Eine Gruppe Jugendlicher verschlägt es nach Irland, wo die Wurzeln des Leprechaun liegen.

Ein Todestrip nach Irrland

Die jungen Paare Sophie (Stephanie Bennett) und Ben (Andrew Dunbar) sowie Jeni (Melissa Roxburgh) und David (Brendan Fletcher) machen einen Ausflug in die irische Provinz. Im örtlichen Pub werden sie vom Farmer Hamish (Garry Chalk) angequatscht, der sie überredet, eine alte archäologische Stätte zu besuchen. Übernachten können sie in einem abgelegenen Haus. Hamish und dessen Sohn Sean (Teach Grant) fahren die vier Touristen sogar bis an Ziel.

Die scheinbare Gastfreundlichkeit entpuppt sich jedoch bald als hinterhältiges Schauspiel, denn in der Nacht werden die ahnungslosen Jugendlichen von einem Leprechaun (Dylan Postl) heimgesucht, der gnadenlos Jagd auf sie macht. Wie sich herausstellt, opfern die Dorfbewohner schon seit Jahren Fremde, damit ihr Kaff verschont bleibt. Die Einheimischen werden damit zu einer ebenso großen Gefahr wie der Leprechaun selbst, einige erhalten aber auch ihrerseits eine Karmastrafe, darunter Hamish. Als wäre das alles nicht schon übel genug, verwechseln Ben und Sophie ihre Freundin Jeni mit dem Leprechaun und töten sie versehentlich, als sie durch den Kamin kommt.

Am Ende gelingt lediglich Sophie die Flucht aus der Todesfalle, doch der Leprechaun ist ihr dicht auf den Fersen. Zum Glück stolpert sie über einen Rucksack, in dem sich neben ein paar Goldmünzen eine Machete befindet. Damit enthauptet sie den Kobold, doch als sie dessen Revier verlässt, sind in der Ferne weitere Kreaturen zu hören.

Monster-Slasher ohne Witz

Mit den bisherigen Horror-Komödien der Leprechaun-Reihe hat dieses Machwerk rein gar nichts zu tun. Bei Leprechaun: Origins handelt es sich um einen Monster-Slasher nach Schema F. Das bedeutet, eine Gruppe Jugendlicher wird von zwielichtigen Hinterweltlern an eine mörderische Bestie ausgeliefert. Freundlich, wie sie sind, helfen sie dabei selbst noch etwas nach. Das ist allerdings gar nicht nötig, denn eine Freundin erledigen die Opfer aus Versehen selbst. Hauptsache, das Blut spritzt. Hinzu kommt noch etwas Torture-Porn, wenn z. B. der Leprechaun ein Zungenpiercing gewaltsam entfernt.

Im Gegensatz zu Leprechaun 2, in dem der Kobold beim Klau eines Goldrings gleich noch den Finger amputiert, geht derartigen Szenen in Leprechaun: Origins komplett jeder Witz abhanden. Das liegt mitunter daran, dass der fiese Gnom keinerlei Sinn für Humor hat und nicht durch freche Sprüche glänzt. Er spricht genau genommen überhaupt nicht und ist auch in kein lustiges Kostüm gekleidet. Konnte man den Leprechaun im ersten Teil noch daran erkennen, dass seine Schuhe Schnallen haben, wie er selbst erklärte, entspricht der Antagonist in diesem Film nicht einmal ansatzweise dem Erscheinungsbild eines irischen Kobolds. Das Wesen erinnert eher an einen Pale Crawler, einem in den USA beheimateten Kryptid.

Leprechaun Origins

Im Prinzip hätte man den Film gleich in Nordamerika spielen lassen können, denn das Einzige, was den Pseudoleprechaun von einem Pale Crawler unterscheidet, ist seine Affinität zu Gold. Die spielt aber ohnehin kaum eine Rolle für das, was einem hier als Handlung verkauft wird. Hier wird mal eine Goldkette als Köder benutzt und da sammelt der Kobold ein Piercing ein, aber es könnte genauso gut etwas anderes sein. Am Ende geht es doch nur darum, dass ein Monster Menschen tötet. Und darin hat Jason Voorhees mehr Erfahrung.

Wer tut sich das freiwillig an?

In das Kostüm des Leprechauns ist diesmal nicht Warwick Davis geschlüpft, dem brutale Horrorfilme nicht sonderlich liegen. Stattdessen mimt der kleinwüchsige Wrestler Dylan Postl alias Hornswoggle den Killerkobold. Sonderlich viel Schauspielerfahrung ist für die Rolle ohnehin nicht nötig. Zwar haben schon andere Wrestler den Sprung ins Filmbusiness geschafft, darunter Dwayne „The Rock“ Johnson oder Dave Bautista, doch Postles Filmografie umfasst ansonsten nur noch Muppets Most Wanted (2014) und eine Handvoll Webserien.

Im restlichen Cast tauchen ebenfalls keine bekannten Hollywoodgrößen auf. Melissa Roxburgh könnten Trekkies vielleicht noch als Ensign Syl aus Star Trek Beyond (2016) kennen. Brendan Fletcher hat mit Freddy vs. Jason (2003) bereits Slasher-Erfahrung vorzuweisen und auch Garry Chalk spielte als Sheriff in dem Crossover mit. Regisseur Zach Lipovsky hat bisher noch nicht allzu viele Filme gedreht und erst recht keine großen Blockbuster. Allerdings soll er beim für 2025 angekündigten Final Destination: Bloodlines Regie führen.

Fazit zu Leprechaun: Origins: Der Goldtopf ist leer!

Ein Leprechaun-Film ohne Warwick Davis ist schon schlimm genug, doch was hier präsentiert wird, hat abgesehen vom Titel überhaupt keinen Bezug mehr zu den alten Filmen. Es handelt sich nicht einmal um eine Horror-Komödie, sondern um einen banalen Slasher, der nicht einmal als solcher funktionieren will. Es fehlt schlichtweg an Kreativität, welche einst ebenfalls ein Markenzeichen der Leprechaun-Reihe war. Eingefleischte Fans müssen von diesem Monsterstreifen einfach enttäuscht sein und selbst Anhänger des Slasher-Genres werden nicht gerade begeistert reagieren. Der Film begibt sich auf einen ausgetrampelten Pfad und ist damit gähnend langweilig. Über die Ursprünge der Kobold-Sage erfährt man, entgegen dem verheißungsvollen Titel, ebenfalls nichts, sondern wird mit einer frei erfundenen Monsterstory abgespeist.

Info

Drehbuch: Zach Lipovsky
Regie: Harris Wilkinson & Sholom Gelt
Erscheinungsjahr: 2014

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