In der dritten Folge von Stranger Things erfahren wir mehr über Hollys Verbleib und was es mit Wills Visionen auf sich hat. Doch können wir wirklich glauben, was wir sehen?
Zuhause bei den Creels
Henry hat Holly Frühstück gemacht, und zwar genau das, was sie am Liebsten hat. Er hat Verständnis dafür, dass sie ihre Familie vermisst, aber trotzdem muss er erst noch die anderen Kinder retten. Anfangen will er hier mit Derek Turnbow. Holly ist wenig begeistert, denn Derek ist ein Bully und Kotzbrocken. Henry versichert ihr aber, dass, sollte sich Derek nicht benehmen, er dafür sorgt, dass ihn doch die Monster holen.
Henry lässt Holly alleine, nimmt ihr aber das Versprechen ab, nicht in den Wald zu gehen, komme was wolle. Davor schenkt er ihr noch ein Kassettendeck und die Kassette ihrer Lieblingsinterpretin Tiffany. Holly fühlt sich wohl, backt ohne Rezept einen Kuchen nach dem anderen und probiert die Kleider von Henrys Schwester an. Sie findet schließlich eines, das sie aussehen lässt wie Dorothy in der Zauberer von Oz. Sie sieht sich auch in Henrys Zimmer um und findet eine Kiste mit Henrys alten Pfadfindersachen. Als es an der Tür klingelt, denkt sie zunächst, es ist Derek. Sie öffnet die Tür zwar nicht, wird aber doch neugierig. Mit Vertrauen auf ihre DND-Figur, Holly die Heroische, geht sie nach draußen. Im Briefkasten liegt ein Brief mit einer gezeichneten Karte, in dem Henry sie auffordert, zum gekennzeichneten Treffpunkt zu kommen. Der Weg führt durch den Wald, den Hügel hinauf. Doch ist sie mutig genug, zu gehen?
Derek und Familie
Verzweifelt sucht Joyce nach Robin und Will. Schließlich entdeckt sie sie auf ihren Fahrrädern und der Ärger ist natürlich groß. Doch Will steht für sich ein und erklärt Joyce, dass er kein Kind mehr ist und für sich alleine sprechen kann. Das ist etwas, was sie nun akzeptieren muss. Zurück im Radiosender erläutert Will, was er gestern durch Hollys Augen und heute durch die Augen eines anderen Kindes, Derek, gesehen hat. Offenbar kann er sich in den Hive-Mind Vecnas einklinken und so durch die Augen des Opfers blicken. Die Gruppe fasst nun den Plan, über Derek an Vecna heranzukommen. Das bedeutet allerdings, Derek zu entführen und an einen sicheren abgeschirmten Ort zu bringen und als Köder zu nutzen. Nach einer kurzen Diskussion über die moralischen und rechtlichen Folgen einer solchen Tat, wird die Sache beschlossen. Allerdings wäre es doch besser, die ganze Familie wegzubringen und das Haus als Falle zu nutzen. Lucas Vorschlag bezieht sich darauf, dass Dereks ältere Schwester Tina die beste Freundin Ericas ist.
Yeah, welcome back Erica! Mike und Lucas holen Erica aus der Physikstunde bei Mr Clark heraus, um sie um Hilfe zu bitten. Problem ist nur, dass Erica eingeschnappt ist, weil sie nicht am Crawl teilnehmen durfte und sich kürzlich erst mit Tina verkracht hat. Diese Freundschaft ist vorbei und zwar für immer. Erst als die Jungs ihr von Holly erzählen und versprechen, dass Tina wahrscheinlich nie wieder etwas mit ihr zu tun haben will, willigt sie in den Plan ein.
Erica backt einen Kuchen mit Betäubungsmitteln, die Robin vorher gemeinsam mit Will aus dem Krankenhaus gestohlen hat. Nachdem Erica sich bei Tina entschuldigt hat, wird sie eingelassen und isst mit der Familie gemeinsam zu Abend. Alle außer Erica und Tina essen von dem Kuchen und werden ohnmächtig. Erica rammt Tina schließlich eine Spritze in den Arm. Die Familie wird zu einer abgelegenen Farm gebracht, wo Will, Robin und Joyce bei ihnen bleiben. Joyce bekommt Gelegenheit, sich mit Will auszusprechen. Die beiden wollen von nun an mit gegenseitigem Vertrauen in die Zukunft gehen.
Dustin, Steve, Mike, Jonathan und Nancy bauen das Haus der Turnbows in der Zwischenzeit zu einer riesigen Falle um. Murray konnte ihnen glücklicherweise alles Notwendige an Zubehör besorgen. Am Nachmittag fand er auch noch Gelegenheit, Jonathan darauf anzusprechen, warum er Nancy noch keinen Antrag gemacht hat. Schließlich hatte er ihm doch einen Ring besorgt und in der Jazz-Kassette versteckt, die er ihm gegeben hat. Im Haus der Turnbows läuft in der Zwischenzeit alles wie geplant. Der Demogorgon kommt, wird in Brand gesteckt und Nancy schafft es, ihm einen Peilsender zu verpassen. Doch die Verfolgung läuft dann nicht ganz so wie geplant. Plötzlich ändert der Demogorgon seine Richtung und läuft in Richtung Farm, denn Derek ist wieder zu sich gekommen. Will wird bewusst, dass sie entdeckt wurden und Vecna selbst weiß nun, wo sie sind.
Im Upside-Down
Elfie und Hopper bearbeiten die Wand, Hopper mit einem Messer und Elfie mit ihren Kräften. Doch alle Mühen bleiben erfolglos. Sie verlangt von ihm Essen, um ihre Batterien wieder aufzuladen. Plötzlich nähern sich mehrere Militärfahrzeuge. Bevor sich die beiden verstecken können, merkt Hopper, dass Elfie wie in Trance dasteht und Schmerzen zu leiden scheint. Die Militärtrucks haben eine Übertragungseinheit auf dem Dach und senden ein starkes Signal aus, das Elfie beeinträchtigt. Hopper zieht sie in Sicherheit doch sie kann die Schmerzen kaum unterdrücken. Die meisten Soldaten ziehen sich wieder zurück, doch einer, Lt. Akers, stellt sich zum Pinkeln an die Wand und entdeckt dabei Hoppers Messer. Es kommt zu einem Schusswechsel, Hopper gelingt es, die Sendeeinheit zu zerstören und Elfie erlangt ihre Kräfte zurück. Akers wird überwältigt, die anderen Soldaten haben keine Chance gegen Elfie. Hopper möchte zunächst nicht, dass Elfie Akers wegen der Wand befragt, doch sie ist fixiert darauf, dass er diese angepinkelt hat und mehr darüber weiß. Schließlich stellt Hopper ihm Fragen und Elfie dringt in der Zwischenzeit in seinen Kopf ein.
So erfahren sie, dass das Militär eine richtige Basis im Upside-Down unterhält. Es gibt verschiedene Level mit Laboren. Alles untersteht einer Dr. Kay, die unbedingt Elfie finden will. Elfie sieht in Akers Gedanken aber auch eine große abgeschlossene Metalltür und möchte wissen, was dahinter ist. Angeblich weiß er es nicht. Elfie geht darauf zu und versucht, die Tür zu öffnen. Es kommt so zu einer Explosion und Akers verliert unter Schreien sein Bewusstsein. Elfie nimmt an, dass hinter der Tür jemand wie sie ist. Dort ist die Quelle ihres Kryptonits, wie Hopper es ausgedrückt hat, es muss einfach Vecna sein.
Wendung
Holly bereitet sich im Haus der Creels auf ihre Expedition in den Wald vor. Und zwar richtig mit Pfadfinderausrüstung und Fernrohr mit Aufschrift Captain Midnight. Sie findet auch einen kurzen Umhang, der ihr Erscheinungsbild dem ihrer DND-Figur ähneln läßt. Auf ihrem Weg durch den Wald den Hügel hinauf trifft sie auf keine Gefahren bis sie zu einer hohen Felswand kommt. In einer Felsspalte entdeckt sie schließlich, wie sich ein Schatten bewegt und rennt weg. Sie stolpert und versteckt sich hinter einem Baumstamm. Über ihr hört Holly Schritte, als sie nach oben blickt sieht sie zunächst Schuhe. Zu ihr herunter bückt sich schließlich niemand anders als Max.
Holly befindet sich in einer Traumwelt, die Vecna (Henry Creel) für sie erschaffen hat. Oder vielleicht besteht diese Traumwelt auch schon länger. Zumindest ist auch Max hier, zumindest ihr Geist, denn ihr Körper liegt ja weiterhin in Hawkins im Krankenhaus im Koma. Die Karte an sich war ja schon ein Hinweis auf Max, schließlich ging der Weg ja den Hügel hinauf. Und Running up a Hill ist ja ihr Lieblingslied.
Fazit
Das Drehbuch dieser Folge schrieb Caitlin Schneiderhan, Regie führte Frank Darabont. Der Stil war somit klar erkennbar ein anderer als bei den ersten beiden Episoden. Das hohe Tempo von Kapitel 1 und 2 erfährt hier ein kleines aber durchaus notwendiges Bremsmanöver. Diesmal sind es Will und seine Mum Joyce, die mit der Charakterentwicklung dran sind. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Checkliste, die abgearbeitet wird. Das Ergebnis lässt sich aber sehen und gibt tiefe Einblicke. Hoffentlich haben wir insgesamt genügend Folgen, damit alle Charaktere ihren persönlichen Moment haben können. Joyce muss akzeptieren, dass Will kein kleiner Junge mehr ist und sie ihn nicht beschützen kann, so sehr sie sich auch bemüht. Im Gegenzug versteht Will, warum sie sich so extrem verhält. Die Vorwürfe, die sie sich nach seinem Verschwinden gemacht hat, das sie erst ganze acht Stunden nach der Entführung bemerkt hat, waren schließlich enorm. Gegenseitiges Vertrauen soll nun der Schlüssel für sie beide sein.
Die moralischen Implikationen einer Kindesentführung, die sich am Ende zum Verschleppen der ganzen Familie Turnbow entwickelt hat, werden allerdings nur gestreift. Bleiben wir mal bei Joyce: nachdem sie ihr Trauma mit Wills Entführung hat, erschließt es sich nicht ganz, wie schnell sie bereit ist, Derek zu entführen. Wobei es für sie am Schluss wohl nur darum geht, dass Will sicher ist, und nicht um die anderen Kinder. Außerdem kann Derek sowieso niemand leiden und das nicht ohne Grund. Zunächst scheint Derek optisch wie geschaffen dafür zu sein, das Opfer von Mobbingattacken zu sein, doch der Schein trügt. Er ist ein wahrer Kotzbrocken, jüngster Sohn des lokalen Immobilienmoguls. Mal abwarten, ob da nicht doch noch mehr dahinter stecken könnte.
Erica rules! In den ersten beiden Folgen haben sich die Fans (ICH) gefragt, wo sie wohl ist, aber sie war immer da, gehört aber nicht zum inneren Kreis. Aber sie ist da, wenn man sie braucht und erledigt das, was sie sich vorgenommen hat ohne Kompromisse. Priah Ferguson und Winona Ryder stechen beide in Kapitel drei durch ihre individuellen Leistungen hervor. Es war jedoch klar, dass es für Vecna nicht unbemerkt blieb, dass Will sich ins Hive-Bewusstsein einschalten kann. Diese Annahme an sich, war richtig naiv.
Zudem gibt es in dieser Folge wieder einige Easter Eggs oder zumindest Anspielungen auf Filme der 80er. Das Haus der Turnbows und was die Gang daraus gemach hat: Kevin – allein zu Haus lässt grüßen. Der Demogorgon übernimmt gekonnt die Rolle der feuchten Banditen. Dereks Zimmer alleine ist eine wahre Fundgrube. Von Masters of the Universe bis zum Arcade-Automaten an seiner Wand – hier ist so viel zu entdecken, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Steve und die Kettensäge im Keller, das schreit direkt nach Evil Dead bzw. Tanz der Teufel. Hopper spricht von Kryptonit, als Elfie außer Gefecht gesetzt wird, was auf Superman hinweist. Aber es gibt nicht nur Referenzen aus den 80ern: Holly findet in Henrys Zimmer eine Kiste mit Pfadfinderzubehör, darunter auch ein Fernrohr mit dem Schriftzug Captain Midnight. Dabei hat es sich um eine Radiosendung, die von 1930 – 1950 ausgestrahlt wurde. Captain Midnight war ein Kriegsveteran, der nach seiner Rückkehr in Abenteuer- und Spionagegeschichten verwickelt wurde. Der kleine Henry war wohl ein Fan.
Die große Frage ist, wer oder was sich hinter der Metalltür im Labor verbirgt. Vecna wird es wohl eher nicht sein. Eine Möglichkeit wäre aber ein weiteres begabtes Kind, eventuell sogar Nummer Acht, die Schwester, die Elfie in Staffel 2 getroffen hat.
Info
Drehbuch: Caitlin Schneiderhan
Regie: Frank Darabont
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Warpscore
WarpscorePositiv
- Erica is back! Priah Ferguson macht ihre Sache wieder großartig.
- Will tritt endlich aus dem Schatten der anderen heraus.
Negativ
- Der Umbau des Turnbow-Anwesens ging dann doch etwas zu schnell.
- Stranger Things – 37 – Kapitel 3: Die Turnbow-Falle - 26. Dezember 2025
- Stranger Things – 36 – Kapitel 2: Das Verschwinden der Holly Wheeler - 14. Dezember 2025
- Stranger Things – 35 – Kapitel 1: Der Crawl - 7. Dezember 2025

