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Wie gehen Joel und Tess mit der Infektion von Ellie um?

2003 – Indonesien

Ibu Ratna, Professorin der Mykologie, wird vom Militär beim Mittagessen abgeholt. Sie soll sich als Expertin etwas ansehen. Sie entdeckt, dass der Pilz Ophiocordyceps in einer vom Menschen entnommenen Probe vorkommt. Bei einer Untersuchung des Leichnams entdeckt sie, dass der Pilz immer noch im Körper wuchert. Die Behörden erklären ihr, dass die Frau in einer Mehlfabrik gearbeitet habe, als sie plötzlich ausgeflippt ist und andere Menschen angegriffen haben. Ratnas (Christine Hakim) Vorschlag, um die Seuche einzudämmen, ist die Bombardierung der Stadt.

Erneut bekommen wir in einem Rückblick die Welt erklärt. Dieses Mal erfahren wir, wie sich der Pilz verbreiten konnte. Mehl ist ein perfekter Nährboden für Pilze, man denke nur an Hefe, was ebenfalls ein Pilz ist, der mit Mehl und ein wenig Wärme gedeiht. Ophiocordyceps ist exakt der Pilz, der in der Talkshow in der vorherigen Episode besprochen wurde. Dieser kurze Abschnitt ist erneut intensiv, denn am Ende schlägt Ratna ja vor, eine gesamte Stadt auszulöschen. Jakarta, die Hauptstadt von Indonesien, über die wir schon in der ersten Episode etwas erfahren haben, hat über 10 Millionen Einwohner. 14 Arbeiter aus der Fabrik werden vermisst. Eine solche Entscheidung, die auch ihren eigenen Tod beinhaltet, zeigt deutlich die pure Verzweiflung, die sie angesichts dieses Pilzes empfindet.

Jetzt, wo wir wissen, wie sich der Pilz verbreitet hat, fallen direkt einige Hinweise in der ersten Episode auf. Die Mutter der Nachbarin aß zum Beispiel Kekse und Joel ist auf der Atkins-Diät, bei der man auf Kohlenhydraten weitestgehend verzichtet. Mehl und Zucker sind dabei wichtige Faktoren. Sarah wollte zum Geburtstag Pancakes machen und Joel wollte einen Kuchen mitbringen, den er aber leider vergessen hat. Genial geschrieben.

2023

In der Gegenwart sind Joel (Pedro Pascal) und Tess (Anna Torv) ihrer Fracht gegenüber mehr als misstrauisch. Immerhin ist sie infiziert und deshalb eine potentielle Gefahr. Joel will sie zurück in die Quarantänezone schmuggeln, Tess aber hat Hoffnung in ihre Bestimmung. Immerhin ist sie immer noch nicht verwandelt, also könnte etwas dran sein, dass sie der Schlüssel zu einer Heilung ist. Im weitergehenden Verlauf der Handlung wird uns wieder eine Menge erklärt. Die Infizierten kommunizieren z.B. durch ein Netzwerk im Boden – tritt man irgendwo auf eine Ranke, können an anderer Stelle Infizierte alarmiert werden. Ellie hat offensichtlich Spaß an der Erkundung der Welt und unterschätzt die Gefahr, in der das Trio sich befindet. Im Museum treffen sie zum ersten Mal auf Infizierte. Diese können nicht sehen, sondern nur hören und dementsprechend gehen sie vor. Blöd, dass Joel ein Geräusch verursacht und es somit zum Kampf kommt.

Als sie endlich am Treffpunkt ankommen, sind die Rebellen dort alle erledigt worden. Hier kommt dann die Exposition von vorhin ins Spiel, denn Joel muss einen Infizierten töten. Und schon machen sich etliche Infizierte auf den Weg zum Treffpunkt. Tess wurde im vorherigen Kampf gebissen und opfert sich nun selbst um Joel und Ellie zur Flucht zu verhelfen.

Und genau an dieser Stelle habe ich dann zum ersten Mal wirklich etwas zu kritisieren. Das Trio läuft im Museum gebückt, obwohl die Infizierten sie nicht sehen können. Aufrecht wäre es sehr viel einfacher, kein Geräusch zu machen und sollte man doch rennen müssen, ist man schneller, als wenn man erst aufstehen muss. Das alleine wäre nur eine kleine Randnotiz, aber das Ende von Tess, so stark es auch geschrieben ist, hinterlässt doch ein paar Fragen. Warum genau behält sie ihren Rucksack mit den Vorräten, die sie ja nun nicht mehr braucht? Und warum versucht sie, nachdem sie Benzin und Handgranaten auf dem Boden verteilt hat, das Benzin zu entzünden und nicht einfach eine Handgranate zu nehmen? Man kann sicherlich argumentieren, dass der Pilz schon eine gewisse Kontrolle erlangt hat und sie deswegen Probleme hat, das Feuerzeug in Gang zu setzen, aber eine Handgranate wäre so oder so die bessere Wahl gewesen.

Fazit zu Infiziert

Wieder eine Episode, die einfach nur Spaß macht. Sie erreicht nicht ganz die Qualität der ersten Episode, denn hier gibt es ein paar Dinge, die meinen Spaß verringert haben. Das ist bei dem Level, auf dem sich diese Serie bewegt, dann eben doch ein Grund, einen Punkt abzuziehen. Wir reden hier aber wirklich von Peanuts, die Folge ist trotzdem einfach toll. Die Bilder, die hier gezeigt werden, sind regelrecht atemberaubend. Alleine die Infizierten sind so genial entworfen worden, dass ich alleine dafür schon Punkte vergeben kann.

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9 10 0 1
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Marco Golüke

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