Mit Mutant Mayhem melden sich am Donnerstag die Teenage Mutant Ninja Turtles zurück. Zeit also, einen „Stand der Dinge“ zu ermitteln.

Ein großer Erfolg, seit Jahren schon

Die Teenage Mutant Ninja Turtles, die übrigens hierzulande in den 80ern und 90ern Hero Turtles hießen, sind ein Phänomen. Es gab und gibt wohl kaum ein Megafranchise, welches einen solchen Ursprung hat wie sie, das auf einem Independent-Comic vom Anfang der 1980er Jahre basiert, der düster und brutal war. Nur um dann in eine kunterbunte Zeichentrickserie adaptiert zu werden, die ihrerseits ebenfalls in den 1980er und 1990er Jahren ein Riesenerfolg war, und dem sich im Laufe der Jahre noch viele weitere, diverse Comic-, Film-, Videospiel- und Serienadaptionen anschlossen.

Es war ein großer Erfolg für Kevin Eastman und Peter Laird, die im Laufe der Jahre wiederholt in der einen oder anderen Art in das Franchise involviert waren. Sei es als Berater oder als Autoren von Comicgeschichten. Gleichzeitig wechselte ihr Kind im Laufe der Jahre den Besitzer. Eastman selbst verkaufte seine Anteile am Franchise an seinen ehemaligen Partner und Freund Peter Laird, der sie wiederum 2009 mitsamt seinen eigenen an Viacom verkaufte, da er von dem Franchise, das er so lange begleitet hatte, ausgebrannt war.

Viacom ist ein großer Medienkonzern, zu dem auch der bekannte Kindersender Nickelodeon gehört. Und für diesen wurden im Laufe der Jahre einige sehr unterschiedliche Trickserien produziert. Die allererste war die computeranimierte Teenage Mutant Ninja Turtles-Reihe, die von 2012 bis 2017 lief. Sie stach durch ihren fröhlicheren Tonfall und einen Look hervor, der mehr von japanischen Animes beeinflusst war. Auch war April O’Neil in ihr eine junge Teenagerin und nicht mehr eine erwachsene Frau.

Wenn aus Kritik Lob wird

Große Kontroversen löste anschließend die zweite Trickserie aus. Rise of the Teenage Mutant Ninja Turtles kehrte wieder zu einem 2D-Zeichentricklook zurück. Doch das Design, das wild und schräg war, erhielt bei den meisten Fans zunächst keine Gegenliebe. Im Gegenteil: Es wurde von diesen verschrien, noch ehe überhaupt die erste Folge zu sehen war. Doch sobald diese gesendet wurde, wurden die kritischen Stimmen leiser und die positiven umso lauter.

Das Besondere an dieser Reihe war, dass sie noch mehr als sonst die Vorlage sehr frei interpretierte. April wurde hier zu einem farbigen jungen Mädchen und die Turtles unterschieden sich noch mehr als sonst voneinander. So wurde Raphael zum ersten De-facto-Anführer des Teams, er war der älteste Bruder und physisch deutlich größer und stärker als der Rest. Die Reihe lief von 2018 bis 2020, wurde allerdings bislang nicht eingestellt, sondern laut einem der Drehbuchautoren „nur“ pausiert. Außerdem erhielt sie 2022 einen Film auf Netflix.

Doch damit sind die Teenage Mutant Ninja Turtles nicht am Ende. Im Gegenteil: In einem Franchise, in dem lange Pausen zwischen einzelnen Inkarnationen durchaus normal sind, ist nur ein Jahr vergangen, ehe jetzt diesen Donnerstag mit Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem wieder bewegtes Material zu sehen ist. Dieses Mal sogar im Kino, womit es nach der Realverfilmung Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows aus dem Jahr 2016 wieder ein Kinofilm des Franchise ist. Und die ersten Reaktionen darauf sind mehr als nur positiv.

Ein erstaunlicher Cast

Zuständig für diesen Film ist vor allem der kanadische Comedian und Filmemacher Seth Rogen, der extra für das Franchise 2018 ausgesucht wurde, um eine neue Idee an den Start zu bringen. Und er kam nicht alleine, sondern brachte auch den Drehbuchautor Jeff Rowe (Gravity Falls) mit – der am Ende zum Regisseur des neusten computeranimierten Trickfilms wurde. Das Drehbuch wurde schließlich von Seth Rogen, Jeff Rowe, Evan Goldberg und Benji Samit geschrieben, derweil die Produktionsfirma von Rogen, Point Grey Pictures, den Film gemeinsam mit Nickolodeon Movies produzierte.

Der Drehbuchautor und Produzent verriet im Vorfeld übrigens, dass der Film sich mehr auf den Teenager-Aspekt der Turtles konzentrieren würde. Außerdem würde er von früheren Inkarnationen nichts übernehmen, sondern was Eigenes einbringen. Dabei zeigt sich Seth Rogen von den Spielfiguren aus den 1980ern und 1990ern inspiriert, was für ihn auch der Grund war, wieso in seinem Film viele Mutanten auftauchten und kein Shredder, der ja sonst der Standardfeind der Turtles ist.

Für Aufsehen sorgt auch der Cast. Denn vor allem in den Nebenrollen tummeln sich bekannte Namen. John Cena verlieh beispielsweise Rocksteady seine Stimme, derweil niemand Geringeres als Jackie Chan Meister Splinter spricht. Ice Cube wird als Superfly zu hören sein, während Seth Rogen persönlich Bepop vertont.

Erfolgreiche Turtles

Die ersten Kritiken und Reaktionen gibt es schon. Und die sind fast ausnahmslos positiv bis sehr positiv. Es scheint so, als ob Seth Rogen und Jeff Rowe ein Meisterwerk gelungen ist. Gelobt wird dabei unter anderem auch die Optik, bei der der Kinofilm z. B. mit den Spider-Verse-Filmen verglichen wird.

Und der sich abzeichnende Erfolg hat auch Konsequenzen. Der CEO von Paramount und Nickelodeon, Brian Robbins, meinte zum Beispiel 2022, dass es bereits Pläne für mehrere weitere animierte Filme geben würde. Was damit gemeint ist, zeigte sich vor kurzem, als bekannt gegeben wurde, dass Mutant Mayhem nicht nur ein Sequel erhalten würde, sondern auch eine animierte Zeichentrickserie im 2D-Staffel mit einer Laufzeit von zwei Staffeln. Es scheint so, als ob die Turtles einmal mehr sehr erfolgreich sind. So jedenfalls der Stand der Dinge!

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Götz Piesbergen

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