Dutch Schaefers Bruder John trifft in New York City auf einen Predator.
Handlung
Es ist ein heißer Sommer in New York und die Hitze führt zu einer Zunahme von Gewalt. John Schaefer und sein Partner Rasche, die beide für die Mordkommission des NYPD arbeiten, haben dementsprechend viel zu tun. An einem Tatort ist jedoch etwas seltsam. Die Mitglieder zweier rivalisierender Drogengangs hängen tot und gehäutet von der Decke. Nur einer hat überlebt und ergreift die Flucht. Kurz darauf werden Dutzende Menschen in einer U-Bahn ermordet, wo sich ein ähnliches Bild des Schreckens abzeichnet.
Schaefers Vorgesetzter Captain McComb sieht es gar nicht gern, dass er sich mit der vermeintlichen Drogenkriminalität beschäftigt, denn nachdem er einen Mafiaboss von einem Dach geworfen hat, wurde er aus dem Drogendezernat abgezogen. Doch die Vorkommnisse lassen John nicht los, zumal er schon die ganze Zeit über den Eindruck hat, dass sich die Stadt nicht richtig anfühlt, ja selbst die Sterne kommen ihm merkwürdig vor.
In der U-Bahn trifft er einen General namens Philips an, der behauptet, seinen Bruder Dutch gekannt zu haben. Philips rät ihm ebenfalls, die Finger von dem Fall zu lassen, und redet etwas davon, dass die Mörder die Hitze und den Sport mögen. John solle sich nicht weiter damit beschäftigen, nach zwei, drei Wochen seien sie wieder weg.
Der Detective gibt sich mit solch vagen Informationen natürlich nicht zufrieden und sucht erneut den ersten Tatort auf. Dort trifft er auf einen außerirdischen Jäger, der ihm einen Peilsender verpasst. Diesmal fliegt er aus großer Höhe aus einem Gebäude und wird im Sturz nur von einigen Wäscheleinen und Müll gebremst. Im Krankenhaus hält er es jedoch nicht lange aus und begibt sich nach Kolumbien. Von einem einheimischen Führer lässt er sich hinter die Grenze bringen, wo er das verlassene Guerilla-Camp findet, das sein Bruder einst ausradiert hat.
Ein paar Kilometer weiter stößt er auf einen gigantischen Krater und schließlich auch auf den gesuchten Predator, den er töten kann. Daraufhin nimmt sein Fremdenführer, dessen Akzent plötzlich weit weniger spanisch klingt, Kontakt zu General Philips auf.
Rezension von Predator – Hitze (Teil 1)
Der erste bei Dark Horse erschienene Predator-Comic knüpft direkt an die ersten beiden Predator-Filme an. Im Zentrum der Handlung steht Detective John Schaefer, der Bruder von Arnold Schwarzeneggers Rolle Dutch Schaefer. Er ist selbstverständlich ein Haudrauf-Typ, der in eine andere Abteilung versetzt wurde, weil er einen Mafiaboss vom Dach gepfeffert hat, anstatt ihn zu verhaften. Die Drogendealer der Stadt sind daher nicht gut auf ihn zu sprechen, weshalb seine Versetzung nicht nur Strafe, sondern auch Schutz ist.
Schon zu Beginn des Comics hat Schaefer das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, was am nächsten Tatort bestätigt wird. Seltsamerweise ist er der Einzige, der unter Vorahnungen leidet. General Philips, welchen er am U-Bahn-Tatort antrifft, scheint dagegen etwas über den Täter zu wissen, bleibt allerdings in seinen Äußerungen sehr vage. Die U-Bahn-Szene ist übrigens fast 1:1 aus Predator 2 (1990) übernommen. Der Grund, warum der außerirdische Jäger auf normale Zivilisten losgeht, ist auch hier das Klischee, dass jeder US-Amerikaner stets eine Waffe bei sich trägt.
Die Jagd auf Drogengangs ist ebenfalls direkt aus Predator 2 übernommen und die einzigen Details, die John Schaefer von Danny Glovers Rolle Mike Harrigan unterscheiden, sind seine Hautfarbe und die persönliche Verbindung zur Hauptrolle des ersten Predator (1987). Außerdem wurde die Handlung von Los Angeles nach New York City verlegt. Der heiße Sommer, der zu einem gesteigerten Gewaltpegel unter den Menschen führt, wurde indes wieder beibehalten.
Nach der ersten Begegnung mit dem Predator, muss John erst mal ins Krankenhaus. Doch dort bleibt er nicht lange und lässt sich nicht einmal den Peilsender an seinem Hals entfernen. Andererseits will er ja auch gefunden werden, sodass es am Ort, an dem sein Bruder Dutch den ersten Predator erledigt hat, zum Showdown kommt. Was aus seinem Bruder geworden ist, erfährt man noch nicht. Warum wird er überhaupt vermisst? Er hat doch damals überlebt und wurde vom US-Militär abgeholt.
Vollflächige Falschfarben
Der Zeichenstil ist etwas rau, aber es mangelt nicht an Umgebungsdetails. Manche Details wirken allerdings etwas kitschig, wie beispielsweise die Blumentapete in der Küche von John Schaefers Partner. Immerhin sind die Hauptcharaktere wiederkennbar. John Schaefer sieht zuweilen sogar etwas zu sehr nach Arnold Schwarzenegger aus, sodass es sich bei John und Dutch um eineiige Zwillinge handeln könnte. Sein Partner, der zu Beginn durch die Handlung führt, ähnelt mit seinem Schnauzbart derweil Tom Sellecks Rolle aus Blue Bloods, was aufgrund der zeitlichen Distanz natürlich nur Zufall ist.
Die Gestaltung des titelgebenden Predators ist derweil ganz gut geworden. Ihn gibt es sogar als Actionfigur von Neca, deren Packung das Cover des Comics ziert. Die krassen Falschfarben sind bei der Figur beibehalten worden, darunter das intensive Blau der Rüstungsteile. Im Comic selbst glänzt die Rüstung zum Glück metallisch, wobei von richtigen Glanzeffekten nicht die Rede sein kann. Die Farben sind hart abgestuft, weiche Verläufe gab es damals noch nicht. Meist sind die Farben gar vollflächig aufgetragen und nicht immer sind sie passend. Der Stil wechselt ständig von natürlich zu knallbunt. Zudem gibt es ein paar Fehler wie einen Farbüberlauf in eine Sprechblase.
Fazit: Ein Comic-Remake von Predator 2
In weiten Teilen wirkt der Comic wie eine Adaption des zweiten Kinofilms, wobei der dann tatsächlich auch von Dark Horse als Comic aufgelegt wurde. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, allerdings wenig kreativ. Die Anspielung auf den ersten Kinofilm ist da schon interessanter. Grafisch ist der Comic altersbedingt natürlich etwas hinter der Zeit, wobei vor allem die Kolorierung aus heutiger Sicht anstrengend ist. Die deutsche Ausgabe ist im Hethke-Verlag erschienen und nur noch gebraucht zu erwerben, da der Verlag nach dem Tod seines Gründers Norbert Hethke Ende 2007 geschlossen wurde. Leider hat man vergessen, den Autor und das Künstlerteam zu erwähnen, deren Angabe in heutigen Comics Standard ist.
Info
Autor: Mark Verheiden
Zeichner: Chris Warner
Farben: Chris Chalenor
Verlag: Hethke
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Story6/10
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Zeichenstil7/10
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Kolorierung4/10
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