Der Auftakt zu dieser neuen Videospieladaptionsserie ist äußerst minimalistisch geworden.
Nur den besten angeheuert
Für den Spieleentwickler und – Publisher Ubisoft sind die Werke von Tom Clancy eine wahre Goldgrube. Seit Jahrzehnten schon veröffentlicht dieser Videospiele, die auf den Romanen oder Ideen des amerikanischen Autors basieren. Und mit eine der erfolgreichen Serien davon ist Splinter Cell.
2002 kam das erste Spiel heraus und konnte damals vor allem durch sein exzellentes Stealthgameplay begeistern. Seit jener Zeit sind zahlreiche weitere Games erschienen, die jedoch teilweise den Fokus mehr in Richtung Action verschoben. So das die neusten Titel von den Fans stellenweise sehr kontrovers diskutiert werden.
Schon seit Längerem plante Ubisoft Splinter Cell auch in Form eines Films oder einer Serie zu adaptieren. 2020 sollte dies dann langsam Realität werden, als eine Animationsserie basierend auf dem Franchise angekündigt wurde. Man heuerte Derek Kolstad, den Schöpfer der John Wick-Filmserie, als Head-Writer an. Und ursprünglich hatte man vor, direkt mit zwei Seasons zu starten. Doch aus Gründen sollte daraus erst mal nur eine Staffel werden, die auf Netflix laufen würde.
Ein prominenter Nachfolger
In Sachen Casting gab es eine Nachricht, die Fans der Videospielvorlage enttäuscht. Michael Ironside, der die Hauptfigur Sam Fisher nicht nur für lange Zeit sprach, sondern auch via Motion Capture spielte, gab bekannt, dass er mittlerweile zu alt dafür sei. Stattdessen wurde Liev Schreiber (X-Men Origins: Wolverine) sein Nachfolger. Für die weibliche Hauptrolle wurde die Britin Kirby angeheuert, die man als Death aus The Sandman kannte.
Die Animationen sollte durch zwei Animationsstudios geschehen. Zum einen das dänisch-französische Produktionsstudio Sun Creature Studio und zum anderen das französische Fost-Studio. Sun Creature stellte auch den Regisseur der Serie, Guillaume Dousse, der am Ende bei sämtlichen Episoden Regie führen sollte.
Irgendwo in Osteuropa dringt eine Agentin (Kirby) heimlich in ein schwer bewachtes Haus ein. Ihr Auftrag ist es, einen Mann, der sich da befinden soll, in Sicherheit zu bringen. Doch dann bricht sie den Kontakt ab, als sie entdeckt, dass ihr Ziel zu Tode gefoltert wurde. Sie erfüllt ihre Mission, wird bei der Flucht aus dem Haus jedoch angeschossen.
Zweite Staffel kommt
Das Hauptquartier der Organisation, für die sie arbeitet, wurde mittlerweile Opfer eines Cyberangriffs, der die gesamte IT lahmgelegt hat. Telefonisch kann jedoch Kontakt hergestellt werden und der Agentin ein Ort genannt werden, wo sie Hilfe erhält. Es ist abgelegenes Haus, dass von einem alten Mann bewohnt wird. Dieser ist niemand Geringeres als Sam Fisher (Liev Schreiber).
Die Splinter Cell: Deathwatch-Reihe ist erst seit wenigen Tagen draußen, als Netflix schon bekannt gab, dass es eine zweite Season geben würde. Womit schonmal klar ist, dass der Auftakt für den Streamingdienst ein voller Erfolg war. Und wenn man von der anfänglichen Episode Frisch aus dem Grab ausgeht, dann ist das eine Entscheidung, die zu Recht gefällt wurde.
Es ist eine Auftaktfolge nach Maß. Eine, die in gleich mehreren Aspekten sehr minimalistisch daherkommt. Es passiert in ihr jetzt nicht wahnsinnig viel, aber das, was sich hier ereignet, fasziniert einen. Das Schöne ist, man braucht, um die Handlung zu verfolgen, kein Vorwissen. Man muss nicht die Videospiele gespielt haben, um dem Plot zu folgen.
Minimal
Es ist auch eine Episode, die mit nur sehr wenigen Dialogen auskommen. Ein Großteil der Geschehnisse geschieht stumm oder wird nur mit ein paar Geräuschen garniert. Und erstaunlicherweise wird man dadurch umso mehr in die Handlung reingezogen. Denn dadurch, dass es hier kaum Gespräche gibt, muss man sich umso mehr auf das fokussieren, was sich hier ereignet.
Dennoch leiden die Charakterisierungen nicht darunter. Es geschieht ausreichend viel, um den Figuren Profil zu geben. Man sieht einen alten Sam Fisher, der allein sein will. Dessen Haus keine moderne Technologie hat und der sich über Werbeanrufe ärgert. Und man lernt eine Agentin kennen, die sich selbst nicht so sehr unter Kontrolle hat. Die Gefühle hat. Und die gleichzeitig eine wandelnde Waffe ist, gut ausgebildet und enorm tödlich.
Dies, in Kombination mit dem Cyberangriff auf das Hauptquartier und den wenigen Szenen, wo man die Gegenspieler sieht, sorgt dafür, dass man vom Geschehen wie gebannt ist. Vor allem am Ende, als man sieht, wie der alte Sam Fisher eine Gruppe von Angreifern nach und nach ausschaltet, was wirklich äußerst beeindruckend aussieht.
Nur wenige Farben
Interessant ist auch die Kolorierung der Folge. Die ist ebenfalls sehr minimalistisch gehalten. Überwiegend werden eher grüne bis schwarze Farben verwendet. Die wenigen Augenblicke, wo es hell wird, wenn man etwa Autoscheinwerfer sieht, wirken dann dadurch befremdlich und bedrohlich.
Es ist ein großartiger Auftakt. Vor allem aber auch einer, der die Vorfreude für die kommenden Episoden verstärkt. Denn es werden jede Menge Fragen aufgeworfen, die dann in den nächsten Folgen hoffentlich geklärt werden.
Info
Drehbuch: Derek Kolstad
Regie: Guillaume Dousse
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