvoll. Und die Macht ist auch ein wenig hakelig, da man manchmal ganz schön aufpassen muss, was man damit gerade anstellt.
Fazit zu Lego Star Wars: Die Skywalker Saga
Das ist wirklich das beste Lego Star Wars Game überhaupt. Der Umfang ist astronomisch, man muss allerdings diese Art von Spiel mögen. Wer schon irgendeinen Teil gespielt hat, das kann auch Batman, Harry Potter oder Jurassic Park sein, der kommt hier auf seine Kosten. Schaut euch aber eventuell einen Gameplay Trailer an, den dort hat sich im Vergleich zu den genannten einiges getan.
Info
Entwickler: Traveller’s Tales
Publisher: Warner Bros. Games
Veröffentlichung: 5. April 2022
Plattform: Microsoft Windows, Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series
Spiel-Engine: NTT
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Meine Frau und ich haben das Spiel nach einigen Stunden abgebrochen. Viel zu überladen, viel zu viel Sammelkrams. Das Einfache der bisherigen Lego Spiele ist abhanden gekommen.