Mit diesem Band beginnt eine Veränderung im Kampfgeschehen. Es verlagert sich mehr vom Wasser aufs Land.

Dinge ändern sich
Der Krieg zwischen dem Kaiserreich Charis und dem Viererrat der Kirche weitet sich aus. Immer mehr andere Länder geraten in diesen Konflikt hinein. Das neuste Opfer ist Corisande, Heimat von Prinz Hektor, der ein Erzfeind von Charis und Chisholm ist.
Möglich wird der Konflikt allerdings auch nur, weil Merlin dafür sorgt, dass der Schub an technologischen Neuerungen nicht abreißt. Ebenso, wie der Seijin versucht, seine Augen und Ohren überall zu haben. Doch so langsam scheint er an seine Grenzen zu stoßen.
Die Invasion ist der nunmehr fünfte Band der Nimue Alban-Reihe. Und damit einher fängt sich nicht nur die Handlung an zu verändern. Auch die Titelbilder ändern sich. Der lieblos zusammengeklatschte Look der ersten vier Bücher ist vorbei. Stattdessen gibt es jetzt ein einheitliches und deutlich stimmungsvolleres Bild, wobei das zum Inhalt der Story nur bedingt passt. Aber das ist am Ende auch egal.
Von der See aufs Land
Nicht egal ist die Praxis von Bastei Lübbe, die US-Vorlage auf zwei Bücher aufzuteilen. Das war schon vorher nicht egal und wird es auch in Zukunft nicht bleiben. Es ist einfach nur Geldschneiderei, die der Verlag hier betreibt und mit der er leider durchkommt.
Inhaltlich gibt es ebenfalls Veränderungen zu beobachten. Nachdem die ersten beiden Romane waschechte Seefahraction boten, verlagert sich mit Invasion das Geschehen überwiegend inlands. Es kommen zwar immer noch einige Gefechte vor, die auf dem Ozean stattfinden. Doch so langsam schildert David Weber auf seine übliche Art und Weise, wie die Armeen von dem Kaiserreich Charis sich auch auf Land behaupten können.
Und es ist gut, dass er gleichzeitig so langsam anfängt, die Schwächen seiner Titelfigur auch wahrnehmbar einzubauen. Bislang war es ja immer so, dass er davon zwar hypothetisch geredet hat. Doch praktisch wirkte es immer so, dass diese Nachteile nie wirklich zum Zuge kamen, dass Nimue quasi omnipotent war.
Wenn eine übermächtige Figur Grenzen kriegt
Was sich jetzt ändert! Nun macht sich wirklich bemerkbar, dass Merlin, aka Nimue, Informationen genauso schnell wie ein normaler Mensch verarbeiten kann. Und dass sie eben nicht alles mitkriegt. Unter anderem eine sich langsam aufbauende Intrige gegen Kaiserin Sharleyan.
Das ist für David Weber-Verhältnisse durchaus spannend zu lesen. Auch wenn er natürlich überwiegend auf platte Charakterisierungen zurückgreift. Vor allem die Antagonisten erkennt man daran, dass sie ihren Feind gerne mal in den schlimmsten Worten beschreiben.
Wobei nicht nur die Gegenseite nicht sonderlich gut charakterisiert wird. Auch die Heldenseite leidet ein wenig darunter. Wenn man etwa liest, wie Kaiser Cayleb die Mutter seiner Frau durch sein gutes Aufsehen und sensibles Auftreten zum Vergießen von Freudentränen bringt, wirkt dies etwas übertrieben und nervig.
Immerhin deutet alles auf einen spannenden zweiten Teil hin. Der Konflikt in Corisande dürfte weiter eskalieren, ebenso wie die Intrige gegen Kaiserin Sharleyan. Und Merlin wird wohl langsam erkennen müssen, dass er die Informationen, die er sammelt, auch anderen zur Analyse und Bearbeitung geben muss. Stellt sich nur die Frage, wie und was wird der Auslöser sein?
Info
Autor: David Weber
Titel: Nimue Alban 05: Die Invasion
Originaltitel: By Heresis distressed, Teil 1
Übersetzer: Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 10/2010
Einband: Taschenbuch
Seiten: 478
ISBN: 978-3-404-233489
Sonstige Informationen: Produktseite
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